Follower

Mittwoch, 12. Oktober 2011

1. Etappe Hadrians Wall in England

21.07.11

10 Km



Die Bilder zu dieser Etappe sind zu sehen auf meiner Homepage:




http://s366640027.website-start.de/england/hadrianswall/1-bowness-on-solway-to-boustead-hill/



Am 18.07.11 flog ich von Frankfurt nach Manchester. Am Flughafen ist auch gleich der Bahnhof, um nach Carlisle oder Newcastle zu fahren. Die meisten Wanderer gehen den Hadrianswall von Newcastle aus. Ich fuhr nun aber erst nach Blackpool, um vorher Freunde zu besuchen.
Blackpool ist für mich ein einziger Graus. Eine Mischung von heruntergekommenen Stadtvierteln, blöden Vergnügungsstätten und eine riesige Achterbahn. Da fahre ich mit wenn ich nicht mehr leben will. Blackpool wird gerade saniert. Neue Promenade, neue große, unpassende Straßenleuchten, gesponsert von einem Stromversorger. Viele Häuser stehen zum Verkauf. Auch Hotels und Restaurants stehen leer. Man kann an vielen Ecken noch den Charme besserer Zeiten erkennen. Fish und Chips riecht man überall und auf Empfehlung aß ich auch eine Portion, das Lokal war gut besucht. Das Nachtleben habe ich mir erspart außer einem Besuch in einem typischen alten Pub. Dort war sogar noch eine gute alte Musicbox, die auch noch funktionierte und auch laufend gespielt wurde. Die Pubs in England gefallen mir weil Jung und Alt dort zusammen kommen. Nun weiß ich auch wieder den Unterschied zwischen Bitter und Lager. Bitter ist das dunklere Bier und Lager das Hellere. Der große "Wintergarden" scheint immer noch sein Publikum zu haben, mehr kann ich zu den nächtlichen Highlights in Blackpool nichts sagen.
Das Wetter war windig , regnerisch und kalt, mehr Herbst als Sommer. Kein Badegast an dem breiten Sandstrand. Am Strand waren nur Susie( Hund von meinen Freunden) und ich, ein kräftiger Regenschauer überraschte uns und wir flüchteten zu einem alten Hotel und stellten uns unter. Dieses Wetter machte keine Lust den Hadrianswall zu laufen. Ich kaufte mir in einem Outdoorshop noch eine Regenhose zum Überziehen.
Am Mittwoch wurde ich mit dem Auto nach Carlisle gefahren. Die ersten hügeligen Berge des Lakedistrict tauchten auf, sie sind unbewaldet und wirken ganz anders als unsere Mittelgebirge. Es fing an zu schütten wie aus Kübeln, man konnte kaum noch die Straße sehen. Ich wollte mir eigentlich noch Carlisle ansehen, dass hatte bei dem Regen aber keinen Sinn. Mein Freund kannte sich in Carlisle nicht aus und so fuhren wir 2 Stunden in und um Carlisle herum bis endlich an einer Tankstelle der richtige Weg genannt wurde. Eigentlich wollte ich an diesem Tag noch 10 Km wandern, vom Wallende bis zu meinem Quartier in Boustead Hill, die aber von mir noch nichts wussten. Ich ließ mich nach Boustead Hill fahren und fragte im ersten Bauernhof nach einem Bett, sie waren ausgebucht aber der Nachbar hätte auch Zimmer. Als ich beim Nachbar war stellte ich fest, daß ich hier eigentlich auch Quartier nehmen wollte, auf der Hillside Farm Bunk Barn. Ich wurde in der ausgebauten Scheune untergebracht. Unten in der Scheune ist eine geräumige Küche mit Kühlschrank, Gaskocher, Mikrowelle, Toaster und Geschirr. Einfache Tische und Stühle. Außerdem ein schöner Blick auf die Solway Küste und River Eden. Im ersten Stock stehen 6 Doppelbetten mit Kopfkissen und warmen Decken. Es ist ein kleiner Duschraum und eine Toilette vorhanden. Da ich der einzige Gast war hatte ich alles für mich.
Die Chefin ist sehr nett und hifsbereit und der Hund war auch friedlich. Da ich keine Gelegenheit hatte einzukaufen brachte sie mir Brot und Milch und ich konnte mir etwas zu essen machen mit Konserven, die andere Wanderer hierließen. Für eine Wanderung war es nun zu spät. Da das Wetter nun aufklarte und die Sonne schien machte ich noch einen Spaziergang durchs Marschland direkt an die Küste. Die Küste ist sehr angeknabbert und überall sieht man abgebrochenes Land im Wasser liegen, daher kommt wohl auch das braune Wasser in dieser Bucht. Überall grasen Schafe und Kühe obwohl die Wiesen nicht eingezäunt sind. Die schmale Straße die nach Bownes on Solway führt ist bei Hochwasser überflutet nach Aussage von Warntafeln. An den Straßenrändern sind Stangen angebracht, dass bei Überflutung der Bus und die Autos noch wissen wo die Straße verläuft.
Auf dem Rückweg zur Hillside Farm in Boustead Hill kam mir ein junger Wanderer entgegen, er wollte noch bis zum Ende des Walls in Bowness. Seine Hosen waren so schmutzig, als wenn er durch einen Sumpf gelaufen wäre. So möchte ich eigentlich nicht aussehen wenn ich nach Newcastle komme.
Durch die Verfahrerei und dem starken Regen verlor ich nun einen Tag, es ist aber kein Problem da ich genug Tage eingeplant hatte. Ich genoss den schönen Abend und die Marschlandschaft.
Mit mir kamen auch die Kühe zurück zur Farm, die Kühe kamen ganz alleine angelaufen. Ich nahm mir nun vor, für den nächsten Tag, nach Bowness on Solway zum Wallende zu wandern. Die 10 Km werde ich ohne Gepäck laufen. Danach fahre ich von Bowness mit dem Bus nach Carlisele, um Museum, Cathedrale und Burg zu besichtigen und Proviant einzukaufen.

