28.07.11
22 Km
Die Bilder sind zu sehen:
http://s366640027.website-start.de/england/hadrianswall/8-harlow-hill-to-scotswood-newcastle/
Von Harlow Hill nach Newcastle/ Elswick
Dank der Decke vom Campingplatz hatte ich eine angenehme Nacht. Die Morgensonne schien doch mein Zelt war sehr nass vom Tau. Jedesmal wenn ich mein Zelt zum Trocknen aufhängen wollte, fand ich immer nur Stacheldrahtzäune. Dabei musste ich immer sehr behutsam vorgehen und das Abhängen war noch schwieriger um das Zelt nicht löchrig zu machen. Engländer mögen wohl Stacheldraht.
Ich bekam um 8 Uhr einen "Buttie", das ist ein großes weiches Brötchen belegt mit gebratenem Bacon und einen Becher Kaffee. Was anderes gab es nicht doch es schmeckte gut. Mein Zelt war nach einer Stunde noch nicht trocken. Ich packte trotzdem mein Rucksack der gegen 11 Uhr abgeholt werden sollte. Ich versah den Rucksack mit der Hoteladresse und legte das Geld dazu in der Hoffnung, dass der er auch ankommt. Unter dem Vordach wurden gerade einige Rucksäcke von einer anderen Transportfirma angeliefert, die nächsten Gäste sind also schon unterwegs. Ich nahm nur einen Proviantbeutel mit und einen kleinen Regenschirm. Die Übernachtung und das Frühstück zusammen waren sehr preiswert. Der Besitzer ist Rentner und hat noch eine Autowerkstatt dabei, das sind nun seine Hobbis.
Es war ein schöner Tag zum Wandern und es ging los hinunter vom Harlow Hill. Ich hatte den ganzen Morgen hindurch das Lied vom Rooster Hill im Ohr, Country Song von Dave Dudley. Nur weil ich auf einem Hill war dudelte es in meinem Kopf herum. An der nächsten Kreuzung war die Abzweigung zu den Kasernen. Zwischen Landstraße und Kornfeld verläuft der Wanderweg. Es war viel LKW - Verkehr diesen Morgen und es war etwas unangenehm da der Wanderweg etwas tiefer als die Straße liegt. Das Kornfeld neben mir war riesig. Gestern wurden schon angefangen, um die ersten Felder zu mähen.
Auf der nächsten Höhe musste ich die Straße wechseln. Auf der anderen Seite begrüßte mich Roter Mohn. Weiter ging es ein Stück die Landstraße entlang. An der Bushaltestelle Iron Sign macht der Wanderweg einen rechteckigen Umweg um ein B&B Hotel. Auf beiden Seiten der kleinen Nebenstraße sind gepflegte Grundstücke. Dieser Umweg ist wirklich unnötig. Ein Stück weiter liegt das römische Fort Rudchester. Die jetzige Landstraße wurde damals im 18. Jahrhundert als Military Road mitten durch das Fort gebaut und die Steine für den Bau benutzt. Man sieht nur im Gelände eine leichte Erhebung. Am Kissing Gate zur nächsten Weide wird noch einmal gemahnt, Rücksicht auf die Schafe und Lämmer zu nehmen, wird natürlich genommen! Am Ende der Weide verläuft der Wanderweg direkt an der Straße entlang , über die Autobahnbrücke (A69) und dann auf dem Bürgersteig hinein nach Heddon-on-the-Wall. Hier wollte ich etwas essen, einen Kaffee trinken und ein bisschen für meinen Vorrat einkaufen. Ich folgte erst einmal der Markierung durch einen kleinen Park, einen Hügel hinauf und weiter zu dem längeren Stück des Hadrianswalles. Das Stück des Walles wird gut präsentiert auf einer Wiese. Es ist für meine Richtung das letzte mal die Mauer zu sehen. Ein Vater erklärte seinen beiden kleinen Jungen die Anlage, sie wollten aber lieber herumklettern. Nun ging ich auf der Hauptstraße zurück, um einen Laden zu finden und Kaffe zu trinken. Fast am Ortseingang liegt ein kleines Einkaufszentrum hinter einem Kindergarten. Dort ging ich zuerst in das Geschäft , die "English Pies" verkauften.
http://www.dingledelldeli.co.uk/
Sie haben eine große Auswahl an Fleischpasteten und ich kaufte mir 2 und Kaffee. Es war schönes Wetter und saß gemütlich vor der Tür. Ich war nach einer halben Pastete schon satt. Ich kaufte mir noch eine lokale Zeitung und genoss den Kaffee. Am Nebentisch diskutierten eifrig 2 ältere Paare über den Wanderweg und wie es weitergehen sollte. Dazu befragten sie mich, sie wollten auf dem Hadrianswall Richtung Westen laufen. Ich erklärte ihnen den Weg zur Tankstelle, es war ganz nah und nicht zu verfehlen. An der Tankstelle beginnt die Ausfallstraße zur Autobahn, die Richtung aus der ich gekommen war. Nachdem ich noch ein paar Sachen gekauft hatte zog ich wieder los. Statt auf die Karte zu schauen ging ich den Weg zurück zu der Mauer in der Annahme der Wanderweg führt in der Richtung der Mauer weiter. Ich fand aber keine Markierungen mehr. Auch der Vater mit seinen Kindern, er war immer noch da, konnte mir nicht helfen. Außerdem sah ich die Beiden Paare die auch, trotz meiner Beschreibung, in die falsche Richtung gelaufen waren. Nach einem Blick auf die Karte ging ich die Hauptstraße zurück und fand dann auch bald die Markierung wieder, ganz in der Nähe wo ich Kaffee getrunken hatte. Der Hadrians Path ändert hier seine Richtung und folgt nicht mehr dem Hadrians Wall weil er nach Heddon-on-the Wall und dem Beginn von Newcastle nicht mehr sichtbar ist. Der Wanderweg geht nun hinunter ins Tal und entlang des River Tyne bis zum Wallende. Heddon liegt hoch über dem Tal des Flusses und ich hatte eine schöne Aussicht. Irgendwie waren die Markierungen in diesem Abschnitt nicht so, wie ich sie auch bemerken würde. Also bog ich zu früh ab von der kleinen Straße und ging einen Feldweg hinunter zum Golfplatz. Am Golfplatz kam mir ein junger Mann mit seinem Rad entgegen, er wusste den Weg nach Newcastle nicht obwohl er dort wohnte. Ich glaubte, dass wir an diesem Tag alle ein bisschen durcheinander waren. Ich erklärte im den Weg und wir mussten beide über den Golfplatz gehen. Er war unsicher mir zu folgen und ging hinter mir. Beim Überqueren des Platzes sah ich auch die Markierung wieder, es ist hier erlaubt zu gehen. Ich wäre auch hier lang gegangen wenn die Markierung nicht gewesen wäre denn es war kein Golfspieler weit und breit. Am Fluss trafen wir auf den Wander-und Radweg und der junge Mann bedankte sich und war verschwunden.
Ich ging durch die Hecke an das Steilufer und bemerkte an dieser Stelle. das viele Schwalben am Steilufer herumschwirrten. Ich hatte Uferschwalben noch nie gesehen außer im Fernsehen. Nach einer Weile der Beobachtung und dem Versuch ein Video zu machen wanderte ich weiter, nicht auf dem Wanderweg sondern immer entlang des Ufers auf einem schmalen Trampelpfad. Von den Schwalben konnte ich auf dem Video nichts erkennen. Es ist halt ein weiter Weg zum erfolgreichen Tierfilmer.
Der Weg am Ufer entlang hat mir gefallen. Das Wasser des Flusses sieht braun und moorig aus und fließt meistens gemächlich dahin. Am Beginn des Tyne River Park traf ich wieder auf die Markierung. Ein großer Stein lud zum Hinsetzen ein, ein Hadrianswall Erinnerungsstein. Ich bemerkte zum ersten Mal eine Blase am Hacken. Das ist eigentlich verwunderlich nach so viel Tagen ohne Beschwerden. Ein Pflaster versorgte die Blase und es konnte weitergehen. Einem kleinen Mädchen rollte der Ball die Böschung hinunter und sie getraute sich nicht ihn zu holen, der dicke Vater lief weiter ohne es zu bemerken , er war laut am tratschen mit seiner Begleitung. Ich holte den Ball hinauf und das Mädchen freute und bedankte sich. Der Vater schrie das Mädchen an es solle endlich herkommen doch sie überhörte ihn und bummelte langsam hinterher. Der Park war gut besucht, viele Hunde tollten herum. Das Informationcenter war geschlossen. Am Ausgang des Parkes wurde mit Informationstafeln an die Schlacht von Newburn erinnert. Die Schlacht wurde von den Schotten gewonnen, so hatte ich es verstanden.
http://www2.newcastle.gov.uk/bofn.nsf/a/history
Nun ging es ein Stück weiter am Fluss entlang bis zum Boathouse Inn, Fisch and Chips stand draußen dran und man konnte auch draußen sitzen, ich hatte aber keinen Hunger also ging ich weiter.
