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Sonntag, 4. Oktober 2009

38. Limes-Etappe, vom Heidenbuckel nach Murrhardt







28.09.09
Die Nacht habe ich auf dem Campingplatz am Waldsee bei Fornsbach verbracht. Viel Platz hatte ich dort weil ich wohl einer der wenigen Tagesgäste war. Von hier aus musste ich zurück zum Heidenbuckel fahren, um meine Wanderung von dort fortzusetzen. Die Landstraßen sind hier für einen Städter, gefühlt, sehr schmal. Man kommt aber trotzdem an einem Bus meistens vorbei.
Da bin ich doch tatsächlich 20 Km gefahren, um den ganzen Weg dann zu Fuß zurück zu laufen?

Am Heidenbuckel war nach dem Wochenende Ruhe eingekehrt, ich hatte den Limes wieder für mich.
Die Markierung hatte ich am Parkplatz gesehen aber dann war sie wieder weg. Nach Karte sollte man den Turm auf der Forstpiste umrunden, um dann abzubiegen. Es schien aber so als wenn der Weg mir entgegenkam, vielleicht hätte ich über den Buckel gemusst. Der Limeswanderweg bog nun nach Westen ab. Ein schmaler mit hohem Gras bewachsener Pfad führte in den Wald. Es ging langsam abwärts. 500m weiter traf der Pfad auf einen tiefen Hohlweg. Am Grund des Weges schauten unregelmäßige Plastersteine heraus, es sah aus wie ein alte Fernstraße. Am Wegesrand tauchte ein Markierungsstein, mit einem christlichen Hirtenstab darauf, auf.