Die Nacht war kühl, nachdem ich mir warme Socken angezogen hatte habe ich gut geschlafen. Socken anziehen im Hochsommer.
Sandra Rudd machte mir ein wunderbares englisches Frühstück (deswegen bin ich hier zum wandern). Es gab Spiegelei, Bacon, gebratenen Würstchen, Tomate und baked Beans dazu Toast und schwarzen Tee. Das Frühstück war so reichhaltig, dass ich mir noch Proviant für den Tag mitnehmen konnte. So gestärkt zog ich los durchs Marschland. Die Kühe liefen überall frei herum und die Autos mussten vorsichtig fahren. Ich lief auf dem Damm neben der Straße. Ein junger Bulle stand auf dem schmalen Pfad. Ich sagte "guten Morgen" und machte einen Bogen um ihm herum, ich war froh, dass er nicht mit mir spielen wollte. Der Wanderweg ist gut markiert mit dem Symbol einer Eichel. Es geht gerade aus der Straße entlang, vom Wall ist hier nichts zu sehen. Neben dem Damm verlief einst eine Eisenbahn nach Port Carlisle, man kann noch das flache Bett der Trasse sehen. Im nächsten Dorf, Drumburgh, kam ich an einem alten aber kleinem Schloss vorbei, es gehört heute zu einem Bauernhof. Danach biegt der Wanderweg links ab und führt über einen Feldweg zum Naturschutzgebiet "Drumburgh Moss". Das Drumburgh Moss ist ein geschütztes Moor mit seltenen Pflanzen und es gibt auch Kreuzottern dort (Addern). Bevor es in das Moor hinein geht zweigt der Weg nach rechts in Richtung Glasson ab. Mir kam ein Wanderer entgegen mit mächtigem Gepäck, er sah nicht glücklich aus. So ähnlich werde ich wohl ab morgen auch sein. Ich passierte nun eine Farm, die so verschlammt war durch das Fahren mit Treckern, der Boden war so aufgeweicht durch den vielen Regen und hat das Areal in eine Schlammwüste verwandelt, wie kommen die Leute überhaupt in ihr Haus?
Ich hatte Mühe durch den Schlamm zu kommen denn der Feldweg war genauso für ein Stück.
Weiter ging es nun über einen kleinen Bach und dann über versumpfte Wiesen. Die ersten Gatter mussten auf - und zu gemacht werden, in Glasson ist eine Bushaltestelle für den Bus von Carlisle nach Bowness. Am noch geschlossenen Pub, in dem man gut essen können soll. Hier biegt der Wanderweg Richtung Port Carlisle ab. Am Wegesrand wuchsen große Heideröschen, sie standen in voller Blüte. Am Campingpark folgt man dem Fahrweg zur Straße. Im Campingpark stehen große Container, das Gelände ist gepflegt, es sieht aber eher wie ein Luxus Flüchlingslager aus. Zelte habe ich nicht gesehen. Im Campingplatz soll es einen Kiosk geben.
An der Hauptstraße stand eine Gruppe Wanderer, sie schienen sich nicht einig zu sein, wie es weiter geht. Auf der anderen Seite der Straße ging es für mich weiter, der Wanderweg geht hier parallel neben der Straße, auf der alten Eisenbahntrasse, her. durch das Gebüsch konnte ich das Meer sehen und die davor liegenden Marschwiesen. Ich ging durch das Gebüsch über einen kleinen Damm und wanderte nun auf den weichen Marschwiesen weiter. Es gab nun freie Sicht auf die ersten Berge drüben von Schottland und auch der Blick nach Osten war schön. Vor mir lag der kleine Ort Port Carlisle, hier wurde im 19. Jahrhundert ein Hafen gebaut und eine Eisenbahnlinie angeschlossen. Doch der Hafen musste bald wieder aufgegeben werden wegen zu starker Versandung. Somit war auch der Bau der Eisenbahn umsonst, sie wurde ebenfalls eingestellt. Nun sieht man noch Reste der Hafenmauer im Schlick und Sand im Meer. Ein kleines Segelschiff stand im Schlick, es war gerade Ebbe und das Wasser hatte sich bis zum River Eden in der Mitte der Bucht zurück gezogen. Auf den Wiesen vor Port Carlisle liefen einige Leute mit Ihren Hunden herum, sie hatten alle mehrere Hunde dabei. Laut Warntafeln sollten sie eigentlich angeleint werden.
Nun war es nicht mehr weit nach Bownes on Solway, ich musste ein Stück die Straße entlang gehen es war aber kaum Verkehr. Am Ortseingang von Bowness mühte sich ein Ehepaar mit einer großen Kiste ab, die von einem LKW geliefert worden war. Ich bot meine Hilfe an und zu dritt schafften wir es die Kiste zu dem etwas höher liegenden Haus zu schieben. Sie konnten gar nicht glauben, dass ein Wanderer auch noch hilft. Sie dachten wohl ich wäre den Hadrianswall an einem Tag gelaufen. Der Bus fuhr erst um 14 Uhr, somit hatte ich mehr als 2 Stunden Aufenthalt hier. Zuerst ging ich zum Ende des Walls. Am höher gelegen Ufer steht ein kleines Holzhaus mit der Inschrift "Wallsend", für mich ist es ja der Anfang des Hadrianswall. Im innern sind Informationstafeln über die Römer hier in dieser Gegend und auch über die Natur. Hier war auch ein Römerkastell, von dem aber nichts mehr zu sehen ist, es ist vom Ort überbaut worden. Unterhalb des Häuschens hat man einen kleinen Steingarten angelegt und an der Ufermauer steht eine Bank mit herrlichem Blick auf die Bucht und Schottland. Zuerst wollte ich in der Post Briefmarken kaufen, ich fand aber keine Post und auch Niemanden zum Fragen, gut dann gehe ich Essen im Pub. Der Pub war geschlossen und macht erst abends auf. Ich war nun froh meinen Proviant zu haben. Ich besichtigte nun die sehr alte Kirche, die inmitten eines alten Friedhofes steht. An der Westseite fand ich den Wasserhahn der für Wanderer laut Broschüre vorgesehen ist, um Wasser nach zu füllen, was ich dann auch tat. Die Kirche ist um 1200 erbaut worden.