Der Weg verließ nun den Fluss , Rad- und Wanderweg zusammen. Links Büsche rechts Büsche, so ging es eine Weile weiter bis nach Lemington. Durch die Büsche sah ich das Lemington Community Centre. Lemington schaute aus wie eine typische englische Vorstadt, viele Reihenhäuser aus Backstein und jede Straße sieht aus wie alle anderen. Nach Lemington macht der Weg eine nördliche Schleife über die Autobahn (A1) hinein in einen großen Park mit geschützten abschnitten damit sich Natur entfalten kann. Typischer englischer Landschaftspark. Durch den Park hinunter und in Scotswood wieder laufen auf dem Radweg zwischen den Büschen. Auf der anderen Seite des Tyne Industriegelände und Reihen von Reihenhäusern schlängelten sich den Hügel hinunter. Irgendwo hier bei Scotswood musste ich abbiegen. Ich hatte mir die Adresse auf einem Zettel notiert und die Information: "Zwischen Elswicker Friedhof und General Hospital liegt das Hotel". Ich fragte einen Mann nach dem Weg zum Hospital und der sagte mir, dass es noch sehr weit sei und ich müsste nach dem kommenden großen Gebäude links abbiegen und den Hang hinauf gehen. Das war doch eine klare Ansage. Ich ging durch einen Park hinauf zu einer Straße und nun? Rechts fuhren viele Autos weiter hinauf also ging ich auch weiter hinauf in der Hoffnung einen Hinweis zum Hospital zu finden. Diese Gegend wirkte heruntergekommen, viel Dreck und ärmlich Läden, ich würde nur zur Not hier etwas kaufen. Die nächste Querstraße war ebenfalls eine Geschäftsstraße mit abwechselnd ärmlichen - und normalen Geschäften. Ein Stück weiter kam ein großer Friedhof, na also und da war auch ein Schild zum Hospital. Ich machte noch ein Foto von dem Friedhof und ging dann die Straße weiter hinauf Richtung Hospital. An der nächsten Querstraße wollte ich die Adresse auf meinem Zettel lesen aber der Zettel war weg und ich hatte mir weder Namen noch Straße gemerkt. Der Zettel musste beim fotografieren aus der Tasche gefallen sein, zurück zum Friedhof und alles abgesucht, kein Zettel. Was nun? Ich ging zurück auf die andere Straßenseite und ein Auto fuhr vorbei. Ich sah einen Zettel der aufgewirbelt wurde und fing in ein, es war meine Adresse. Manchmal hat man ja auch mal Glück. Wieder die Straße hinauf und nach der zweiten Querstraße konnte ich rechts einbiegen und erreichte dann auch das Hotel. Es war verschlossen. Auch auf mein Klingeln hin rührte sich nichts. Die Besitzerin sagte mir, das sie vor eins nicht da wäre, aber es war nach 3 Uhr. Also wartete ich und mir wurde kalt, ich war verschwitzt und es wehte ein frischer Wind. Ich suchte ein windgeschütztes Plätzchen und musste eine halbe Stunde warten. Als sie kam und aufschloss strahlte sie mich an und war so freundlich und bat um Entschuldigung, ich konnte ihr nicht mehr böse sein. Es ist ein sehr schön eingerichtetes Hotel, ein prima Frühstück, eine kleine Bar, sogar Internet (was ich nicht brauchte, keinen Computer dabei). Das Zimmer war sehr gemütlich, eher ein Damenzimmer
mit Plüsch. Ich musste mein nasses Zelt zum Trockenen aufhängen und noch ein paar andere Sachen. Nach dem Duschen sah das Zimmer nicht mehr Damenhaft aus, eher wie bei einem Trapper in Alaska. Ich machte es mir trotzdem gemütlich bei einer Tasse Tee, Teebeutel und Kaffee liegen im Zimmer zur freien Verwendung und ein Wasserkocher ist auch dabei.
Es waren gute 22 Km heute und ich war froh wieder in einem Bett schlafen zu können. Ich hatte seit 3 Tagen eine zerbrochene Brille und wollte mir am nächsten Tag eine Ersatzbrille kaufen. Zuerst werde ich zum Wallende laufen und das Segedunum Fort besichtigen. Danach eine Brille kaufen in der City von Newcastle.
http://www.cliftonhousehotel.com/
Harlow Hill to Elswick/Newcastle auf einer größeren Karte anzeigen
Samstag, 28. April 2012
Freitag, 6. April 2012
7. Etappe Hadrians Wall in England
27.07.11
19 Km
Die Bilder sind zu sehen:
Chollerford nach Harlow Hill
Die Nacht war nicht so kalt wie die letzten Nächte und ich war früh auf. Der herumliegende Rasenschnitt klebte an meinen Schuhen und der Duschraum sah aus wie ein Heustadel. Nach meinem Waschgang fegte ich den Rasenschnitt, den ich ja auch mitgebracht hatte, aus dem Duschraum. Im Waschraum hing kein Spiegel und so musste ich ungesehen das Bad verlassen.
Das Zelt musste auch vom Gras befreit werden, nur klebte alles am Zeltboden und es brauchte seine Zeit, es zu säubern. Zum Frühstück hatte ich nur noch ein kleines Stück trocken Brot. Die Teestube machte erst um 9 Uhr auf und so lange wollte ich nicht warten. Ich fragte einen Engländer, der gerade mit einem üppigen Frühstück fertig war, ob er wüsste wo das nächste Geschäft ist. Er wusste auch keins. Aber er schenkte mir 1 Dose Makrelen in Tomatensoße, 1Stück Schokoriegel, 2 kleine runde Fladenbrote und einen Apfel. Ich lehnte natürlich erst ab aber ich hatte keine Wahl, er bestand darauf, ich musste es nehmen. Er wohnt in Preston und erklärte mir, dass seine Frau mit viel Arbeit auf ihn wartet, wenn er nun zurück kommt. Er war Soldat und hatte viel Erfahrung mit Camping und Wandern. Er wollte heute noch nach Steelriggs, immerhin 12 Meilen mit vollem Gepäck. Sein Rucksack sah schwerer aus als meiner.
Wir zogen Beide los, er nach Westen und ich nach Osten. Ich ging noch einmal über die alte Brücke über den Nord Tyne und dann die Landstraße hinauf bis zur 1. Kreuzung. Der Wanderweg macht hier eine große Schleife, damit die Wanderer nicht entlang der viel befahrenen Straße laufen müssen, also folgte ich brav dem Wanderweg. Der Bürgersteig ist fast zugewachsen aber das Stück Straße ist nicht weit , man biegt dann wieder ab und zwar hinauf auf den Hügel auf einer schmalen Straße, wieder zurück zur Landstraße. Neben der Landstraße verläuft ein Waldweg der an einer Weide endete. Über die Weide steil hinauf zu dem kurzen Mauerrest. An einem schönen Baum warf ich ein Blick zurück in das Tyne Tal, eine schöne Aussicht. Nach der Mauer musste ich die Straßenseite wechseln und noch weiter hinauf zu dem Heavenfield Battlesite. Ein Schlachtfeld von 734 n. C. Es liegt aber nichts mehr herum. Auf der Höhe stehen ein paar sehr alte Eichen, sie sind nicht sehr hoch, haben aber weit ausladende Äste.
Am meisten habe ich Eichen gesehen, dann Eschen und wenige Buchen.
Es taucht das Schild für die Teestube auf " St. Oswald´s Hill Head", der steile Hügel (180 Höhenmeter?) hatte mich geschafft und so was gleich am frühen Morgen. Ich freute mich auf ein ordentliches Frühstück. Als ich um die Ecke kam, lächelten mich Blumenkästen an und alles sah sehr einladend aus. Nur das Schild " Mittwochs Ruhetag" störte mich denn es war Mittwoch. Die nächste Möglichkeit einzukehren war beim Porgate Inn ein paar Meilen weiter. Nur kein Frust aufkommen lassen denn die Landschaft war schön und es gab weite Blicke nach Norden. Der Wanderweg verläuft hier immer entlang der Landstraße B6318, mal links und mal rechts. Meistens doch mit einem gewissen Abstand, so dass der Verkehr nicht störte. Ein junger Wanderer fragte mich wie weit es bis zur Teestube noch ist. Ich musste im gestehen, dass die Teestube heute geschlossen hatte, er sah verdammt hungrig aus. Ich gab im den Rat nach Chollerford weiter zu gehen, denn die Teestube ist geöffnet.
Nach einem Wäldchen ging es hinunter zum Porgate, ein altes römisches Tor, Durchgang nach Norden für Händler und Reisende, doch nichts zu sehen, die Landstraße verdeckt die Reste.
Der Inn war noch geschlossen und machte erst in 1,5 Stunden auf, so lange wollte ich nicht warten. Auf der nächsten Weide lagen ein paar hölzerne Telegrafenmasten auf der Erde, ein guter Rastplatz zum Sitzen. Da mir niemand etwas zu essen verkaufen wollte, griff ich zur Dose Fisch und dem Fladenbrot, es schmeckte köstlich. Zum Nachtisch hatte ich noch den Schokoriegel.
Es kamen vom Osten her eine Wandergruppe mit sehr leichtem Gepäck und alle gut angezogen in fancy outdoor Bekleidung, ich fragte ob es eine deutsche Wandergruppe sei und es war so. Ich wurde nun ausgefragt ob es schöner wird, scheinbar hat es ihnen bis hierher nicht gefallen, ich sagte ihnen: " Es wird noch sensationell" und schon mussten die Fragenden sich beeilen, dass sie wieder zur Wandergruppe aufschließen. Diese Wanderer sind bestimmt mit einem Kulturveranstalter unterwegs. Sie werden unterwegs verpflegt und liegen abends in gemachten Betten. Ich möchte trotzdem nicht mit ihnen tauschen, obwohl ich noch nicht weiß wo ich heute schlafe und die Teestube geschlossen hatte. Sie bekommen keine Dose Fisch geschenkt, denn welcher Wanderer hat schon mehr als 20 Fischdosen in seinem Rucksack.
Bin mal gespannt wie mir der weitere Weg nach Newcastle gefällt.
Es ging weiter über Weiden entlang der Landstraße (Alte Militärstraße). An einem herrschaftlichen großen Eingangstor schaute ich auf meine Karte. Genau an dieser Stelle war ein römisches Fort, Onnum genannt, von dem aber nichts mehr zu sehen ist. Durch das große Tor führt eine Allee hinunter zum Halton Castle. Ich konnte noch ein Stück vom Turm sehen. Hier beginnt auch der Rundwanderweg nach Corbridge über 12 Km. Ich hatte eigentlich vor, Corbridge nach meiner Wanderung mit dem Hadriansbus zu besuchen, was aber leider dann doch nicht mehr geklappt hat.
Ein Stück weiter gab es Probleme mit einem Mähdrescher, der Servicemann war da. Auf der Farm Halton Red House wurden gerade Schafe auf eine andere Weide getrieben und jedes Schaf wollte Erstes sein. Das war alles auf der anderen Straßenseite. Mein Wanderweg bog etwas von der Straße ab um den Down Hill zu umrunden. Hier sieht man noch den Graben (Vallum )besonders gut und wieviel Erdbewegungen nötig waren, um solch einen mächtigen Graben auszuheben, sehr beeindruckend.
Nach dem Hügel wechselte ich die Straßenseite und musste nun eine Weile am Straßenrand entlang wandern. Bei den nächsten Häusern entdeckte ich endlich einen Postkasten und konnte nun meine Postkarten abschicken (wie gesagt, jeden Tag 2 Postkarten). Nach den Häusern von Halton Shields abermals ein Wechsel der Straßenseite. Weiter laufen auf einem separaten Pfad neben der Straße. Am Wegesrand einige schöne Wiesenblumen alle ein bisschen kräftiger als bei uns in Deutschland.
Der schmale Weg rechts der Straße endete natürlich wieder an einem Kissing Gate. Nun wieder auf die nördliche Straßenseite. Dort über eine Mauer klettern, so geht es jeden Tag. An einem Pfahl hing eine große Strohpuppe mit Hinweis auf ein Sommerfest. Ein Schützenpanzer rollte die Straße entlang, lange wird die Straße das nicht mitmachen. Für was benötigt man eigentlich solche Fahrzeuge hier im friedlichen Hinterland?