Der Heidenbuckel ist immerhin 536 m hoch und die heutige Wanderung hatte einige An - und Aufstiege zu bieten.
Im Talgrund Nähe Trauzenbach bog der Weg wieder nach Osten ab. Bei einem kleine Teich ging es wieder bergan und auch hier auf dem Weg alte Pflastersteine. Es ging nun wieder Richtung Limes und in eine offene, bergige Weidenlandschaft. Es sieht ein bisschen aus wie im Schwarzwald. Nur die weit verstreuten Bauernhäuser sehen nicht so aus wie im Schwarzwald. Die Höfe haben Namen wie: Sommerhaus, Winterhaus , Gutmachhof und Wachholderhof. Wenn der Wanderweg Umwege macht weiß man oft nicht wo der Limes ist und daß man ihn gerade wieder kreuzt, das wäre eine Anregung solche Überschreitungen auch zu markieren mit einem Zeichen. An der schmalen Feldstraße ist eine Ausweichstelle markiert mit einem Schild, es ist wohl die kleinste Ausweichstelle Deutschlands.
Am heutigen Tag ging es oft rechts und links des Limes entlang.
Nach dem Austritt aus dem Wald ging es im weiten Bogen ins nächste Tal und danach lange immer aufwärts bis nach Steinberg. Wenn dort nicht an einem Neubau gehämmert worden wäre würde man glauben das niemand hier wohnt. An der Hauptstraße liegt ein großer moderner Kuhstall und Ferien auf dem Bauernhof kann man hier auch machen. Bevor die Landstraße nach Murrhardt einen rechten Bogen macht führt Der Limesweg nach Osten, nach 500 m wird der Limes erreicht man kann ihn aber nicht sehen. Der Weg der nun hinunter führt ist holperig und wird auch von den Mountainbikern benutzt. Die Biker müssen hier gut aufpassen, viele Steine schauen tückisch aus dem Boden heraus uns es geht steil hinunter durch einen Hohlweg.
Nach einer Kehre des Forstweges der weiter hinunter verläuft nach Siegelsberg hätte ich beinahe die Abzweigung hinauf zu dem eindrucksvollen Turmrest verpasst. Der Pfad hinauf verbindet sich hier mit dem Limes. Der Graben ist zu erkennen aber doch schon sehr abgeschwächt. Der Pfad hat es in sich, er ist kurz aber steil. Der nun kommende Turm ist der Wachposten 9/91 Hirschreute/Römerschanze.
Da ich nicht auf die Markierung achtete lief ich schnurgerade weiter nach unten und wie öfter, stand ich im Wald ohne Markierung. An einem Baum ein Stück weiter im Wald sah ich dann doch eine einzige Markierung aber es war kein Weg vorhanden, ich ging trotzdem weiter und sah dann auch wieder die Forststraße die mich hinunter nach Siegelsberg brachte.
Siegelsberg ist ein schöner Ort, die Häuser sind originell und alles ist schön hergerichtet.
Nach der Ortschaft führt ein Forstweg mich wieder von Westen an den Limes heran, um nun, stetig bergan, den Limes Richtung Osten zu überschreiten. Die Forststraße macht einen weiten Bogen nach Osten. An der Landstraße trifft man dann wieder auf den Limes. Mitten im Wald, an der Forststraße steht ein sehr schönes Blockhaus, das als Waldkindergarten genutzt wird, da möchte man noch einmal Kind sein.
Ich war der Meinung , daß ich nun meinen höchsten Punkt für heute erreicht hatte. Das war nicht der Fall, es ging auf einem schmalen Pfad in die Höhe. Doch ich wurde belohnt mit der Ansicht der beiden Wachtürme auf dem Heidenbühl. Der Platz ist schön gestaltet und lud mich zu einer wohlverdienten Rast ein. Der heutige Tag brachte meinen Zeitplan durcheinander da die Strecke länger war als ich dachte. Immer wieder begleiteten mich Hinweisschilder " nach Murrhardt" , Abzweigungen die viel kürzer sind als der Limeswanderweg.
Mein Ziel war Murrhardt und ich hatte noch ein Stück zu gehen. Natürlich wieder bergan. Die Höhe war bald erreicht und von nun aus ging es nur noch bergab. Vorbei an den Grundmauern eines Wachturmes bis zur Römerhütte, einem schönen Grillplatz mit "römischen Flair", ein weiterer Wachtposten befindet sich am Ende des Platzes. Weiter ging es bergab und voller Schwung lief ich an der weiter nach unten führenden Abzweigung vorbei. Als ich an dem kleinen Teich vorbei kam und keine Markierungen mehr fand, stöhnte ich:" nicht schon wieder". Ich musste nur ein kleines Stück zurück, um die gut versteckte Markierung zu entdecken. Nach dem Abstieg ging ich durch die Unterführung der Bahn und dann war die Murr erreicht und wurde überquert.
Um Mainhardt zu besichtigen, dafür war es an diesem Tag zu spät und da es Montag war haben die Museen sowieso geschlossen. Um zurück zum Heidenbuckel zu laufen, war es zu spät und zu anstrengend, denn ich wollte ja noch mit dem Auto zurück nach Frankfurt fahren. Ein netter Taxifahrer brachte mich zurück zum Heidenbuckel, er fuhr sicher auf den schmalen Straßen, ich hätte, glaube ich, öfter angehalten oder die Geschwindigkeit reduziert.
Es waren 2 wunderschöne Wanderungen bei bestem Herbstwetter.


