In der Nähe der Kirche ist eine kleine Halle, die ich durch Zufall entdeckte, mit einer Toilette für die Wanderer. Außerdem kann man einen Wanderpass kaufen und ihn dann abstempeln. Der Stempel war da doch keine Pässe zum Erstehen. Nun muss ich doch tatsächlich den Hadrianswall ohne Pass wandern, niemand wird glauben, dass ich die ganze Strecke gelaufen bin.
Da ich nun langsam Hunger hatte ging ich die Ortsstraße zurück, um vielleicht im Bed & Breakfast Old Chapel doch noch etwas zu essen zu bekommen. Die Tür war auf, der Tisch im Esszimmer nett gedeckt, doch es war niemand da. Auch mein Rufen half nicht, ich schaute in das nächste Zimmer, es war ein Schlafzimmer. Mir wurde unbehaglich zu Mute und verließ Old Chapel. Da ich noch viel Zeit hatte ging ich zu der Bank am Wallende und packte meine Verpflegung aus. Während ich aß schaute ich Fischern zu die weit draußen im Wasser standen. Die Netze waren an einer langen Leiste befestigt und wurden von den Fischern vor sich in die Strömung getaucht. Später las ich, dass hier Lachse gefischt werden nach einer traditionellen Methode. Der River Eden soll einer der lachsreichsten Flüsse in England sein. Ich konnte aber nicht erkennen ob die Fischer erfolgreich waren. Nach einer Stunde ging ich zurück zur Hauptstraße, eine Frau schaute zum Fenster hinaus und ich fragte sie nach der Post "die Post ist nicht mehr im Ort" teilte sie mir mit. Ich ging noch einmal zu der Halle für die Wanderer und traf auf 3 Ehepaare die gerade ihre Hadrianswall Wanderung beendet hatten. Sie waren den Wall in 10 Tagen gewandert und es hat ihnen sehr gefallen. Ihr Gepäck wurde jeden Tag zum neuen Quartier gebracht, so konnten sie unbeschwert die Wanderung genießen. Die Wanderer waren wohl um die 70 Jahre alt. Es trafen auch noch andere Wanderer ein, es waren doch einige die alleine wanderten. Ich habe gelesen, dass der Wanderweg 135 Km lang ist und nicht wie ich meinte 125 Km. Deswegen hatte ich nun noch 9 Tage Zeit und müsste 14 Km wandern. Da habe ich genügend Zeit, um auch mal etwas anzuschauen. Da ich auch nicht weiß wie ich mit meinem schweren Gepäck zurecht komme ist es wohl doch ausreichend mit der Zeit. Ich begab mich dann zur Bushaltestelle und musste noch ein bisschen warten. Der Hund vom Grundstück fand mich unpassend und leistete mir kläffend Gesellschaft. Auf der anderen Seite knurrte ein anderer Hund durch ein Fliegengitter. Der Bus war pünktlich, ich war der einzige Fahrgast. Am Ortsausgang saß meine Wandergruppe, die ich an der kleinen Halle getroffen hatte, in einem Garten und aß. Die Straße zurück war schmal und jedesmal wenn ein anderes Auto entgegenkam musste ausgewichen werden. Der Fahrschein kostete 4, 90 Pfund nach Carlisle.
Viele Landstraßen in England sind zwischen hohen Mauern oder Hecken. Deshalb ist oft die Sicht in Kurven sehr schlecht. Der Bus fuhr auch an Boustead Hill vorbei wo ich die Nacht noch einmal auf der Hill Farm verbringen werde. In Carlisle angekommen hatte ich nun 3 Stunden Zeit da ich den letzten Bus 18:05 zurücknehmen muss. Zuerst besichtigte ich die Cathedrale und war beeindruckt. Der Inneraum ist ausgestattet mit einem imposanten Chorgestühl mit feiner Schnitzarbeit. Die Decke der Cathedrale ist himmelblau mit Gold. Die Cathedrale ist ausgestattet mit wunderschöne bunten Glasfenstern. Nach der Cathedrale begab ich mich in das Museum im Tulliehouse. Die römische Abteilung wartete auf mit vielen Schaustücken vom Hadrianswall und auch Modellen. Ein sehr modernes Museum mit vielen Videos und Schautafeln. Es ist für meinen Geschmack ein wenig unübersichtlich. Im Museumscafe gab es nichts mehr zu essen. Mir ist die Zeit in der Cathedrale und im Museum weggelaufen so kam ich an der Burg an als die Tore geschlossen wurden. In einem Restaurant mit südamerikanischem Flair wollte ich ein viertel Hähnchen bestellen, es war nicht so einfach auf die vielen Fragen eine Antwort zu geben, mit diesem und jenem verdoppelte sich der Preis. Das viertel Hähnchen entpuppte sich als Hühnerschenkel, die Pommes waren zählbar, es schmeckte, war aber das Geld nicht wert. Hätte ich doch bloß Fisch and Chips gegessen. Nun hatte ich das Problem einen Supermarkt zu finden und landete in einem. Es gab hier nur Großpackungen, Zeit zu einem anderen Supermarkt zu gehen hatte ich nicht mehr. Ich kaufte 120 Teebeutel, 50% extra free für den Preis von 80 Stück. Was für ein tolles Angebot wo ich doch nur 4 Stück für mein Frühstück morgen früh brauche. Ich kaufte noch Proviant für die nächsten Tage, von allem zuviel, werde einiges als Spende in der Hill Farm lassen. Die Rückfahrt mit dem Bus ging zügig nur der Busfahrer verstand mein Boustead Hill nicht. Es dauerte einen Moment bis er aus meinen verschiedenen Aussprachevarianten Boustead Hill heraushörte. Ich war vor den Kühen in Boustead Hill, die Kühe kommen bei Dämmerung zurück von den Weiden und versperren dann die Straße hinein in den Ort, man müsste dann zwischen den freilaufenden Kühen hindurchgehen. Die auch mal herumtollen und man weiß ja nie wie Halbstarke sich benehmen.
Es war ein schöner sonniger Tag und zum Abend zog sich der Himmel zu aber es regnete nicht.