Langsam macht sich Hunger bei mir breit und es war nicht mehr weit bis zur Vallum Farm dort sollte eine Teestube sein. Die Teestube liegt im hinteren Bereich der Farm und der Parkplatz war gut belegt. Die Teestube war in einem neuen großen Holzhaus untergebracht und es herrschte reger Besuch. Es ist mehr ein nettes Restaurant als eine Teestube und ein verschwitzter Wanderer passt nicht so richtig ins Bild. Mein Blick viel auf einen schönen Kuchen und ohne nachzudenken bestellte ich 1 Stücke und Tee, Tee muss sein in England. Als ich den Kuchen verspeist hatte dachte ich, es wäre wohl besser gewesen was ordentliches zu essen. Ich wollte mir noch einen Vorrat kaufen aber es war nicht viel im Angebot. Ein Stück Käse und eine Packung Milch, sie hatten kein Brot, gaben mir aber 2 Brötchen die sie eigentlich für Hot Dogs brauchten. Die Vallum Teestube bietet selbstgemachtes Eis an, es schmeckte sehr gut, ich genoss es auf der Terrasse denn innen war es fürchterlich warm.
Nach Harlow Hill war es nun nicht mehr weit, der Wanderweg war mit Stofftieren verziert, es waren eine ganze Menge. Auf der heutigen Etappe war ausser einem kleinen Stück keine Mauer zu sehen. Es tauchten aber immer wieder Abschnitte des Vorderen Grabens (Ditch) und des Vallum auf. Bevor es nun hinauf nach Harlow Hill ging kam ich an den Seen vorbei. Reservoirs für Newcastle und Umgebung. Der See war eingezäunt, am Ende des Sees eine Beobachtungsstelle, um Vögel zu betrachten. Nur noch den Hügel hinauf und nach dem kleinen Zeltplatz schauen. Harlow Hill liegt wirklich auf einem Hügel mit Blick in fast alle Richtungen.
Man sieht Flugzeuge im Landeanflug zum Newcastle airport. Die kleine Kirche in Harlow Hill wird als Scheune benutzt. Im letzten Haus sah ich im Garten ein Zelt stehen und der Besitzer kam mir auch gerade entgegen. Der Platz heißt Belvedere Campsite. Der Platz ist nicht sehr groß aber nett. Die Sanitäranlagen sind klein aber in gutem Zustand. Wenn der Platz voll belegt ist könnte es ein bisschen eng werden aber außer mir war nur noch ein Zelt aufgestellt.
Nach Zeltaufbau und erfrischendem Duschgang machte ich mir Gedanken über die nächste Etappe. Bis zum Ende des Walls war es mir zu weit. Ich überlegte mir bis zum Anfang von Newcastle zu laufen. Also brauchte ich dort ein Quatier und ich wollte diese Etappe auch nicht mit vollem Gepäck wandern da es über viele Kilometer über geteerte Straßen geht. Der Besitzer half mir beim suchen von B&B Hotels. Ich telefonierte mit einem Gepäckservice am nächsten Tag und wir wurden uns einig. Es würde nur 6 Pfund kosten den Rucksack transportieren zu lassen.
Normale Hotels wollten mein Gepäck nicht entgegen nehmen und aufbewahren bis zu meinem Eintreffen. Nach mehreren Versuchen hatte ich ein Zimmer in einem B&B in Elswick bekommen " Clifton House Hotel". Somit konnte ich auch den Auftrag für das Gepäck erteilen. Es war richtig ein Stück Arbeit es zu organisieren und teilweise verstand ich auch die Aussprache nicht, es hörte sich fast Schottisch an obwohl ich nicht wirklich weiß wie Schotten reden.
Mein Gastgeber hat mir sehr dabei geholfen Telefonnr. für die Hotels heraus zu suchen und er gab mir auch noch eine warme Decke für die Nacht im Zelt. Nachdem alles geregelt war aß ich mein Abendbrot und genoss den schönen Abend. Ich machte noch einen Spaziergang hinunter zu dem See, beobachtete die Enten und andere Vögel und erlebte dabei einen schönen Sonnenuntergang. Zurück beim Zelt war es Zeit zum schlafen.
Chollerford to Harlow Hill auf einer größeren Karte anzeigen
Freitag, 2. März 2012
6. Etappe Hadrians Wall in England
26.07.11
15 Km
Die Bilder sind zu sehen:
Housesteads Fort nach Chollerford
In der Nacht regnete es und ich hoffte, dass der Regen bald aufhörte. Am Morgen hatte es zu meiner Freude aufgehört zu regnen und ich konnte das Zelt zum Trocknen über den Zaun hängen, dabei erwischte mich ein Stromschlag und machte mich richtig wach. Es war kein Pferd auf der Koppel und ich dachte nicht, dass der elektrische Zaun in Betrieb war.
Mich erwartete ein Frühstück im Farmhaus und es gab wirklich ein reichhaltiges. Ich hatte wieder ein volles englisches Frühstück dazu Saft und frische Früchte. Dazu noch eine nette Unterhaltung mit den Wanderinnen vom Pennine Way und die 2 Essen waren außerdem noch sehr preiswert. Nach dem Frühstück packte ich meine Sachen und ich musste nun wieder den Berg hinauf gehen, um zum Hadrianswall zu kommen. Ein Berg zum Schnaufen und oben angelangt ging es gleich wieder steil hinunter. Es war trübes Wetter und ich hatte keine weite Sicht dafür noch einmal einen steilen Hang zu erklimmen. Von nun an war die Etappe leicht zu wandern, das schwere Gepäck drückte trotzdem. Der Wanderweg führte wie die ganze Zeit seit Walltown immer an der steilen Kante entlang. Es folgte eine Turmstelle und noch ein Milecastle. Dann ging es leicht bergab durch ein Wäldchen und an einer Farm vorbei. Die hohe Bodenwelle hörte hier auf und das Land ist flach und leicht wellig. Einzelne Farmen und soweit das Auge reicht mooriges Weideland. Vom Wall sind von hier ab nur noch der Graben zu sehen und eine leichte Erhöhung des Untergrundes. Nach ein paar hundert Metern folgte ein Milecastle, es ist eine Mauer herum, dies ist wohl nicht die ursprüngliche Mauer. Innerhalb der Mauer stehen hohe Bäume. Man sieht somit nichts von dem Kastell. 400 Meter weiter sind Fundamentreste einer Turmstelle zu sehen. Das Wetter klarte auf und blauer Himmel kam war zu sehen, da macht das Wandern natürlich mehr Spaß. Der Hadrianswall traf nun auf die Landstraße B6318 und beide führen nun für eine Weile parallel nach Osten. Die Straße ist nicht sehr befahren, so dass es nicht stört. Eine Frau in meinem Alter war nach Westen unterwegs. Sie hatte ein Biwak Schlafsack dabei und sie übernachtet darin am Wall. Ich war doch sehr beeindruckt und ich bin nicht sicher ob ich mich dabei wohl fühlen würde, nur im Biwakschlafsack zu übernachten.
Es ist meist ein sehr angenehmes Wandern auf weichem Untergrund über die Wiesen. Hier entlang auf dem Wall wachsen einige verschiedene Wildblumen und Kräuter. Wenn man einen Blick zurück wirft sieht man wie der Hadrianswall sich nach Westen über den Kamm schlängelt. Nach einer Weile, es ging immer entlang der Straße und über Weiden, es kam die Farm mit Bed & Breakfast, Carraw. http://www.carraw.co.uk/
Vor der Farm hatte ich einen schönen Blick nach Süden, hinunter ins Tyne Tal. Der Wanderweg führt nördlich um die Farm herum. Es wurden große Steinplatten gelegt damit man nicht im Schlamm versinkt. Ein Stück weiter liegt auf einer Anhöhe das Fort Brocolitia. In der Senke vor dem Fort kreuzte ich die Landstraße. Auf der anderen Seite führt ein schmaler Pfad am Rand eines Sumpfes zum Mithraeum, ein kleiner Tempel. Bei ungünstigem Wetter kann man hier nasse Füße bekommen. Vor dem kleinen Tempel legte ich meinen Rucksack ab was mich sehr erleichterte. Ich wollte hier mein Vesperbrot essen, doch dann kamen auf einmal viele Besucher und es war vorbei mit der Ruhe. Eine deutsche Familie mit Kindern waren mit dem Auto unterwegs am Hadrianswall. Ich gab ihnen ein paar Tipps wo sie anhalten sollten, aber ob sie es sich merken wollten und ob sie es auch nutzten ist nicht bekannt. Dieser kleine Tempel liegt ein kleines Stück südlich vom Kastell. Die original Statuen sind im Museum in Newcastle zu sehen. Es ist ein Kleinod in dieser einsamen Moorlandschaft. Ich setzte meinen Weg fort hinauf zum Kastellparkplatz. Vom Kastell sieht man nur die grasbewachsenen Wälle. Auf dem Parkplatz stand ein kleines Auto mit einer Kaffeemaschine und Leute waren am Kaffee trinken. So versuchte ich einen Cappuccino und er hat mir auch geschmeckt. Der Besitzer steht immer auf diesem Parkplatz, meinte er.
Erfrischt zog ich weiter. Der Pfad wechselte wieder die Straßenseite, nördlich. Es ging weiter über Weideland und nach Norden und Westen tauchte eine ganz andere Landschaft auf. Weit unten im Tal des Tyne tauchten viele Felder auf, bisher hatte ich nur Weideland und Moore gesehen. Nach ungefähr 1 Meile macht der Wall einen Knick nach Südost. Diese Stelle nennt sich "Limestone Corner" Lt. Beschreibung * haben die Römer hier versucht den Graben auszuheben und haben aufgegeben weil der Untergrund nur aus hartem Kalkstein besteht. Überall liegen hier die großen Kalksteinblöcke herum. Von hier ab geht es nun stetig bergab hinunter in das Tal des Tyne (nördlicher Zufluss). Ein Stück bergab tauchte wieder ein Stück der Mauer auf und dass war der perfekte Rastplatz, eine bequeme Sitzgelegenheit, eine schöne Aussicht und die Sonne schien.
Ab und zu kamen Wanderer vorbei und auch das macht Spaß, zu zuschauen.
Ein Vater kam mit seiner Tochter (10-12 Jahre alt?), Es war 13:30 und der ehrgeizig erscheinende Vater wollte noch bis Steel Rigg gehen, das sind noch ca. 16 Km. Das wird kein Vergnügen. So kann man jungen Menschen das Wandern vermiesen.