Limes, vom Heidenbuckel nach Murrhardt auf einer größeren Karte anzeigen

Donnerstag, 1. Oktober 2009

37. Limes-Etappe, vom Römerturm vor Gailsbach zum Römerturm auf dem Heidenbuckel










27.09.09
Ein schöner Sonntagmorgen, auf dem Römerturm aus Holz waren 2 Kinder und winkten ihrer Mutter zu.
Als die römischen Wachmannschaften hier Wache hielten mussten sie sich selber was kochen oder wurde ihnen das Essen gebracht? Vielleicht lebte ja ihre Familie in der Siedlung neben den Kastellen und vielleicht haben hier auch schon Kinder der Wachmänner gespielt?
Nach dem Turm in der Hecke ist noch ein Wall zu sehen. Nach der Wanderkarte, muss das der Limeswall sein. Für mich sind die Abschnitte des Limeswanderweges die direkt am Wall entlang führen die Schönsten. Diese Abschnitt befinden sich meistens in den Wäldern. An diesen Stellen ist der Wanderweg oft nur ein schmaler Pfad und es läuft sich gut auf dem Waldboden auch wenn es manchmal matschig und nass ist. Heute sollten laut Karte große Abschnitte dieser Art folgen.
Zuerst ging es über asphaltierte Feldwege durch den Weiler Seehäuser und dann durch den Ort Gailsberg. Am Ortseingang steht ein sehr großes Wohnhaus aus Holz, gebaut wie ein Blockhaus, sehr imposant. Vorbei am Pahl -Museum und am Dorfkrug, weiter immer in südliche Richtung. Nach der Ortschaft wanderte ich durch Maisfelder an den Rand des Bachtales der Brettäch. Steil und rutschig ging es nun hinunter und ich hörte die Kirchenglocken von Mainhardt, irgendwie war ich der Meinung , daß Mainhardt im Tal liegt, doch der Glockenklang kam von oben auf der anderen Seite. Unten am Bach führt der Weg über den plätschernden Bach und ich ging weiter den Feldweg entlang und wurde am nächsten Haus von 3 großen Hunden angegiftet und ein kleiner Frecher kam noch von der Wiese herunter. Er bellte erst, dann wedelte er mit dem Schwanz und ließ sich erst streicheln und dann knurrte er wieder wie die anderen 3 auch, Herrchen war auch auf der Wiese und meinte die Hunde seinen nur neugierig, wenn ich neugierig bin knurre ich aber nicht. Hätte ich die Abzweigung gesehen, nämlich daß der Wanderweg links abbiegt hoch zur Straße, hätten mich die Hunde nicht belästigt. Ich meine diese Stelle ist nicht gut markiert. Ich lief also weiter falsch, überquerte die Straße weiter östlich und folgte dem Feldweg hoch nach Mainhardt. Auf der Höhe traf ich meinen Limesweg dann wieder und inzwischen war auch dieKirche aus. Am Rathaus gingen die Bewohner zur Bundestagswahl und hielten auch an, um mit Bekannten zu reden. Ich hatte die Markierung schon wieder verloren und war auf der Suche nach den Resten des Römerkastells. Der Wanderweg ging nicht am Kastell vorbei wie auf der Karte eingezeichnet ist. Vielleicht war es auch so gemeint, daß die ehemalige Ausdehnung des Kastells den Wandeweg berührt. Nach Besichtigung des Kastells machte ich mich auf die Suche und an Hand der Karte fiel es mir nicht schwer meine Wanderung auf dem Limes fortzuführen. Es ging südöstlich hinaus aus Mainhardt zur Bundesstraße 14. Nach Überquerung der Bundesstraße vorbei am Wertstoffhof der Gemeinde konnte ich auf den Wald zuhalten. Die Wiesen waren gerade frisch gemäht und es duftete nach Heu. Über dem Wald stiegen 5 Bussarde auf und nutzten die Thermik. So viel habe ich noch nicht zusammen fliegen sehen. Das Wetter wurde richtig schön, blauer Himmel und angenehm warm. Gleich vorn im Wald wurde auch der Limeswall sichtbar und eine Informationstafel über die Erforschung des Limes. Die Wanderung wurde nun richtig gut. Der Pfad führte nun immer am sichbaren Wall entlang. Er kreuzte ein paar mal eine Forststraße dabei sah ich den Wegweiser zur Wirtschaft Württemberger Hof, wenn das keine Versuchung ist. Vorbei an einem Waldkindergarten, bestehend aus einem Bauwagen musste ich nun hinunter zum Rotbach laufen. Auf halben Weg hinunter sind 2 Klangsteine aufgestellt worden. Kinder probierten sie gerade aus. Man muss mit einem Gummihammer auf den aufgehängten Stein hauen und dann klingt es wie einen Glocke. der andere Stein hat ein Loch und in jenes muss man reinrufen und auch hier erklingt ein Ton, bei mir nur ein krächzen.
Ein Stück weiter ist eine geologische Informationstafel aufgestellt die sehr interessant ist.
Am Rotbach war eine Mühle, die Hankertsmühle aus dem 14. Jahrhundert, es sind noch ein paar Mauern zu sehen. Der Müller wanderte um 1912 aus nach America da seine Frau in der Mühle durch den Treibriemen zu Tode kam. Neben der ehemaligen Mühle ist ein schöner Picknickplatz und ein Stück weiter westlich liegt ein Kleinkastell. DiesesTal ist also ein sehr historischer Ort.
Über die Brücke und dann ging es wieder hinauf auf die nächste Höhe. Am Querweg musste ich mich erst 3 mal drehen um meinen Weg fortsetzen zu können, die Markierung könnte besser sein.
Nach der nächsten Kehre kann man die Grundmauern des Wachturmes auf der Färberhöhe besichtigen. An diesem Punkt verlässt der Limesweg die Forststraße und folgt nun wieder dem gut sichbaren Limes mit Wall und Graben. Man muss nun einen Quergraben bewältigen und dann geht es ziemlich steil nach unten. Der Pfad ist ausgewaschen und nicht einfach zu gehen. Es ist aber nur ein kurzes Stück danach kann man wieder bequem weiter wandern. Nach Erreichen eines Forstweges und einer scharfen Kurve läuft man über ein knackendes Brett über einen ganz kleinen Bach. dann wieder aufwärts und zwar genau auf dem Limeswall. Der Pfad wird von vielen Baumwurzel überquert und es muss aufgepasst werden damit es keine Stolperei wird. Ein Wanderehepaar kam von oben herab und auch sie sahen sich sehr vor. In diesem Wald ist der Limeswall und auch der Graben gut zu sehen bis hinauf zu den Wiesen von Grab, ein sehr schöner Abschnitt. Am Austritt aus dem Wald wird auf einer Informationstafel beschrieben, daß der Limes im Mittelalter nicht mehr als Bauwerk der Römer erkannt wurde. Die Menschen glaubten der Teufel hat hier mitgewirkt (in Butzbach wurde ein Kastell als Hunnenburg bezeichnet).
Hier am Waldesrand machte ich eine Rast bei herrlichem Sonnenschein, so macht Wandern natürlich Spaß. Ich wollte heute bis zum Römerturm auf dem Heidenbuckel gehen und von hier aus war es auch nicht mehr weit. Im Ort Grab war ein Römerturm an eine Fassade gemalt, ein bisschen zu schlank und etwas verdreht in der Perspektive, aber man weiß sofort, ein Römerturm. In Grab war meine Markierung wieder weg aber am Gasthaus, die Terrasse war voll belegt mit Gästen, fand ich meinen Weg wieder. Grab liegt auf einer Hochebene und war vom Heidenbuckel aus gut einsehbar.
Hier an dem Wegweiser bei Grab sind alle 3 Varianten der Fortbewegung am Limes vereint: Limeswanderweg, Limesstraße und Limesradweg