Bowness on Solway to Boustead Hill auf einer größeren Karte anzeigen

6. Etappe Odenwaldlimes, von Neckarzimmern nach Neckarburken

16.10.11


Bilder sind zu sehen in meiner Homepage: http://www.s366640027.website-start.de/

Die Wettervorhersage verhieß einen weiteren schönen Herbsttag. Es war 0° auf dem Thermometer. Im Odenwald waren die Böden gefroren überall weißer Rauhreif. Nun kenne ich auch den Weg quer durch den Odenwald nach Neckarburken und es ist auf diesen Nebenstraßen wenig Verkehr. In Neckarburken schloß ich mein Rad am Römerbad an und fuhr hinunter an den Neckar nach Neckarzimmern. Es ist nicht immer leicht den Anschluss an die Etappen zu finden. Aber hier parkte ich direkt neben der Markierung "L". Ohne Nachzudenken folgte ich der Markierung östlich und fand mich auf dem Bahnsteig wieder. Dumm gelaufen, wieder zurück vorbei an dem Schild "Groß Herzogtum Baden" die fürstliche Vergangenheit verfolgt einem in Baden auf Schritt und Tritt. Ich war in der Schule als Kind in Leimen bei Heidelberg und Heimatkunde war nicht mein Lieblingsfach, es waren zu viele Fürsten zu lernen.