Es ging weiter hinunter nach Walwick. Um Walwick Hall macht der Wanderweg einen Bogen, um dann wieder die Landstraße B6318 zu erreichen. Diese Straße führt nun direkt zum Chester Fort und dann weiter nach Chollerford. Kurz vor dem Fort steht ein großes Hofgut zum Verkauf, leider reicht mein Geld nicht. Das Chester Fort kostet Eintritt und das ist auch nachvollziehbar. Ein Museum mit vielen Skulpturen ist zu sehen. Es werden Aktionen mit Kindern organisiert. Alles wirkte lebendig und die Außenanlagen sind sehr interessant und gepflegt. Bevor ich das Kastell besichtigte, stärkte ich mich in der römischen Teestube mit Hühnchen Sandwich und viel Tee (habe ich schon erwähnt, dass ich den englischen Tee liebe? Owohl ich weiß, er ist nur von Teebeuteln gebraut).
Das Kastell liegt auf dem erhöhten Flussufer des Tyne. Das Kastellbad liegt direkt in Ufernähe. Auf der anderen Flussseite sieht man Reste einer Römerbrücke. Man kommt aber vom Kastell nicht auf die andere Seite, um die Brücke zu besichtigen.
Nach Chollerford war es nun nicht mehr weit. In der Wanderkarte war ein Zeltplatz vermerkt und den wollte ich nun aufsuchen, um die heutige Etappe zu beenden. An der Teestube, an der Brücke, sah ich den Hinweis, dass man für den Zeltplatz in der Teestube bezahlen muss, na also, mir blieb heute das Suchen erspart. Der Zeltplatz liegt am Ufer des Flusses und hinter der Teestube. Es waren nur ein paar Zelte aufgebaut. Es ist ein Sanitärhaus dort mit Toiletten und Duschen.
Die Wiese war frisch gemäht und die Sonne schien. Erst das Zelt aufgebaut und dann ausgiebig geduscht, danach wusch ich meine Wäsche so gut es ging und hielt danach ein Nickerchen. Es war nur ein Tisch mit 2 Bänken auf dem Zeltplatz, den ich dann benutzte um meine Postkarten zu schreiben und Notizen des Tages.
Ich entschloss mich noch zur Römerbrücke zu gehen und dazu musste ich über die Autobrücke, um auf die andere Flussseite zu kommen. Die Autobrücke scheint auch sehr alt zu sein und ist nur einspurig zu befahren. Eine Ampel regelte den Vehrkehr. Auf der anderen Seite ist ein Wegweiser zur Römerbrücke. Ein schmaler Weg führt zur römischen Brücke. Rechts und links vom Weg Zäune und ein Hinweis, dass auch das Flussufer am Wehr privat ist und nicht betreten werden darf. Der Besucher wird, wie im Zirkus die Löwen, durch einen engen Gang in die Manege geführt. Die Engländer haben wohl Angst, dass wir eine Scholle(Erde, Grasnarbe) mitnehmen. Heute könnten die Römer keinen Wall mehr durch England bauen weil ja alles eingezäunt und privat ist.
Die Reste der Brücke sind sehenswert. Ein Teil des kunstvoll gebauten Fundamentes ist zu sehen, das hat mich sehr beeindruckt und ich bin froh noch zur Römerbrücke gegangen zu sein. Dabei habe ich noch einen schönen Sonnenuntergang erlebt und als ich am Zelt ankam war es dunkel und Zeit zum Schlafen.
* Hadrian´s Wall Path von Anthony Burton (Official National Trail Guide)
Housesteads Fort to Chollerford auf einer größeren Karte anzeigen
Montag, 30. Januar 2012
5. Etappe Hadrians Wall in England
25.07.11
12 Km
Die Bilder sind zu sehen auf meiner Homepage:
Cawfield to Housesteads Fort
Die Nacht war kalt und ich musste mit den Zähnen klappern, es war viel zu kalt für eine Sommernacht. Trotzdem fühlte ich mich gut und ausgeruht.. Ich bekam in der Teestube ein wunderbares Frühstück mit Schinken, Eiern, Pilzen, Toast. Die Teestube macht einen netten und sauberen Eindruck und es war eine freundliche Atmosphäre.
Wenn nicht viel Betrieb ist reicht die eine Dusche für den Campingplatz aber bei mehr Besuchern sicherlich nicht. Doch ich habe mich auf der Herding Hill Farm wohlgefühlt. Der Leiter hat sich auch noch viel Mühe gemacht mein Handy aufzuladen.
Für diesen Tag hatte ich nur 10 Km eingeplant, einmal um den schönen Abschnitt, der nun kam ,auch zu genießen und auch eine Art Ruhetag einzulegen. Es war schon 9:30 Uhr bis ich endlich aufbrach. Es war bewölkt sah aber nicht nach Regen aus. Ich musste zurück zum Wall, über den Hügel, der mit blühendem Heidekraut bewachsen war. In in der Teestube sah ich schöne Postkarten von Northumberland mit blühenden Heiden wie bei uns die Lüneburger Heide.
Der Milecastle Inn an der Kreuzung lag noch ruhig und verschlafen da. Von hier konnte ich schon das Milecastle an der Mauer erkennen. Es führte eine Abkürzung über die Weiden direkt auf das Milecastle zu. Eine dicke Kuh lag auf dem Pfad und ließ sich nicht stören. Genau an dieser Stelle hatten die Römer ein Camp, auf der Weide habe ich es nicht erkannt, man sieht es aber deutlich wenn man die Satellitenkarte anschaut. Bevor es den Hang hinauf geht zur Mauer, überquerte ich den Graben, genannt Vallum und die alte Militärstraße der Römer entlang des Hadrianswalles. In Erwartung eines weiteren schönen Abschnittes marschierte ich los. Natürlich gleich bergauf, kurze aber steile Abschnitte folgten nun. Am nächsten Hang war eine Frau gestürzt und hatte einige Schürfwunden, Ihr Mann sah auch bedröppelt aus, Ihr war jedenfalls der Spaß vergangen. Die Aussicht von den Höhen war enorm. Welliges Land südlich und nördlich dieses Höhenzuges. Weiden so weit das Auge reicht. Ein paar kleine Farmen und vereinzelt noch Wäldchen, eine ziemlich einsame Gegend. Ich überholte 3 ältere Frauen, sie kamen aus der Gegend und nahmen die Steigungen ganz gut. Sie unternehmen öfters Wanderungen am Wall.
Ich hätte die Steigungen zählen sollen, es kommen einige Höhenmeter zusammen. Hin und wieder Grundmauern von Türmen und immer weiter an der Mauer entlang. Auf der höchsten Höhe vor Steel Riggs steht eine Betonpyramide, vielleicht wirklich der höchste Punkt hier. Von hier oben konnte ich den Zeltplatz von der Winshields Farm sehen, den hatten mir gestern die jungen Leute empfohlen, ich war froh, dass ich gestern nicht bis hierher laufen musste.
In einer Senke tauchte plötzlich mein Amerikaner wieder auf aber er kam mir entgegen. Er beichtete gestern die Etappe abgebrochen zu haben und mit dem Bus zu seinem Hotel gefahren zu sein. Nun schloss er die Lücke.Er hatte den Hadrianswall unterschätzt und sein geplantes Soll nicht geschafft, es hat ihm aber trotzdem gut gefallen. Er musste am nächsten Tag zurück nach London, um zurück nach Maine zu fliegen.
Noch einmal einen Hügel hinauf und dann konnte ich schon die Felsen von Steel Riggs erkennen.
Es ging nun Bergab zum Parkplatz. Steel Riggs ist ein Ausflugspunkt für Leute die nicht wandern wollen aber hier einen guten Einblick bekommen vom Hadrianswall. Das Wetter war nun aufgeklart und die Sonne schien. Auf der großen Wiese vor den Felsen machte ich eine längere Rast und aß meinen leckeren, organischen Sandwich von der Herding Hill Farm. Ich genoss die schöne Landschaft. Hier wurde es nun doch sehr betriebsam. Viele Ausflügler und Wanderer kletterten den Steilen Pfad hoch auf die Felsen. Die 3 Wanderdamen waren nun auch hier und winkten mir zu, nett. Nach einer guten Stunde machte ich mich auch wieder auf den Weg.
Der Pfad hinauf auf die Felsen war steil und ich musste ein paarmal nach Luft schnappen. 3 Jugendliche machten es besser. Sie liefen unten um die Felsen herum. Die Römer waren grausam gegen sich und andere und sie bauten den Hadrianswall an der schwierigsten Kante. Die Militärstraße verläuft verhaltnismäßig flach am Fuße der Crags entlang.
Oben angelangt sprach mich ein sportlicher Mann an, er war älter als ich und wir kamen ins Gespräch, es stellte sich heraus, dass er als Volontär am Hadrianswall arbeitet. Er läuft seinen Abschnitt regelmäßig ab und sammelt sogar Abfall ein. Es sei aber kein großes Problem nach seiner Aussage. Nach einem Auf und Ab folgte ein Milecastle. Auf dem nächsten Hügel vesperten die 3 Wanderdamen, diesmal winkte ich und sie grüßten mich mit einem Sandwich in der Hand. Es ging steil hinunter auf Treppenstufen aus Naturstein, diese Senke heisst Scymore Gap (Gap- Durchbruch). Hier steht der Baum, der im Film "Robin Hood" mitspielt. Ich hatte die Szene gesehen war mir aber nicht sicher in welchem Film es war. Erst der Fünfte den ich fragte nannte Robin Hood, dann fiel es mir auch wieder ein, nur, Sherwood Forest ist weit!
Ich hatte vergessen, zu schauen, was für ein Baum es ist. Im Internet fand ich einen Hinweis, dass es ein Ahorn Baum sein soll. Diese Stelle ist auch schön, auch wenn der Baum kein Filmstar wäre. Direkt neben dem Baum wurde schon ein Setzling gepflanzt und mit einer Rundmauer geschützt.
Natürlich ging es nun wieder steil nach oben auf den Highshield Crag. Direkt unterhalb der hohen Felsen liegt malerisch ein See (Crag Lough). Hier tummelten sich Schulkinder. Mir wäre als Lehrer nicht wohl an dieser steilen Kante Schüler zu betreuen. Manche malten die Landschaft, andere machten sich auf den Weg, um weiter zu wandern. Südlich von hier im Hinterland liegt das Fort Vindolanda. Durch ein Wäldchen ging es nun wieder sanft hinunter. Dann folgte der Längste Anstieg des Tages, vorbei an einer Farm. Der Blick zurück zu den Felsen und dem See entschädigte mich für die Anstregung. Oben angelangt musste ich erst einmal verschnaufen. Es kamen immer noch wandernde Schüler entgegen, richtig zufrieden sahen sie nicht aus. Die Mauer sah aus wie eine Riesenseeschlange weil die Mauer hier wellenförmig auf und ab verlief. Die Einschnitte waren aber nicht mehr so tief wie vorher. Kurz vor dem Kastell Housestead Fort verlässt der Pennine Way den Hadrianswall nach Norden.