Die Schneise am Römerturm wächst langsam wieder zu und der Turm ist aus Sicherheitsgründen geschlossen, ohne Zeitangabe der Wiedereröffnung, auch die Cicerones (http://www.limes-cicerone.de/) haben die Betreuung von Wanderern im Moment hier eingestellt. Dieses steht auf einem Schild an der Tür des Wachturmes. Das ist Schade, denn es ist wirklich eine schöne Anlage gewesen. Auf dem Heidenbuckel rastete eine Pfadfindergruppe die ein paarTage zu Fuß mit vollem Gepäck unterwegs waren. Sie haben auch im Freien übernachtet, Nachts war es schon sehr kalt.
Für den Rückweg wählte ich den selben Weg, mir hat dieser Abschnitt sehr gefallen und ich kann es nur empfehlen diesen Abschnitt zu erwandern.
In Grab sah ich noch den Limesbus, es stiegen Leute aus, ihre Fahrräder waren auf dem Anänger mitgeführt. Dieser Bus ist eingeführt worden um Wanderer und Fahrradfahren in den Schwäbisch-Fränkischen Wald zu bringen. Näheres kann man auf der Webseite des Limesbusses erfahren.Auf dem Rückweg traf ich 3 Reiter die auch den Limespfad benutzten, an den steilen Stellen mussten sie absteigen.
In Mainhardt habe ich noch das Römermuseum besucht. Die Austellungsstücke sind alle von den Ausgrabungen in den Kastellen von Mainhardt gefunden worden. In einem Schaukasten ist die Schlacht von Kalkriese als Modell dargestellt, so stelle ich mir das auch vor. Das Museum war früher die Kapelle des kleinen Schlosses der zu Hohenlohes hier in Mainhardt. In Gailsbach reichte meine Zeit noch für einen Kaffee im Dorfkrug, ich musste leider auf den Sauerbraten verzichten. Auch für das Pahlmuseum reichte meinen Zeit nicht mehr. Die Besichtigung werde ich aber noch nachholen.








