07.08.09
Von Großkrotzenburg bis Miltenberg war der Main die Grenze zwischen dem Römischen Reich und den Germanen.
Ich hatte mich entschlossen diese Strecke mit dem Fahrrad zu fahren. Ich fuhr auf der römischen Seite in Kleinkrotzenburg los, auf der anderen Seite unübersehbar das Großkraftwerk Staudinger. Gleich nach Kleinkrotzenburg sah ich den Gedenkstein, das an dieser Stelle eine römische Brücke über den Main führte. Auf der anderen Seite ist ebenfalls ein Erinnerungstein.
Nach Kleinkrotzenburg säumt ein herrliche Reihe mit riesigen Pappeln das Mainufer. Für ein leckeres Eis in Seligenstadt war es heute noch zu früh. Seligenstadt ist für einen extra Ausflug zu empfehlen. Die Basilika mit schönem Garten, die Altstadt, Reste einer Kaiserpfalz, römische Geschichte, nette Restaurants und Eiscreme, also auf nach Seligenstadt. Nach Seligenstadt erreicht man Mainflingen. Auch hier ist historischer Boden. Auf der gegenüberliegenden Seite bei Dettingen werden 1743 die Franzosen durch ein österreichisch-englisches Heer besiegt, Schlacht bei Dettingen (Wikipedia). Am Schwalbennest (Hotel und Biergarten) befindet sich die historische Grasbrücke, ich dachte es wäre eine alte Brücke über den Main, da es so nicht ist habe ich sie auch nicht gesehen.
Hier ein interessanter Artikel über die Grasbrücke:
http://www.ghv-mainhausen.de/abteilung1/025da698340f90101/index.html
Weiter nach Stockstadt, vorbei an einer Mülldeponie. Hier wurde eine große Photovoltaik-Anlage installiert, es geht voran mit alternativen Energien. Vor Stockstadt verlor ich den Radweg und landete auf der Hauptstrasse von Stockstadt, im ersten Moment ist der Ort nicht sehr einladend. die großePapierfabrik ist zu dominant, hoffentlich gibt sie den Einwohnern genug Arbeitsplätze.
Dadurch, daß ich mich verfahren hatte, entdeckte ich am Zaun der Papierfabrik eine Informationtafel über das römische Kastell von Stockstadt. Es liegt auf dem Gelände der Papierfabrik und ist nicht mehr sichtbar.
Ich musste zurück fahren um über die Eisenbahnbrücke zu kommen, der Radweg ist besser auf der Seite von Mainaschaff. Also wechselte ich vom römischen Reich ins Gebiet der Germanen.
Die Ankunft in Aschaffenburg ist richtig schön, der Weinberg vor dem imposanten Schloss wurde gerade bearbeitet. Es wurden Reben geschnitten. Aschaffenburg kann man nicht im Schnelldurchgang besuchen, aber es ist zu empfehlen, Aschaffenburg ist ein Besuch mehr als wert. In Aschaffenburg wechselte ich wieder ins römische Reich, um fortan auf der Mainseite bis Miltenberg zu bleiben.
Am östlichen Ufer befindet sich ein großer Wohnmobilstellplatz und eine reihe von Wohnmobilen hatten sich häuslich eingerichtet. Ein paar Meter weiter findet jedes Jahr das KOMMZ-Festival statt. Überall wurden Zelte aufgebaut denn das Festival wurde an diesem Wochende zelebriert.
Nach 40 Km hatte ich eigentlich schon genug mit der radelei, Eine solche Strecke bin ich schon lange nicht mehr gefahren und einiges wurde unbequem, aber ich wollte es ja so.
Bis Obernburg bin ich nur geradelt und habe gejammert über meine schlechte Kondition.
In Obernburg machte ich eine Pause um durch den Ort zu schlendern was mir sehr gut tat. Das römische Museum war noch geschlossen, auf dem Vorplatz steht eine große Jupitersäule.
Nun hieß es wieder radeln, ein Kaffee in Wörth, schöne Fachwerkhäuser, die große Hochwassermauer ist notwendig sieht aber nicht schön aus.
Vorbei an vielen Campingplätzen. Ein Campingplatz hat eine Menge Fahnen gehisst. Irgendwo vor Kleinheubach machte ich eine Rast am Main, erfrischte meine Füße im Main. Hier mündet ein kleiner kühler Bach. Der Sand in der Mündung ist rötlich vom Sandstein des Odenwaldes.
Vorbei ging es am Schloss des Fürsten von Löwenstein in Kleinheubach zum Römerbad vor Miltenberg. Die Anlage sah etwas vernachlässigt aus.
Da gegenüber des Römerbades ein Biergarten lockte kehrte ich ein. Der Biergarten heißt oder gehört zum Parkhof und ich war sehr angetan. Ein Kräutergarten, eine Blumenwiese ist angelegt und eine 400 jahre alte Eiche spendet Schatten. Angeboten werden ökologische Produkte vorwiegend aus der Region. Der fränkische Kochkäse mit Zwiebeln und köstlichem (selbstgebackenem) Brot hat wunderbar geschmeckt und die Apfelschorle auch.
Nach Ankunft in Miltenberg war ich sehr erleichtert es geschafft zu haben und suchte nun meinen Zeltplatz auf. Nach Erledigung der Formalitäten und Aufbau meines kleinen Zeltes, es sah verloren aus neben den großen Wohnwagen, erkundete ich Miltenberg. Zuerst suchte ich den Limeswanderweg da ich ja von hier aus weiter nach Süden wandern wollte. Am großen Tor an der Brücke entdeckte ich die Limeswanderweg-Markierung. Der Wanderweg führt gerade über den Engelsplatz die Strasse hinauf. Miltenberg richtete sich gerade für ein Fest mit Feuerwerk ein. Ein Streifzug durch Miltenberg musste sein. Entlang kleiner Gassen und der Stadtmauer, alter jüdischer Friedhof, Fachwerkhäuser und Museum. Es gibt viel zu sehen.
Sehr zu empfehlen ist ein Kaffee zu trinken in der Hauptstrasse 144, in der Kaffeerösterei MIKA, sehr lecker!!!
Am nächsten Tag in der früh fuhr ich zurück nach Frankfurt mit meinem Fahrrad, ca. 100 Km über meine Leiden an diesem Tag will ich aber nicht berichten, trotzdem haben mir die beiden Tage gut gefallen.
Samstag, 22. August 2009
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