Den nächsten steilen Hügel umgang ich wie wohl die Meisten. Denn der Pfad um den Hügel herum war breiter als über die steile Kuppe. Eine Horde Hunde kam spielend um die Ecke, sie hatten heute mal Auslauf, keine Interesse für den Wall, sie tobten in alle Richtungen.
Nun noch durch ein Wäldchen und trotz großer Mahnschilder liefen Leute auf der Mauer herum.
Ich war am Fort angelangt und ab hier wollte ich mir einen Platz zum Schlafen suchen. Das Fort liegt auf einem nach Süden abfallenden Gelände. Südöstlich vom Fort ist ein Museum wo ich mir eine Erfrischung in Form eines Speiseeises genehmigte. Es ist ein kleines Museum aber hinteresannt. Schautafeln über die Geschichte des Kastells. Ich fragte die Dame im Shop ob sie mir ein Quartier empfehlen könnte, aber sie wusste keins. Nach Besichtigung des gut erhaltenen Kastells (es kostet Eintritt) ging ich hinunter zur Landstraße (B6318) auf der auch der Hadrianswall Bus fährt. Aber an den Bus hatte ich überhaupt nicht mehr gedacht auch nicht, dass er hier am Fort hält. An der Landstraße ist ein Shop mit Erfrischungen und auch Toiletten. Ich wanderte nun die Landstraße entlang in der Hoffnung ein Quatier für die Nacht zu bekommen. Nach einer Meile kam eine Pferdefarm und sie hatten auch ein B&B Schild an der Straße, ich ging in den Hof und der Besitzer kam gerade aus dem Stall und ich fragte im nach einem Zimmer. Es war leider besetzt. Ich fragte weiter ob ich mein Zelt bei ihm im Garten aufstellen könnte, zu meiner Erleichterung wies er mir einen Platz auf einer leeren Pferdekoppel an. Er zeigte mir wo ich Wasser habe und fragte auch ob ich Dinner und Breakfast haben wollte. Ja, ich wollte. Ich baute mein Zelt auf, machte mich frisch, ich hatte noch Zeit bis zum Abendbrot, um meine täglischen 2 Postkarten und meinen Tagesbericht zu schreiben. Ich saß gemütlich in der Sonne und genoss den Wanderfeierabend. Obwohl es nur 12 Km waren, war es anstrengend genug für heute.
Nun kamen auch die 2 Wanderinnen, die mir ein Zimmer weggeschnappt hatten.
Das Abendbrot bestand aus Kartoffeln Erbsen und Möhren mit geschnetzeltem Putenfleisch. Die Soße war sehr schmackhaft und das Gemüse war, wie es in England üblich ist? Ungewürzt. Zum Nachtisch gab es Eis und Apfelstrudel, sehr lecker. Ich habe mich gut mit den Wanderdamen beim Abendbrot unterhalten. Sie sind seit Tagen auf dem Pennine Way unterwegs und hatten dieses Quartier schon im Voraus gebucht. Der Pennine Way muss auch ein interessanter Wanderweg sein, der sehr viel Natur zu bieten hat. Eine der Wanderinnen hatte modernes Pad zum Bücher lesen dabei und sie las Dostojewski und ich gab zu, meinen Wildwest Roman weiter zu lesen, wie peinlich. Ich hatte in jungen Jahren mehrere Bücher von Dostojewski gelesen und war froh nicht schwermütig geworden zu sein.
Nach dem Abendessen war es noch hell und ich machte noch einen Spaziergang hinauf zum Hadrianswall in der Hoffnung einen schönen Sonnenuntergang zu erleben. Es war leider bewölkt. Ich lief nun an der Mauer entlang zurück zum Housestead Fort, dieses Stück war ich ja auf der Landstraße gelaufen. Es war kein Wanderer mehr zu sehen nur noch Schafe, die jetzt den Wall wieder für sich hatten. Unterhalb vom Kastell war ein Durchlass in römischer Zeit, der auch jetzt noch gut zu erkennen ist. So konnten die Wilden Stämme auch mal zum Wein einkaufen zu den Römern gehen. Ich war nun alleine auf weiter Flur und ging zurück zu meinem Zelt. Beim Nachtlager herrichten stellte ich fest, dass ich meine warme Jacke für die Nacht auf der Herding Hill Farm vergessen hatte, das traf mich hart.
Ich trug schon seit 10 Jahren eine dünne Rettungsdecke mit mir herum beim Wandern, nun war eine Gelegenheit gekommen sie auszuprobieren. Ich ahnte schon, dass es schwer werden wird sie auseinander zu bekommen. Nach eine Weile gelang es mir dann auch. In einer Notsituation hätte es viel zu lange gedauert. Also Retungsdecken öfters austauschen. Vorsichtig wickelte ich mich ein und kroch in den Schlafsack, über den Anblick und das Knistern bei jeder Bewegung musste ich lachen und alles nur weil ich keinen vernünftigen Schlafsack kaufen wollte. Kalt war es trotzdem auch in dieser Nacht.
Cawfields to Housesteads Fort auf einer größeren Karte anzeigen
Mittwoch, 18. Januar 2012
4. Etappe Hadrians Wall in England
24.07.11
17 Km
Die Bilder sind zu sehen auf meiner Homepage:
Von Banks to Cawfields
Die Nacht in meinem Zelt war kalt, ich muss aber trotzdem geschlafen haben, denn ich fühlte mich gut. Ein Bettbezug war zu wenig für den kalten Sommer hier. In der Nacht musste ich alles anziehen was ich hatte, dreilagig. Das Zelt war nicht sehr nass diesem Morgen, das lag wohl an dem Blätterdach der Bäume. Eine gründlich Katzenwäsche am kalten Wasserhahn erfrischte mich. Komischerweise hatte ich damit keine Probleme, wo ich doch eigentlich lieber warm dusche. Ich frühstückte Krümelbrot mit Frischkäse und trank Wasser dazu. Ich wollte im Kastell Birdoswald Kaffee trinken und auch etwas essen.
Schon kurz nach acht war ich wieder auf dem Wanderpfad. Laut Karte und Informationen sollte es eine interessante Etappe werden. Nach Banks hatte ich eine schöne Aussicht ins Tal des River Irthing, gleich danach tauchte auch ein längeres Stück Mauer auf und 2 Fundamente von Wachtürmen. Einmal hießen Türme Turret und ein anderes mal Tower, diese Engländer.
Neben der Straße verlief der Pfad über Weiden, diesmal musste ich öfters über Mauern Klettern unterstützt durch Steintritte, ich musste aufpassen nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Am Turret 51A verlässt der Wanderweg die Straße und es geht ein Stück durch den Wald welcher sehr matschig war. Wieder über Weiden, rechts ist deutlich der tiefe Graben des Vallum zu sehen. Hier an dieser Stelle lag ein Torfwall oder bin ich auch darüber gelaufen? In dieser Gegend liefen viele Schafe über die Weiden, Muttertiere mit einem oder zwei Lämmern.Einige Lämmer waren sehr neugierig zum Ärger ihrer Mütter, denn die Lämmchen blieben stehen, um mich anzuschauen.
Es wurde ein schöner Tag, die Sonne schien, es lag eine friedliche Ruhe über der kargen Landschaft und ich musste den Hügel hinaufschnaufen. Eine junge Wanderin kam mir entgegen, sie war auch früh auf dem Weg. Oben angelangt sah ich unten an der Straße die durchgehende Mauer, bis jetzt waren es ja immer nur ganz kleine Stücke der Mauer. Die Lektüre vermittelt ein falsches Bild vom Hadrianswall, ich hatte die Erwartung , dass die Mauer von Küste zu Küste zu sehen ist. Denn es werden fast nur Bilder von der Mauer gezeigt. Ich lief hinunter zur Mauer und fand es aufregend. Parallel zur Straße geht es wieder ein Stück hinauf zum Kastell Birddoswald. Mauern, Gebäude, eine Haus das aussieht wie eine Burg und viele Mauerreste, die die Umrisse des Kastells anzeigen. Eine interessante Anlage. Ich wollte jetzt aber erst Frühstücken doch leider hatte der Shop noch geschlossen, also doch erst Kultur. Ein Pfad führt um das Kastell herum, an der Südseite konnte ich in das Tal des Rivers Irthing sehen. Das Kastell war an der Südseite durch diesen steilen Abhang geschützt. Ein älteres Paar machte mich aufmerksam auf Rehe, die unten am Fluss auf der Wiese weideten, obwohl ein Bauer mit seinem Trecker dort arbeitete. Endlich hatte der Shop auf und ich konnte mein Frühstück einnehmen. Kaffee und ein Stück Kuchen, während ich den Kaffee genoss setzte sich der Amerikaner von gestern kurz zu mir und wir tauschten unsere Tagespläne aus. Während der Amerikaner weiter wanderte schaute ich mir noch eine Fotoausstellung vom Hadrians Wall an. Ich kaufte noch Ansichtskarten, ein römisches Holzschwert wollte ich nicht mitschleppen, bei einem Lineal mit allen englischen Königen wäre ich beinahe schwach geworden. Das Kastell wurde nach Abzug der Römer als Farm genutzt und es wurde eine Art Wehrhaus später gebaut. Darin befindet sich nun eine Jugendherberge. Hier am Kastell ist ein Holzkasten mit einem Stempel für Wanderer mit einem Wanderpass, ich stempelte meine Wanderkarte, weil ich ja keinen Pass hatte. Nach dem Kastell läuft die Mauer weiter. Eine Touristengruppe, Amerikaner und Japaner kletterten auf der Mauer herum, was eigentlich verboten ist, Englisch müssten die Amerikaner ja lesen können.