Limes, vom Holzturm Gailsbach zum Römerturm auf dem Heidenbuckel auf einer größeren Karte anzeigen

Donnerstag, 17. September 2009

Limeswanderung, Zwischenbilanz


Die Limeswanderungen bis hier zum Schwäbisch- Fränkischen Wald haben mir meistens gefallen und waren sehr interessant. Es gibt nur einfach zu viel zu sehen links und rechts des Limes. Wenn man das alles mit anschauen will, würde eine solche Wanderung Jahre dauern. Da es meistens sehr schlecht zu organisieren ist, mit öffentliche Verkehrsmitteln an die Anschlusswanderungen zu kommen fahre ich mit dem Auto zu meinen Etappenwanderungen.
Weil ich meistens alleine unterwegs bin muss ich auch wieder zu meinem Auto zurück gehen. Ich versuche den Rückweg ebenfalls zu gestalten indem ich Natur- oder Kulturdenkmäler entlang des Limes mit zu erleben. DieTagesettappen liegen dann höchstens zwischen 10 und 13 Kilometern in eine Richtung, so kommt man natürlich nicht so schnell vom Fleck. Aber ich habe manch schöne Dinge auf den Rückwegen entdeckt, die ich sonst nie zu sehen bekommen hätte. Es ist aber nicht immer einfach da in der offizielle Limeswanderkarte keine anderen Wanderwege eingezeichnet sind. So brauche ich dann eine ganze Reihe Wanderkarten. Man ist doch verhältnismäßig schnell durch ein Kartengebiet gelaufen. Der Limeswall ist in vielen Ortschaften als Kulturdenkmal angekommen aber auch in manchen Gemeinden nicht. Es gibt völlig verwilderte und verwahrloste Abschnitte, an einem Abschnitt wurde der Limeswall sogar frisch mit Kastanien bepflanzt, was die Wurzeln da anrichten kann man sich gut vorstellen.
Ich bin dabei eine Liste anzulegen von Ausflugs- oder Wanderzielen entlang des Limes die wie ich meine es verdient zu haben besucht zu werden.

Die 550 Km Länge des Limes ist wohl gemessen ohne die Strecke von Großkrotzenburg bis Miltenberg. Vielleicht sind die Umwege die der Limeswanderweg oft machen muß der Grund, daß ich meine, ich müsste mit meinen gewanderten Kilometern weiter sein.
Im nachhinein stelle ich fest, daß ich nicht immer alles von den Römern auf meinem Weg gesehen habe. Oft sind solche Stellen nicht ausgeschildert oder ich war auch nicht genügend vorbereitet. Manchmal bin ich auch schon zu müde nach einer langen Wanderung noch zu einem Römerbad zusätzlich zu laufen (kam aber nicht so oft vor)
Jedenfalls freue ich mich auf den nächsten Abschnitt von Meinhard bis zur Donau.