Direkt an meinem Parkplatz ging es hinauf zur Burg Hornberg. Ein steiler aber schöner Höhenweg mit herrlicher Aussicht auf Weinberge and den Neckar, die Weinernte war schon gewesen, ich hätte gerne mal eine fürstlich Traube in den Händen gehalten von dieser auserwählten Lage. Vor mir tauchte die Burg auf, sehr imposant. Ein großer Teil ist eine Ruine. Nach einer kurzen Begehung des Innenhofes setzte ich meine Wanderung nach Neckarburken fort. Der Wanderweg führt entlang an der hohen Kante der Steinbachschlucht. Am Ende der Schlucht ging es steil nach oben doch bald war der Aufstieg geschafft und der Durst musste gelöscht werden. Noch ein Stück durch den Wald dann links vorbei an aufgetürmten Zuckerrüben, bereit zum Abholen. Als ich die Straße zur Burg erreichte musste ich wieder in den Wald gehen durch eine Senke, vorbei an einem Waldarbeiter Stützpunkt mit Hütte und Sitzgelegenheit. Es ging nun ein bisschen kreuz und quer durch den Wald. Eine Begegnung mit dem Wanderweg mit der roten Raute, dieser Wanderweg führte mich 2 Etappen zuvor in den Reisenbacher Grund.
Mitten im Wald haben Jäger eine Hütte errichtet mit Schautafeln, nette Sprüche an der Wand, ein kleiner Teich wurde angelegt für Frösche und Molche. Hinweise nett zu sein zum Wild, klar ich bin freundlich zum Wild und dann kommen die Jäger und schießen es tot, also mein Herz schlägt mehr für Wilddiebe, die das Wildbrett dann an die Armen verteilen.
Der Zick Zack Weg durch den Wald führte mich zur Straße oberhalb von Bergfeld. Ich machte eine Rast sitzend auf einem Felsbrocken mit schöner Aussicht über die Hochebene von Bergfeld.
Nach der kurzen Rast lief ich ein Stück die Straße entlang und dann hinunter, vorbei an Obstbäumen, Wespen und Hornissen waren wieder eifrig am arbeiten, vorbei an einem größeren Schweinestall. Hier sah ich dann noch die Markierung und dann nicht mehr, scheinbar war ich zu weit gelaufen und habe eine Abbiegung verpasst. Ich ging nicht zurück sondern hinauf zu den Häusern von Bergfeld, wieder ein Stück rechts und dann hatte ich den Wanderweg wieder, der hinauf zur Landstraße führte. Nun ging es ein Stück entlang der Landstraße Richtung Mosbach. Die Autos und auch Motorräder fuhren viel zu schnell, es ist unangenehm hier entlang zu laufen. Es war nur ein kurzes Stück dann war ich endlich wieder auf einem Feldweg. Ich hatte eine weite Rundsicht über diese Hochebene und bei dem schönen Wetter sah alles herrlich aus. Es gab einen schönen Kontrast zwischen den braunen Feldern und verschiedenen Grüns der Wiesen und bewachsenen Feldern. Die tiefstehende Sonne machte lange Schatten. Bevor es hinunter geht nach Neckarburken liegt ein Flugplatz für Modellbauer und ihren ferngesteuerten Fliegern, einige Modelle hatten eine beachtliche Größe. Auf dieser Wanderung waren bisher keinerlei bauten, Wälle oder Fundamente der Römer zu sehen. Bevor es hinunter ging, entdeckte ich einen wildwuchernden Weinstock mit sehr süßen blauen Trauben, davon musste ich ein paar Trauben essen und auch ernten zum mitnehmen. Ein alter steinerner Wegweiser zeigte an "noch 1/4 Stund nach Neckarburken". Laut Broschüre vom Odenwaldclub war dieser Höhenweg eine alte römische Straße und später eine Churpfälzische Chausee. Die Chausee führte von Heidelberg nach Würzburg. Sogar Goethe und Eichendorff reisten hier entlang. Aus der Broschüre geht nicht hervor ob sie zusammen reisten. Meine Kenntnisse reichen ohne
nachschauen nicht aus, ob das möglich war. Hier oben soll auch ein Römerturm gestanden haben. Ich konnte von hier den Katzenbuckel sehen und auch die andere Seite des Elztales, habe mir vorgestellt wie es aussehen würde wenn man den Limes noch hier sehen könnte. Ein Stück hinunter ist ein Kalkbrennofen restauriert, leider fehlt eine Beschreibubg aus welcher Zeit der Ofen stammt. Weiter unten kämpften Fußballer um den Sieg, es schien, daß die Gelben gewinnen, Neckarburken hatte wohl die roten Trikots an. Die Spieler waren ganz gut am Ball und es gelangen auch gute Spielzüge, es war wohl die 2. Mannschaft.
Unten am Römerbad angelangt hatte ich nur ein Problem, ich musste diesen steilen Berg wieder hinauf mit meinem Rad. Ich wollte nicht über Mosbach zurück fahren da ich nicht wusste wie an der Schnellstraße vorbei hinunter zum Neckar komme, ich habe dort auch kein Radweg gesehen.
Es war ein schönes Stück Arbeit wieder hinauf aber oben angelangt hatte ich eine angenehme Fahrt zurück zur Burg Hornberg. Ich fuhr zurück auf der Landstraße und dann hinunter zur Burg, das hat Spaß gemacht und ich hatte ein bachtliches Tempo drauf. Die Burg war voll von Besuchern, alle suchten einen Parkplatz direkt bei der Burg, keiner wollte laufen, dementsprechend war das Chaos. Im Burghof standen Oldtimer herum. Es waren zu sehen: Isetta, Messerschmitt, Gogomobil, Fiat 500, Henkel Kabinenroller und ein mir unbekanntes Auto (sah aus wie eine graue Kiste). Die Autos waren in einem sehr gepflegtem Zustand.
Ich hatte noch meinen Spaß weiter hinunter zu fahren nach Neckarzimmern.
Nun ist auch der Odenwald Limes abgewandert und ich finde es ist ein gut markierter Wanderweg mit wirklich beachtlichen Bauwerken der Römer. Der Odenwaldclub hat sich wirklich viel Arbeit mit diesem Wanderweg gemacht.