Es wurde ein schöner Tag, die Sonne schien, es lag eine friedliche Ruhe über der kargen Landschaft und ich musste den Hügel hinaufschnaufen. Eine junge Wanderin kam mir entgegen, sie war auch früh auf dem Weg. Oben angelangt sah ich unten an der Straße die durchgehende Mauer, bis jetzt waren es ja immer nur ganz kleine Stücke der Mauer. Die Lektüre vermittelt ein falsches Bild vom Hadrianswall, ich hatte die Erwartung , dass die Mauer von Küste zu Küste zu sehen ist. Denn es werden fast nur Bilder von der Mauer gezeigt. Ich lief hinunter zur Mauer und fand es aufregend. Parallel zur Straße geht es wieder ein Stück hinauf zum Kastell Birddoswald. Mauern, Gebäude, eine Haus das aussieht wie eine Burg und viele Mauerreste, die die Umrisse des Kastells anzeigen. Eine interessante Anlage. Ich wollte jetzt aber erst Frühstücken doch leider hatte der Shop noch geschlossen, also doch erst Kultur. Ein Pfad führt um das Kastell herum, an der Südseite konnte ich in das Tal des Rivers Irthing sehen. Das Kastell war an der Südseite durch diesen steilen Abhang geschützt. Ein älteres Paar machte mich aufmerksam auf Rehe, die unten am Fluss auf der Wiese weideten, obwohl ein Bauer mit seinem Trecker dort arbeitete. Endlich hatte der Shop auf und ich konnte mein Frühstück einnehmen. Kaffee und ein Stück Kuchen, während ich den Kaffee genoss setzte sich der Amerikaner von gestern kurz zu mir und wir tauschten unsere Tagespläne aus. Während der Amerikaner weiter wanderte schaute ich mir noch eine Fotoausstellung vom Hadrians Wall an. Ich kaufte noch Ansichtskarten, ein römisches Holzschwert wollte ich nicht mitschleppen, bei einem Lineal mit allen englischen Königen wäre ich beinahe schwach geworden. Das Kastell wurde nach Abzug der Römer als Farm genutzt und es wurde eine Art Wehrhaus später gebaut. Darin befindet sich nun eine Jugendherberge. Hier am Kastell ist ein Holzkasten mit einem Stempel für Wanderer mit einem Wanderpass, ich stempelte meine Wanderkarte, weil ich ja keinen Pass hatte. Nach dem Kastell läuft die Mauer weiter. Eine Touristengruppe, Amerikaner und Japaner kletterten auf der Mauer herum, was eigentlich verboten ist, Englisch müssten die Amerikaner ja lesen können.
In Sichtweite des Kastells an dem Hochgelegenen Ufer des River Irthing liegt das nächste Milecastle. Hier saß der Amerikaner und studierte ein Buch, die meisten Wanderer hatten ein Buch immer offen in der Hand während ihrer Wanderung. Es könnte der "Official National Trail Guide" gewesen sein. Den hatte ich auch im Gepäck und ich las dann abends was ich alles versäumt hatte.
Vom Milecastle musste ich hinunter gehen ins Tal des River Irthing und über eine neue moderne Fußgängerbrücke, beinahe wäre ich der Länge nach hingefallen, ich hatte übersehen, dass ab Mitte der Brücke Stufen kamen und ich ins Leere trat. Nach der Brücke sah ich schon die Ruinen der alten Römerbrücke von Willowford. Im Laufe von 2000 Jahren hat der Fluss sein Bett weiter nach Westen verlegt und die Reste der Brücke stehen nun auf dem Trockenen. Nach der Brücke ist auch wieder die Mauer vorhanden, imposant zieht sie den Hügel empor und führt bis zum Ortseingang von Gilsland. Der Wanderweg geht auf der anderen Seite gerade aus weiter nach Osten. Ich wollte in Gilsland noch einkaufen und so bog ich ab und lief durch den Ort. Ich sah eine gemütliche Teestube, der Supermarkt war geschlossen. In der Mitte des Ortes informierte eine Tafel klar und deutlich, dass ich nun Cumbria verlasse und nach Northumberland komme.
Eine ältere Dame sprach mich an, sie stand vor ihrer Haustür ob ich eine Tasse Tee trinken möchte. Ich lehnte dankend ab da ich ja erst Kaffee getrunken hatte im Kastell Birdoswald.
Nach der Eisenbahnunterführung bog ich von der Straße ab, vorbei an einem geschlossenen Inn, den Hügel hinauf und siehe, der Briefkasten, den ich schon die ganze Zeit suchte, direkt am Hadrianswall. Ein Stück lief ich nun wie in einem Graben, es könnte der Äussere (Ditsch) gewesen sein, nach dem Graben musste ich über eine Gartenmauer steigen, hinein in einen privaten Gemüsegarten. Ein paar Meter durch den Garten laufen und wieder über eine Mauer steigen, auf die Straße. Der Hadrianswall Wanderweg verläuft überwiegend über privates Land, aber der Gemüsegarten war der Höhepunkt. Ich musste noch einmal über eine Gartenmauer steigen doch dann wanderte ich weiter über Weiden. Hier nach Gilsland konnte ich nur leichte Erhebungen sehen wo der Wall verlief. An Jungbullen hatte ich mich schon gewöhnt, ich machte aber trotzdem einen Bogen um sie herum und hielt sie in Sicht durch die Augenwinkel. Es folgte noch eine Weide und dann stand ich wieder auf der Straße die von Gilsland kommt. Ein Stück nach rechts die Straße entlang. Hier trifft der Pennine Way auf den Hadrianswall. Die Pennines sind ein Bergzug in der Mitte von Nordengland bis hier zum Hadrianswall. Der Pennine Way war der erste Fernwanderweg in England und soll auch sehr schön sein. Zwei Wanderer mit Schäferhund kamen gerade von diesem Wanderweg herunter und sie wollten auf dem Pennine Way bis nach Schottland laufen. Hadrianswall Path und Pennine Way führen von nun an zusammen bis zum Kastell Housesteads. Kurz danach konnte ich die Burg Thirwall Castle auf einem Hügel sehen. Diese Burg wurde aus Steinen des Hadrianswall gebaut, es ist nur noch eine Ruine, aber eine Malerische. Die Burg thront auf dem Hügel und im Tal fließt ein Bach. Auf der anderen Seite liegt der Holmhead Camping Barn (Schlafscheune). Das ist eigentlich ein schönes Etappenziel aber das wusste ich vorher nicht. Nun folgte ein langer steiler Aufstieg mit herrlichem Rundblick in westliche Richtung. Daher schadete es nicht, dass ich einige mal verschnaufen musste. Auf dem Hügel konnte ich dann die steilen Felsen von Walltown Quarry sehen und auch die Mauer die dort auf der Höhe weitergeht. Am Fuße dieser Felsen befindet sich ein großer Rastplatz mit vielen Sitzbänken und Tischen, ideal für mich. Es ist auch eine Teestube und eine Toilette vorhanden. Ich kaufte mir 2 English Pies, Fleischfüllung im Blätterteig und natürlich English Tea. Ich hatte es mir in der Sonne bequem gemacht, Schuhe ausgezogen und auch das T-Shirt. Ein ganz klein wenig wurde ich an einen Sommer erinnert. Der Amerikaner kam dann auch an und setzte sich zu mir. Er lobte mein Tempo trotz des schweren Rucksacks. Ich wusste aber, dass mein Tempo noch rapide abfallen würde am Nachmittag. 2 Pies waren doch zu viel, also wurde eine Hälfte eingepackt. Der Amerikaner hatte wie immer keine Zeit und zog los. Ich dachte, nun werde ich ihn nicht wiedersehen. Ich hatte mich gut gestärkt und die Rast genossen und machte mich auch auf den Weg. Am Fuße der Felsen liegt ein See und auf den Wiesen rundherum wuchsen wilde Orchideen, die schon am verblühen waren, Heidekraut und Thymian wuchsen an den Felsenhängen. Nun ging es steil hinauf auf die Felsen von Walltown Quarry und hier war auch wieder die Mauer zu sehen. Von nun an verläuft die Mauer immer am Rande eines Steilhanges der aussieht wie eine große Welle in der Landschaft. Die südliche Seite ist flach ansteigen und die Nördliche fällt steil ab. Diese Formation verläuft mehr oder weniger so bis Sewing Shields und das sind ungefähr 20 Km. Diese Formation wird immer wieder unterbrochen durch Täler und das heißt andauernd auf und ab zu gehen.
Es machte viel Spaß hier zu wandern wegen der grandiosen Landschaft und der Blick weit in das Land hinein. Es war aber auch anstrengend, immer wieder auf und ab über die Hügel. Die Mauer schlängelte sich auch immer wieder auf und ab wie eine Schlange, sie war in Abständen immer wieder zu sehen aber nicht vollkommen durchgehend und auch in verschiedenen Erhaltungszuständen.
Es waren in diesem Abschnitt einige Leute unterwegs fast alle mit leichtem Tagesrucksack. Gerade quälte ich mich einen Hügel hoch da überholten mich 3 junge Männer, na ja, sie hatten kein Gepäck dabei, aber auch mit Gepäck wären sie auf und davon.
Es ging noch ein paarmal auf und ab und ich macht noch eine Rast bevor ich zum Great Chester Fort kam. Ab dem Kastell wollte ich nach einem Zeltplatz oder Ähnlichem schauen. Während meiner Rast schaute ich den vorbeilaufenden Wanderern zu. Ein älterer Herr grüßte nett, er war bestimmt schon 80 Jahre alt aber immer noch fit, wäre schön wenn man das auch erreichen könnte. Ein Familienvater wollte mit Frau und Kind wandern aber Beide hatten wohl keinen Spaß, die Frau hatte auch die falschen Schuhe an, ich glaubte sie kommen nicht weit.
Es ging nun hinunter und durch ein kleines Wäldchen. Noch über eine Weide und das große Kastell war zu sehen. Es gehört wohl zu der Farm die am Rand liegt. Die Umrisse des Kastells sind klar zu sehen, auf den Mauern tummeln sich die Ziegen und Schafe. Dieses Kastell gehört vielleicht nicht zum Weltkulturerbe? Nach dem Kastell kamen mir 3 Jugendliche entgegen mit Vollgepäck, ich fragte nach einem Zeltplatz. Die Jugendlichen kamen von einem, der noch Meilen entfernt war, das würde ich heute nicht mehr schaffen. Einen anderen Platz wussten sie nicht. Auf meiner Karte war auch kein Campingplatz eingezeichnet. Das kommt davon wenn man nicht plant. Ein Stück weiter kam ich zu dem schönen Rastplatz Cawfields Green. Hier ist auch eine Toilette und ein Wasserhahn zum Händewaschen. Ein paar Autos parkten hier. Ich fragte weitere Wanderer aber keiner wusste ein Quartier. Ein abseits stehender Mann hatte meine Frage mitbekommen und erklärte mir, dass ganz in der Nähe ein neuer Zeltplatz sei. Ich müsste nur die Straße nach Haltwhistle nehmen und dann würde nach einer Meile der Campingplatz kommen.