Montag, 14. September 2009

36. Limes-Etappe, von Baierbach zum Römerturm vor Gailsbach

05.09.09

Um Baierbach herum sind viele Obstplantagen und an den Hängen des Schwäbisch - Fränkischen Waldes wächst Wein, es sind viele Weinberge zu sehen. Im nächsten Ort wurden schon Birnen gepflückt. Der Wanderweg verläuft hier auf einer Nebenstraße und die Berge kommen immer näher. In Harsberg liegt am Ortseingang eine Gaststätte mit schönem Biergarten, hier werde ich auf meinem Rückweg einkehren. Ein Haus weiter wurde liebevoll ein kleines Fachwerkhaus restauriert. Es ist das kleinste Gefängnis weit und breit. Es besteht aus einem Zimmer im 1. Stock. Im Parterre wurde Schnaps gebrannt, das ganze Haus besteht nur aus diesen 2 Räumen. Das muss qualvoll gewesen sein, wenn unten Schnaps gebrannt wird und oben darf man ihn nicht trinken. Es war doch hoffentlich so?
Nach Harsberg ging es nun steil nach oben, erst durch Obstplantagen auf einen Höhenzug mit schöner Aussicht auf die Weinberge im Steinbachtal und auch nach Norden bis zum Wald vor Pfahlbach. Im Wald war es matschig und der Pfad stieg steil nach oben bis zum 2. Querweg an.
Auf dem Forstweg musste ich ein Stück nach Osten laufen. In einer Kurve mit Ausblick ins Tal bog der Limeswanderweg ab. Über einen Baumstamm, der als Treppe bearbeitet wurde, stieg der Pfad nun wieder steil an bis zum Plateau. Nach einer kurzen Strecke sah ich dann die Grundmauern des Sechseckturmes. Er soll eine strategische Bedeutung bei der Vermessung des geraden Limes gehabt haben. Der Limes macht an dieser Stelle einen Knick, um nach ca. 2 Km wieder den schnurgeraden Verlauf nach Süden aufzunehmen. Die aufgestellten Informationstafeln sind sehr interessant und müssen natürlich gelesen werden.
Vom Sechseckturm lief ich weiter auf dem Limeswanderweg . Vor Untergleichen verließ ich den Wald, am Waldesrand waren Bienenkästen aufgestellt und vor mir lag ein Wildgehege mit Damwild. Am Wegesrand stand ein Auto mit Wildschweinbild, aber in diesem Fall knackte der Jäger im Unterholz und nicht das Wildschwein. Auf dem Forstweg, vor dem Gleichener See, kreuzt sichtbar der Limeswall in einer Senke. Hier wäre auch ein guter Platz für einen Hinweis auf den Limes weil der Wall hier gut zu sehen ist. Der Gleichener See ist ein im 18. Jahrhundert geschaffener See. Er dient den Vögeln als Schutzgebiet. An einer Abzweigung treffen sich Limeswanderweg, Römerstraße und Fürstenweg. Kurz vor dem Forellenhof in Frohnfalls biegt der Limesweg rechts ab steil aufwärts in Richtung Limesstraße, die auf der Höhe bei Neuwirtshaus vorbei führt. Es ging nun ein Stück auf der Landstraße, vorbei an Neuwirtshaus bis zum nächsten Waldrand. Auch hier im Wald ist der Limeswall gut zu sehen, der Wanderweg ist nun nur noch ein Pfad so wie ich es am schönsten finde.
Nach einer kurzen Rast mit Wildsalami aus Pfedelbach, die sehr lecker schmeckte, nahm ich meine Wanderung wieder auf. Eigentlich hatte ich genug, überwand meine Müdigkeit und maschierte weiter. Ich hatte nicht gewusst, daß ich nun durch 4 Schluchten steigen musste. Es folgte nun ein wildromantischer Abschnitt immer am gut sichtbaren Wall entlang. Es ging abwärts in die erste Schlucht, da es matschig war wurde es auch rutschig und in diesen Matsch zu fallen, wollte ich nun wirklich nicht. Über den kleinen Bach führte eine Eisenbrücke, hinauf durch kleine Tannen und hinunter in die nächste Schlucht in der umgefallene Bäume kreuz und quer lagen. Wie haben die Römer diese Schluchten überwacht? Der Wall führt nicht ganz hinunter oder ist schon aufgelöst nach diesen vielen Jahren.
Nach einer kleineren Senke ging es dann hinunter in die tiefste Schlucht. Auf der Südseite erleichterte eine lange Treppe die steil nach oben führt den Aufstieg. Warum haben die Römer hier nicht die Höhe benutzt , um ihren Limes zu bauen, dort wo jetzt die Kreisstraße nach Mainhardt verläuft. Aber vielleicht haben sie schon an uns Wanderer gedacht, ein bisschen Abwechslung kann uns nicht schaden. Schön auch zu lesen an der Südseite, daß es jetzt steil wird, doch wer vom Norden kommt wird nicht gewarnt. Der Pfad verließ nun den Wald, vorbei an einem großen Anwesen sah ich nun den hölzernen römischen Wachturm. Da hier eine Anbindung zur Landstraße ist, beendete ich für heute meine Etappe. Eigentlich wollte ich auf der Landstraße zurück gehen, bin dann aber doch wieder durch die Schluchten zurück gegangen.







Wieder in Harsberg angekommen kehrte ich ein in der Gaststätte zum Löwen und wurde dort bestens mit einer Platte Rauchfleisch verwöhnt. Bei uns heißt das Schinken oder Schinkenspeck und es hat köstlich geschmeckt!!!!















Schloß zu Pfedelbach












Limes, von Baierbach zum Limesturm vor Gailsbach auf einer größeren Karte anzeigen