Dienstag, 4. Oktober 2011

5. Etappe Odenwaldlimes, von Neckarburken nach Wagenschwend

02.10.11

Bilder sind zu sehen in meiner Homepage: http://www.s366640027.website-start.de/

Das schöne Herbstwetter musste noch einmal ausgenutzt werden, um die vorletzte Etappe des Odenwaldlimes zu laufen. In der Broschüre vom Odenwaldclub "Limeswanderwege" ist die Wanderung gut beschrieben. Für jede Etappe ist ein Höhenprofil erstellt. Normalerweise würde ich von Wagenschwend hinunter nach Neckarburken laufen, auf Grund des Höhenprofils entschied ich mich für den umgekehrten Weg. Ich brachte mein Rad in Wagenschwend gegenüber von der Gaststätte " Zum grünen Baum" in Stellung. und fuhr dann hinunter nach Neckarburken mit dem Auto. Unterwegs in den Dörfern wurde in den Kirchen Erntedankfest gefeiert, es herrschte großer Andrang.


Am Kastellbad in Neckarburken parkte ich mein Auto und besichtigte gleich die sehenswerten römischen Ausgrabungen. Es waren 2 Kastelle hier. Das Westkastell ist heute überbaut, nur noch Reste vom Ostkastell und das Bad sind zu sehen. Im Ort ist ein sehenswertes kleines Museum im Fachwerkrathaus zu sehen, allerdings nur an Sonntagen geöffnet. Ich hoffte rechtzeitig zurück zu sein, um es zu besichtigen. Direkt neben dem Museum an der Kirche fand ich auch meine Markierung "L". Nun konnte es los gehen. Hinunter zur Elz und über einen Steinsteg ohne Geländer. Die Elz ist hier ein gemütliche Bach, er kann bestimmt auch im Frühjahr unangenehm werden. Weiter ging es auf der anderen Seite zur S-Bahnstation, über die Gleise und dann rechts hinauf in den Odenwald (Badischen). Die Bäume waren schon gefärbt und das Wetter zeigte sich von der besten Seite. Im Wald war es angenehm frisch und trotz Steigung ging es gut voran. Der Wanderweg macht im Wald ein Z, d.h. einmal rechts herum und dann direkt über den Limeswall links herum. Nun folgt der Pfad eine Weile dem sichtbaren Wall. Von nun an ließ es sich gut gehen auf schmalen Waldpfaden bis hinauf nach Sattelbach, manchmal etwas morastig, querliegende Baumstämme und auch hohes Gras. Ich liebe solche Wege. Nur hier mit dem Rad zurück zu fahren wird nicht gehen. Oben auf der Höhe eine schöne Aussicht über die Hochebene von Sattelbach, viele Häuser mit Solaranlagen und zum Teil sehr große moderne Häuser. Sogar ein moderner Swimmingpool mit Abdeckung ist nun in Sattelbach eingezogen. Entlang des Weges Apfel- Birnen-Walnuss und Zwetschgenbäume. Ich hatte viel zu probieren aber die Äpfel sind dieses Jahr sehr sauer. Manche Birnen schmeckten sehr gut, einige scheußlich. Auf dem Boden schwirrten Wespen und Hornissen herum, zum Teil griffen die Wespen sogar die Hornissen an, es lag soviel Obst herum, daß alle satt werden können. Im nächsten kleinen Weiler sammelte ich einige Walnüsse auf als Reisproviant. Nach dem nächsten kleinen Ort (Alt Sattelbach?) war die Markierung unklar und ich bin an einer Schweinezucht geradeaus gelaufen, ich hatte Glück der Weg endete nach 200 Metern. Also zurück und dann den richtigen Weg. Weiter über die weite Hochebene und dann hinunter ins tiefe Tal des Trienzbach. Unten am Bach führt wieder ein Steinplattensteg über den Bach, was für eine Idylle. Man könnte meinen dies ist der einzige naturbelassene Bach in Deutschland aber oh Illusion. Ein paar hunder Meter Bachaufwärts ist eine große Kläranlge. Nun folgte ein langer Aufstieg hinauf nach Trienz. Eine Frau pflückte eine Brombeere und freute sich, ihr Mann reagierte etwas genervt denn ihm waren die wenigen Brombeeren egal, er wollte weiter. Im Wald bei Trienz traf ich einen älteren Mann, der mir den weiteren Weg erklären wollte, auf meinen Hinweis, daß ich der Markierung "L" folge, ging er nicht ein, er brauchte wohl ein bisschen Unterhaltung, es kam zu meinem Glück eine nette ältere Dame und leistete im Gesellschaft, ich konnte mich nun loseisen und weiter ging es über den Bach, durch den Ort, stetig bergan bis am Waldausgang Robern zu sehen war, sozusagen eine Etage höher. Durch den schönen Ort Robern hindurch, vorbei an der Kirche und Feuerwehr und nun ging es noch einmal weiter bergauf. Belohnt wurde es mit einer schönen Aussicht. An den Feldrändern stehen viele Obstbäume voll mit Obst. Doch nun ging es wieder hinunter, vorbei an einem langsam zu alt werdenden Schild mit Hinweis auf den Limes. Nun ging es steil hinunter, Überquerung der Landstraße nach Robern und weiter hinunter in den Talgrund. Dort liegt das Kastell Robern oder auch Hönenhaus. Ein letztes Zeichen der Römer auf der heutigen Etappe. Über die Wiesen geht es hinauf nach Wagenschwend an der Dorflinde vorbei zum Parkplatz. Es waren laut Broschüre 15,3 Km zu gehen. Die Rückfahrt mit dem Fahrrad ging schnell. Ich nahm die Landstraße durch Fahrenbach und dann hinunter. Am nächsten Parkplatz bog ich in den Wald ab durch ein Naturschutzgebiet mit Wacholder. Der Waldweg ließ sich gut fahren nur an einer Stelle gab es Auswaschungen, die mir beinahe zu einem Sturz verholfen hätten. Ich besuchte noch kurz das Museum in Neckarburken, kurz deswegen weil die Schließung für heute vor der Tür stand. Es ist eine schöne Reiterstatue zu sehen, viele gut gemachte und informative Hinweistafeln. man bekommt einen guten Überblick über das Leben der Römer in dieser Gegend. Schüler haben 2 schöne Modelle gebaut. Einmal den Limes als Pfahlgraben und einmal wie der Limes in Bayern mit Mauer ausgesehen hat.
Nun fehlt mir noch eine Etappe die nach Neckarzimmern führt.