Gute Nachricht, ich marschierte los und er fuhr auch weiter. Ich war froh denn das Gepäck drückte und es war auch genug für heute. Die Straße lief durch eine Senke und dann aufwärts zur Kreuzung. Auf der anderen Straßenseite saß in dem Milecastle INN mein Informant und trank ein Bier. Er hätte mich ja auch mitnehmen können, doch ich hätte bestimmt abgelehnt. Die Straße nach Haltwhistle führt über einen Hügel, eine ältere Frau in einem schönen Garten fragte ob ich müde sei, ich antwortete " es reicht für Heute". So wie die Frau mich sah fühlte ich mich eigentlich nicht. Mir kam die eine Meile vor wie 2 und endlich über den Hügel und ein Stück hinunter kam ich zur Herding Hill Farm. Farm Shop, Tearoom und nun auch Caravan und Camping. Im Shop gab es leckere organische Lebensmittel und ich hatte Appetit auf frische Milch, ich weiß andere würden jetzt lieber ein großes Glas Bier trinken! Dazu noch einen Sandwich mit Braten belegt. Ich hatte Glück der Laden schloss kurz nach meinem Kauf. Ich baute mein Zelt auf. Die Wiese war riesig. Ich hatte eine schöne Aussicht hinunter nach Haltwhistle und es gefiel mir hier ausgesprochen gut. Nach einer ausgiebigen Dusche setzte ich mich am Farmgebäude an einen Tisch und aß mein Abendbrot. Direkt neben den Tischen ist eine eingezäunte Wiese mit Tieren. 2 Alpakas, Ziegen, Hühner, Meerschweinchen und eine Katze.
Die Katze spielte die Hauprolle. Sie lag unsichtbar unter dem Hühnerstall, die Alpakas suchten nach Leckerbissen dort am Stall. In einem schnellen Reflex sprangen die Alpakas davon und die Hühner auch. Ich erschrak davon und Schuld war die Katze, sie fauchte und sprang unter dem Stall hervor. Das war der Auslöser für die Flucht. Ich schrieb wieder 2 Postkarten und meinen Tagesbericht. Ich konnte wieder einen schönen Sonnenuntergang genießen und ging mit den angehenden Lichtern von Haltwhistle schlafen.
Banks to Cawfield auf einer größeren Karte anzeigen
Samstag, 7. Januar 2012
3. Etappe Hadrians Wall in England
23.07.11
17 km
Die Bilder zu dieser Etappe sind zu sehen auf meiner Homepage:
Crosby on Eden to Banks
Die Nacht war kalt und ich hätte bestimmt gefroren ohne den warmen Schlafsack. Auf dem Bauernhof ging schon sehr früh der Betrieb los. Ein Milchauto kam, um Milch abzuholen, ein Trecker fuhr herum so döste ich noch ein bisschen und stand dann gegen 7:00 Uhr auf. Alles war nass, das Zelt, meine gewaschenen Sachen vom Vortag waren ebenfalls noch nicht trocken. Ich schüttelte alles noch einmal aus und hing das Zelt über den Zaun in der Hoffnung es trocknet bis nach dem Frühstück. Um 8 Uhr wurde ich zum Frühstück gerufen. In der gemütlichen Küche wurde ich vom Bauern und seiner Tochter verwöhnt. Es gab ein gutes , natürlich, englisches Frühstück. Viel Speck, Würstchen, Tomaten, Eier und frische Milch von Lisa nebenan im Stall. Englisches Frühstück wird nur am Wochenende gemacht, da habe ich ja Glück gehabt.
Im Fernsehen wurden die ersten Nachrichten aus Norwegen gezeigt wegen des Überfalls auf Jugendliche. Die ganzen Einzelheiten waren zu diesem Zeitpunkt noch nicht bekannt.
Der Farmer gab mir als Wechselgeld statt Pfund einen 5 Euro Schein heraus, er hatte ihn von einem anderen deutschen Wanderer bekommen. Ich fragte nach einer Einkaufsmöglichkeit auf dem Weg nach Banks und er beschrieb mir den Supermarkt in Irthington und es schien auch die einzige Möglichkeit zu sein. Ich packte alles ein und musste leider auch meine nasse Wäsche in den Rucksack packen, noch ein bisschen Gewicht mehr.
Ich verließ die Crosby Hill Farm, der Junge Mann hatte mir noch einen Wanderstock geschenkt, den ein Wanderer vergessen hatte. Ich passte ihn an meine Länge an und es konnte losgehen.
Nach überqueren der A689 ging es gleich rechts in mooriges Weideland hinein und dann ein Stück Richtung Norden. Ich traf jetzt wieder auf den Verlauf des Hadrianswall. An dieser Stelle liegt der Wall unter der kleinen Landstraße und ich folgte jetzt dem Wall nach Osten. In dem kleinen Wailer Wallhead sollen die Autofahrer auf die kleinen Schäfchen aufpassen, das kommt dann ja auch den Kindern zu Gute. Nach einer Weile biegt die Landstraße ab uns ich musste geradeaus weiterlaufen. Von nun an musste ich ständig Kissing Gates auf und zu machen oder über Weidemauern steigen, manchmal war dass gar nicht einfach mit dem Rucksack durch die kleineren Schleusen zu kommen. Hier auf dieser Weide konnte ich erstmals den Graben (Ditch) vor dem Wall und auf der südlichen Seite den großen Graben (Vallum) erkennen. Der Pfad über diese Weide verläuft genau auf den Resten des Walls. Es wird an mehreren Stellen im Verlauf der Wanderung hingewiesen, dass die Wanderer nicht alle in einer Reihe gehen sollen . Es soll vermieden werden, dass die Grasnarbe aufreisst und dadurch die Erosion den darunter liegenden Wall beschädigt. Nun fühlte ich mich angekommen am Hadrianswall. Nach der Weide las ich den Hinweis, dass man hier in der Nähe zelten kann (Bleatarn), dieser Campingplatz ist nicht auf der Wanderkarte vorhanden. Nach der Farm hörte ich ein lautes Schmatzen und sah unterhalb der Wallerhöhung eine Kuh 2 große Kälber säugen, ich hätte nicht gedacht, dass so große Kälber noch gesäugt werden, ihnen hat es geschmeckt, es war nicht zu überhören und ein Vogel sang noch dazu. Teile der Weiden waren sehr matschig doch bekam ich meine Schuhe immer wieder sauber durch das nasse Gras.
Das Wetter war zum Wandern gerade richtig, Wolken und Sonne wechselten sich ab, es ließ sich gut laufen auf den Weiden, ich wusste mich auf dem Wall und freute mich auf die weitere Wanderung. Kissing Gae auf und zu und dann zum nächsten Gate. Rechter Hand liegt der Flughafen von Carlisle, ich sah ein Leichtmotorflugzeug und einen Hubschrauber landen.
In Oldwall warteten 2 Wanderinnen auf einen Freund seit 2 Stunden, er hat wohl den Weg noch nicht gefunden. Ein paar Häuser weiter steht ein Cottage wie von einer Postkarte. Der Garten voller blühender Blumen. Die Sonne schien, das Gras der Weiden so grün und mir tat die Schulter weh. Vom Hadrianswall soll laut Karte ein Fußweg nach Irthington abgehen, ich sah auch einen Wegweiser, Dr zeigte aber in die gleiche Richtung wie der Wall verlief. Ein Bauer mähte gerade die Wiesen und ich musste durch abgemähtes Gras laufen.
Ich fand die Abzweigung nicht und stand dann an Landstrasse nach Irthington, die Landstrasse führte ziemlich steil hinunter zum Ort, mein einziger Gedanke war, dass ich da auch wieder hinauf muß.
Ich hatte aber keine Wahl, da ich nichts mehr zu Essen hatte. Der Ort liegt romantisch im Tal mit einer alten Kirche. Der Supermarkt war ein kleiner Tante Emma Laden und hatte nicht was ich mir gewünscht hatte zu kaufen. Sie hatten keine Wurst oder ähnliches. Ich erstand ein bisschen Obst, einen Topf mit Frischkäse, weiches Toastbrot (schrecklich) und Briefmarken.
Ich wurde gefragt nach meiner Herkunft und eigentlich war sich die Besitzerin sicher, dass ich aus Deutschland komme. Sie sagte mir, dass nebenan eine Deutsche wohnt und schon griff sie zum Telefon. Nach Ihrem kurzen Anruf wurde ich zum Nachbarhaus geschickt, um die Frau aus Deutschland zu begrüßen. Die nette ältere deutsche Dame lebt schon seit 30 Jahren in Irthington. Sie heiratete einen englischen Soldaten und war mit ihm nach England gezogen, ihr Mann ist verstorben aber es gefällt ihr so gut hier, dass sie nicht nach Deutschland zurück gehen will, obwohl sie den Kontakt nach Deutschland nicht verloren hat. Sie vertraute mir noch ein Geheimnis an, dass unter ihrem Haus eine römische Militärstrasse verlief. Sie zeigte mir noch den Fußweg der mich zurück zum Wall bringen würde. Ich bezahlte im Supermarkt, gönnte mir noch ein Eis und folgte der Anweisung, um zum Fußweg zu kommen. Der Fußweg führte auf eine Pferdeweide und die beiden Pferde waren erschrocken als ich kam. Ich musste aber durch ein Drehtor welches zu klein war für mich und meinen Rucksack und außerdem hatte ich noch ein Eis in der Hand. Erst einmal blieb ich stecken und ich hatte das Gefühl, dass die Pferde Spaß daran hatten. Die Lösung war in dem Drehkreuz auf eine Querstange zu steigen und damit den Rucksack aus der Enge zu bekommen. Die Pferde wieherten zustimmend. Der Fußweg ging noch steiler den Berg hinauf als die Strasse. Ich hatte einen schönen Rundblick, Irthington und südlich Ausläufer der Pennines. Ich musste weiter bergauf aber durch schöne Landschaft. In Newton traf ich wieder auf den Wanderweg. In Newton ging es um ein paar engen Ecken um Häuser und Gärten herum, danach folgte wieder Weideland und es wurde hügeliger. Ich passierte eine Pferdeweide dicht an Häusern vorbei und dann ging es auf einer mit Steinplatten ausgebauten Treppe hinunter zu einer Farm. Um die Farm herum über eine Brücke und weiter zur nächsten Farm. Eigentlich wollte ich im Pub von Walton Mittagessen, doch der Bauer von der Crosby Hill Farm klärte mich auf, dass der Pub geschlossen ist. Er wusste es, weil der Besitzer in seiner Nachbarschaft wohnt. Nach der Farm machte ich eine ausgiebige Rast, das Wetter war sonning und ich hatte Hunger. Unter einem Baum ließ ich mich nieder. Als erstes hängte ich meine nasse Wäsche auf und vesperte vergnüglich.