Samstag, 1. Oktober 2011

4. Etappe Odenwaldlimes, von der Seitzer Buche nach Wagenschwend

Bilder zu diesem Bericht sind in meiner Homepage zu sehen :
http://www.s366640027.website-start.de/ unter LIMES - Odenwaldlimes

10.09.11

Diesesmal begleiteten mich meine Tochter und mein Sohn, sozusagen als Geburtstagsgeschenk. Wir fuhren zuerst zum Kastellbad Würzberg weil ich es unbedingt zeigen wollte. Das Kastellbad ist nun neu restauriert und sieht wirklich gut aus. Wir fuhren dann weiter zur Seitzer Buche, ich musste natürlich von meinem wilden Zelten im Wald erzählen. An der Seitzer Buche wurden wir von einer Frau angesprochen. Sie war auf der Suche nach einem Selbstmordgefährdeten Mann, wir nahmen die Details entgegen, im Falle, daß wir etwas bemerken, sollten wir die Polizei benachrichtigen. Wir hatten uns schon über mehrere Polizeiautos gewundert. Das war natürlich kein schöner Anfang und wir hofften, daß alles gut ausgehen wird.
Wir folgten dann der Markierung "L", nach einem kurzen Stück auf der Straße verläuft der Pfad links im Wald, hinauf nach Schloßau. Hier im Wald befinden sich 2 Steinfundamente auf einer Lichtung. Ein Turm wurde als Heiligtum genutzt und neben dem Turm steht eine Skulptur mit dem Kriegsgott Mars, Siegesgöttin Victoria und die Göttin Salus (Gesundheit für Soldaten). In Schloßau waren wir so vertieft in unsere Unterhaltungen, daß wir vom Kastell in Schloßau nichts mitbekommen hatten. Der Wanderweg führt mehr oder weniger um Schloßau herum. An den Häusern und herum, die wir passierten, wurden samstägliche Arbeiten verrichtet, Auto waschen, Bürgersteig fegen, Gartenarbeit. Wir waren meistens so im Gespräch vertieft, daß ich mich nun im Nachhinein nicht mehr an die Wegführung erinnern kann. Wenn ich alleine wandere, kann ich mich hinterher meistens sehr gut an die einzelnen Abschnitte erinnern. Wir kreuzten 2 Straßen und liefen hinein nach Auerbach, am südlichen Ortsausgang mussten wir uns über einen Hund in einem engen Käfig unterhalten, der Arme kläffte wie verrückt und tat uns Leid. Wir waren uns einig, daß solch eine Hundehaltung heute wirklich unnötig ist. Dabei haben wir den Abzweig in die Felder verpasst. Ich schlug vor am Maisfeld entlang wieder unseren Wanderweg zu erreichen. Meine Kinder waren skeptisch folgten mir aber. Wir mussten noch ein bisschen quer durch den Wald laufen und erreichten wieder den Limeswanderweg. Vorbei an Fischteichen erreichten wir Scheidental. Es war schönes Wetter und die Obstbäume hingen voller Früchte. In der Nähe des Kastells lagen die Früchte in Massen auf der Straße und die Wespen hatten freies Buffet. Wir machten eine Rast an den Mauerresten des Kastells in Scheidental. In diesem größeren Kastell war eine berittene Kohorte untergebracht. Das kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen, zu friedlich und lieblich ist die Gegend und die Anlage hier. Es ging weiter aus Scheidental hinaus und hinauf auf den nächsten Hang durch ein paar Häusern hindurch, weiter über Felder und dann hinein in den Wald um den Höhenbuckel herum. Wir kreuzten eine kleine Landstraße an einem Wanderparkplatz. Niemand wollte wandern an diesem schönen Tag. An dieser Stelle hat man eine weite Aussicht Richtung südost. Noch einmal durch ein kleines Stück Wald und wir konnten Wangenschwend sehen. Am Ortseingang ein Anwesen mit schönen Blumen überall, eine Koppel mit 2 Pferden die natürlich gestreichelt werden mussten. Diese Wanderung war nicht richtig geplant und wir waren nun schon 13 Km gelaufen ohne daran zu denken, daß wir ja auch wieder zurück mussten. Hier an der Hauptstraße liegt eine Gastwirtschaft und wir beschlossen einzukehren. Ich öffnete eine falsche Tür und landete im Wohnzimmer der Wirtsleute, freundlich zeigten sie uns die andere Seite wo der Gastraum ist. Wir hatten keinen großen Hunger, was mich immer wieder wundert, obwohl wir doch schon so weit gelaufen waren. Wir stärkten uns mit Maultaschen (wir sind im Badischen) Käsespätzle, Salat und Suppe. Der Salat war köstlich, es hat alles gut geschmeckt.
Meine Tochter wollte nicht den gleichen Weg zurück laufen. Im Stillen dachte ich mir "Ohweih". Mein Sohn war einverstanden, mein zögerliches ja aber wurde nicht beachtet. Wir wählten für den Rückweg, westlich von Wangenschwend einen Wanderweg zur Wilhelmshöhe und dann hinunter zum Reisenbacher Grund immer einer roten Raute folgend. Im Wald riesige Felsbrocken überall, ich sammelte ein paar Pilze und wieder verpassten wir eine Abzweigung und machten nochmal einen unnötigen Umweg. Das Reisenbacher Tal liegt einsam und idyllisch. Unten im Tal mussten wir durch ein privat Grunstück gehen. Der Besitzer erklärte ich könnte hier ein Haus kaufen, es gibt leere Häuser und im Winter räumt ein Bauer die Straße.
Wir mussten dringend etwas trinken und mir graute vor dem nächsten langen Aufstieg. Wir erfrischten uns in der Gaststätte und wanderten weiter, nach meiner Schätzung noch 9 Km, ich bereute nun diesen Rückweg. Ich hatte mich wundgelaufen und ein Knie schmerzte und nun ein langer, langer Aufstieg. Seltsamerweise tat mir das Knie aufwärts nicht weh. Wir nahmen den Aufstieg in einem Rutsch, ich musste natürlich hinterher zuckeln ließ es aber nicht abreißen, somit war ich ganz zufrieden einigermaßen mit zu kommen. Oben in Reisenbach angekommen begann die Sonne unter zu gehen. Meine Kinder fanden nun auch, daß es eigentlich reicht aber unser Auto ist noch weit. In Auerbach trafen wir wieder auf den Limeswanderweg. Mittlerweile tat mir mein Knie richtig weh und ich benötigte eine Pause. Wir aßen unsere letzten Vorräte tranken noch einmal. In der Dämmerung gingen wir weiter, der Himmel war vom Abendrot gefärbt. Wir brauchten Aufmunterung, ich habe in meinem Handy einen kleinen Lautsprecher und Musik, die Musik munterte uns wieder auf, wir gingen nun nur noch auf der Landstraße den schnellsten Weg zum Auto und nun schon im Dunkeln. Eine Fledermaus flatterte herum. Immer wieder mussten wir zur Seite gehen wegen der Autos, wir wollten nichts riskieren. Das Stück von Schloßau hinunter zur Seitzer Buche zog sich hin.
Ich humpelte wegen meines Knies, Meine Tochter quälte eine Blase und mein Sohn tat eine Fußball Verletzung wieder weh. Außerdem tat uns jeder Muskel und Knochen weh. Der Mond ging auf und irgendwie fanden wir es doch noch schön und keiner machte Vorwürfe. Es wurden immerhin 32 Km zu laufen. Ich sagte nur "an meinem Geburtstage würde ich nicht solch eine Wanderung machen". Mein Geburtstag ist nämlich erst morgen am Sonntag. Ich war froh nicht alleine gelitten zu haben, wir hatten alle 3 noch ein paar Tage unseren Körper gespürt, nichts war mit 2:1 für unseren Körper eher 0:3.
Ich bin aber sicher, daß die Wanderung lange in Erinnerung bleibt.