Ein kleines Nickerchen in freier Natur, niemand da der störte, auch keine Wanderer nur die Schafe hörte ich ab und zu. Der Wind und die Sonne trocknete meine Wäsche. Der Aufbruch fällt schwer und die ersten Schritte auch. Doch nach kurzer Zeit war ich wieder in meinem Rhythmus. Nach kurzer Zeit kam ich an eine Brücke und verweilte ein wenig. Das Wasser floss hörbar und war ganz braun, eine kleine Idylle im Weideland. Nun ging es hinauf zu der Farm Sandysike. Die Farm bietet eine Schlafscheune und einen Zeltplatz an. Der Wald, durch den es um die Farm herum geht, ist reiner Morast. Es wurden Steinplatten und Holz in den Morast gelegt, so kam ich ganz gut durch. Noch ein Stück und ich war in Walton. Wie schon geschrieben war der Centurion Inn geschlossen. Zwei Wanderinnen saßen vor dem Inn und waren ganz enttäuscht, dass geschlossen war. Ich erzählte ihnen was ich wusste und dass ich auch gerne richtig zu Mittag gegessen hätte. Da ich meine Rast schon hatte, lief ich die Landstrasse hinunter zum Bach, hier muss eine römische Brücke gewesen sein. Die nun Vorhandene sieht auch alt aus. Im Bach hatten Kinder eine Menge Steintürmchen gebaut und eine Warntafel aufgestellt " Wer sieht, dass jemand die Türmchen zerstört, soll eine bestimmte Telefonnr. anrufen". Nach der Brücke verpasste ich den Pfad der hier links abbiegt. Ich hatte keine Markierung gesehen. Also ging ich auf der kaum befahrenen Landstrasse weiter und bekam dann doch Zweifel ob ich richtig bin. Ein Blick in die Karte zeigte mir, dass der Wanderweg nur einen kleinen Bogen macht, um dann die Landstrasse zu kreuzen auf der Höhe, nach dem Ort Dovecote und dort folgte ich wieder dem Hadrianswall. Nun hieß es wieder Tor auf Tor zu, rechter Hand Reste des Walles und auf den Resten eine Eiche nach der anderen. Ich hatte einen weiten Blick in die schöne Landschaft, die nun bergig wurde. Der Pfad senkte sich jetzt hinunter in das Tal des Baches Burtholme. Reste des Walles wurden immer sichtbarer. Nach dem Bach folgte ein langer Anstieg mit herrlicher Aussicht, ich musste schön schnaufen. Eine fröhliche Wandergruppe ohne Gepäck kam mir entgegen, sie konnten hinunterlaufen, war es doch ein Fehler von West nach Ost zu gehen? Die Frage stellte ich mir ein paar mal in den nächsten Tagen. Der weitere Anstieg nach Hare Hill wurde dann doch noch belohnt, es tauchte ein Erfrischungskiosk, Hytongate auf. Ein paar Tische mit Bänken luden zum verweilen ein. Nach dem Aufstieg hatte ich mir einen Tee verdient. Der Kiosk war liebevoll dekoriert mit lauter Dankeschreiben an den Farmer der den Kiosk betreibt. Ich kochte mir einen Tee und kaufte 2 Riegel mit gesunden Früchten drin. Am Kiosk gab es auch T-Shirts und Kappen mit Hadrianswall Motiven. Ich teilte meine Fruchtriegel mit dem großen schwarzen Hund, der kleine mochte keine Fruchtschnitten dafür liebte er meine Käsetoastbrot.
Ein kleines Nickerchen in freier Natur, niemand da der störte, auch keine Wanderer nur die Schafe hörte ich ab und zu. Der Wind und die Sonne trocknete meine Wäsche. Der Aufbruch fällt schwer und die ersten Schritte auch. Doch nach kurzer Zeit war ich wieder in meinem Rhythmus. Nach kurzer Zeit kam ich an eine Brücke und verweilte ein wenig. Das Wasser floss hörbar und war ganz braun, eine kleine Idylle im Weideland. Nun ging es hinauf zu der Farm Sandysike. Die Farm bietet eine Schlafscheune und einen Zeltplatz an. Der Wald, durch den es um die Farm herum geht, ist reiner Morast. Es wurden Steinplatten und Holz in den Morast gelegt, so kam ich ganz gut durch. Noch ein Stück und ich war in Walton. Wie schon geschrieben war der Centurion Inn geschlossen. Zwei Wanderinnen saßen vor dem Inn und waren ganz enttäuscht, dass geschlossen war. Ich erzählte ihnen was ich wusste und dass ich auch gerne richtig zu Mittag gegessen hätte. Da ich meine Rast schon hatte, lief ich die Landstrasse hinunter zum Bach, hier muss eine römische Brücke gewesen sein. Die nun Vorhandene sieht auch alt aus. Im Bach hatten Kinder eine Menge Steintürmchen gebaut und eine Warntafel aufgestellt " Wer sieht, dass jemand die Türmchen zerstört, soll eine bestimmte Telefonnr. anrufen". Nach der Brücke verpasste ich den Pfad der hier links abbiegt. Ich hatte keine Markierung gesehen. Also ging ich auf der kaum befahrenen Landstrasse weiter und bekam dann doch Zweifel ob ich richtig bin. Ein Blick in die Karte zeigte mir, dass der Wanderweg nur einen kleinen Bogen macht, um dann die Landstrasse zu kreuzen auf der Höhe, nach dem Ort Dovecote und dort folgte ich wieder dem Hadrianswall. Nun hieß es wieder Tor auf Tor zu, rechter Hand Reste des Walles und auf den Resten eine Eiche nach der anderen. Ich hatte einen weiten Blick in die schöne Landschaft, die nun bergig wurde. Der Pfad senkte sich jetzt hinunter in das Tal des Baches Burtholme. Reste des Walles wurden immer sichtbarer. Nach dem Bach folgte ein langer Anstieg mit herrlicher Aussicht, ich musste schön schnaufen. Eine fröhliche Wandergruppe ohne Gepäck kam mir entgegen, sie konnten hinunterlaufen, war es doch ein Fehler von West nach Ost zu gehen? Die Frage stellte ich mir ein paar mal in den nächsten Tagen. Der weitere Anstieg nach Hare Hill wurde dann doch noch belohnt, es tauchte ein Erfrischungskiosk, Hytongate auf. Ein paar Tische mit Bänken luden zum verweilen ein. Nach dem Aufstieg hatte ich mir einen Tee verdient. Der Kiosk war liebevoll dekoriert mit lauter Dankeschreiben an den Farmer der den Kiosk betreibt. Ich kochte mir einen Tee und kaufte 2 Riegel mit gesunden Früchten drin. Am Kiosk gab es auch T-Shirts und Kappen mit Hadrianswall Motiven. Ich teilte meine Fruchtriegel mit dem großen schwarzen Hund, der kleine mochte keine Fruchtschnitten dafür liebte er meine Käsetoastbrot.
Da ich nicht mehr weit laufen musste genoss ich den Platz. Ich sah einen Wanderer den steilen Berg herauf kommen, er war völlig verschwitzt und war unterwegs mit einem ordentlichen Tempo. Es war ein Amerikaner aus Maine, der nur für 4 Tage zum Wandern auf den Hadrianswall gekommen war. Er wollte jeden Tag 15 Meilen gehen. Er kam von Carlisle und musste noch 4 Meilen laufen bis zu seinem Quartier. Er deckte sich mit Wasser ein und schon war er wieder verschwunden. Eine ältere Frau wanderte auch alleine, ihr Mann liebt das Wandern nicht, aber er bringt sie jeweils zum Etappenanfang und holt sie auch wieder ab.
Es wurde Zei,t den gastlichen Ort zu verlassen. Nach Hare Hill sieht man ein Stück hoher Mauer, das erste Mal die Mauer, auch wenn es nur ein Stück ist. Bisher war ich noch nicht sehr verwöhnt worden mit römischen Bauten. Es ging ein Stück hinunter, um dann den steilen Anstieg auf der Strasse nach Banks anzugehen. Am Wegesrand sah ich zum 2. mal die große weiße Glockenblume, das wäre etwas für mein Garten. Der kurze, steile Anstieg brachte mich aus der Puste. Es sollte hier eine Schlafscheune laut meiner Hadrianswall Broschüre sein. An einer Toreinfahrt sah ich ein Zeichen für Camping also entschloss ich mich nachzufragen schließlich schleppte ich ja mein Zelt mit mir herum. Ich klingelte an der Haustür , ich wurde freundlich begrüßt und ich konnte für 5 Pfund zelten und für 2 Pfund duschen. Der Zeltplatz lag auf der anderen Strassenseite hinter den Häusern. Es war ein Wasserhahn und ein Toilettenhäuschen vorhanden, alles einfach aber sauber. Eine Familie auf der Durchreise nach Schottland hatten ihr Zelt schon aufgebaut. Mein Zelt ist sehr schnell aufzubauen und dann ging ich erst einmal duschen im Wohnhaus der Besitzer, man duscht in ihrem eigenen Badezimmer. Duschen ist herrlich nach so einem Wandertag, ich fühlte mich wie neugeboren. Ich suchte mir ein sonniges Plätzchen auf dem Zeltplatz und hielt ein wohlverdientes Nickerchen. In Banks gibt es keine Möglichkeit Essen zu gehen und ich bin nach Wanderungen auch nie richtig hungrig. Ich aß Abendbrot mit Frischkäsetoast und Obst. Der Zeltplatz liegt im Schatten von großen Bäumen, deshalb nahm ich mein Buch, Postkarten und Schreibsachen mit mir und ich setzte mich neben dem Telefonhäuschen in Banks auf eine Bank, herrlich im Sonneschein zu sitzen und den Wandersleuten zu zu schauen die vorbei liefen, manche sahen aus als wenn sie gleich zusammen brechen. Es waren aber nicht wirklich viele Wanderer unterwegs an diesem Tag. Ich schrieb 2 Postkarten, machte meine Aufzeichnungen und las weiter in meinem Buch. Ich hatte eine schöne Aussicht, die Abendsonne und den Sonnenuntergang. Mit der untergehenden Sonne beendete ich diesen schönen Tag und kroch in mein Zelt zum Schlafen.
Crosby on Eden to Banks auf einer größeren Karte anzeigen
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