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Samstag, 28. April 2012

8. Etappe Hadrianswall in England

28.07.11
22 Km

Die Bilder sind zu sehen:
 http://s366640027.website-start.de/england/hadrianswall/8-harlow-hill-to-scotswood-newcastle/

Von Harlow Hill nach Newcastle/ Elswick

Dank der Decke vom Campingplatz hatte ich eine angenehme Nacht. Die Morgensonne schien doch mein Zelt war sehr nass vom Tau. Jedesmal wenn ich mein Zelt zum Trocknen aufhängen wollte, fand ich immer nur Stacheldrahtzäune. Dabei musste ich immer sehr behutsam vorgehen und das Abhängen war noch schwieriger um das Zelt nicht löchrig zu machen. Engländer mögen wohl Stacheldraht.
 Ich bekam um 8 Uhr einen "Buttie", das ist ein großes weiches Brötchen belegt mit gebratenem Bacon und einen Becher Kaffee. Was anderes gab es nicht doch es schmeckte gut. Mein Zelt war nach einer Stunde noch nicht trocken. Ich packte trotzdem mein Rucksack der gegen 11 Uhr abgeholt werden sollte. Ich versah den Rucksack mit der Hoteladresse und legte das Geld dazu in der Hoffnung, dass der er auch ankommt. Unter dem Vordach wurden gerade einige Rucksäcke von einer anderen Transportfirma angeliefert, die nächsten Gäste sind also schon unterwegs. Ich nahm nur einen Proviantbeutel mit und einen kleinen Regenschirm. Die Übernachtung und das Frühstück zusammen waren sehr preiswert. Der Besitzer ist Rentner und hat noch eine Autowerkstatt dabei, das sind nun seine Hobbis.
Es war ein schöner Tag zum Wandern und es ging los hinunter vom Harlow Hill. Ich hatte den ganzen Morgen hindurch das Lied vom Rooster Hill im Ohr, Country Song von Dave Dudley. Nur weil ich auf einem Hill war dudelte es in meinem Kopf herum. An der nächsten Kreuzung war die Abzweigung zu den Kasernen. Zwischen Landstraße und Kornfeld verläuft der Wanderweg. Es war viel LKW - Verkehr diesen Morgen und es war etwas unangenehm da der Wanderweg etwas tiefer als die Straße liegt. Das Kornfeld neben mir war riesig. Gestern wurden schon angefangen, um die ersten Felder zu mähen.
Auf der nächsten Höhe musste ich die Straße wechseln. Auf der anderen Seite begrüßte mich Roter Mohn. Weiter ging es ein Stück die Landstraße entlang. An der Bushaltestelle Iron Sign macht der Wanderweg einen rechteckigen Umweg um ein B&B Hotel. Auf beiden Seiten der kleinen Nebenstraße sind gepflegte Grundstücke. Dieser Umweg ist wirklich unnötig. Ein Stück weiter liegt das römische Fort Rudchester. Die jetzige Landstraße wurde damals im 18. Jahrhundert als Military Road mitten durch das Fort gebaut und die Steine für den Bau benutzt. Man sieht nur im Gelände eine leichte Erhebung. Am Kissing Gate zur nächsten Weide wird noch einmal gemahnt, Rücksicht auf die Schafe und Lämmer zu nehmen, wird natürlich genommen! Am Ende der Weide verläuft der Wanderweg direkt an der Straße entlang , über die Autobahnbrücke (A69) und dann auf dem Bürgersteig hinein nach Heddon-on-the-Wall. Hier wollte ich etwas essen, einen Kaffee trinken und ein bisschen für meinen Vorrat einkaufen.  Ich folgte erst einmal der  Markierung durch einen kleinen Park, einen Hügel hinauf und weiter zu dem längeren Stück des Hadrianswalles. Das Stück des Walles wird gut präsentiert auf einer Wiese. Es ist für meine Richtung das letzte mal die Mauer zu sehen. Ein Vater erklärte seinen beiden kleinen Jungen die Anlage, sie wollten aber lieber herumklettern. Nun ging ich auf der Hauptstraße zurück, um einen Laden zu finden und Kaffe zu trinken. Fast am Ortseingang liegt ein kleines Einkaufszentrum hinter einem Kindergarten. Dort ging ich zuerst in das Geschäft , die "English Pies" verkauften.
http://www.dingledelldeli.co.uk/
 Sie haben eine große Auswahl an Fleischpasteten und ich kaufte mir 2 und Kaffee. Es war schönes Wetter und saß gemütlich vor der Tür. Ich war nach einer halben Pastete schon satt. Ich  kaufte mir noch eine lokale Zeitung und genoss den Kaffee. Am Nebentisch diskutierten eifrig 2 ältere Paare über den Wanderweg und wie es weitergehen sollte. Dazu befragten sie mich, sie wollten auf dem Hadrianswall Richtung Westen laufen. Ich erklärte ihnen den Weg zur Tankstelle, es war ganz nah und nicht zu verfehlen. An der Tankstelle beginnt die Ausfallstraße zur Autobahn, die Richtung aus der ich gekommen war. Nachdem ich noch ein paar Sachen gekauft hatte zog ich wieder los. Statt auf die Karte zu schauen ging ich den Weg zurück zu der Mauer in der Annahme der Wanderweg führt in der Richtung der Mauer weiter. Ich fand aber keine Markierungen mehr. Auch der Vater mit seinen Kindern, er war immer noch da, konnte mir nicht helfen. Außerdem sah ich die Beiden Paare die auch, trotz meiner Beschreibung, in die falsche Richtung gelaufen waren. Nach einem Blick auf die Karte ging ich die Hauptstraße zurück und fand dann auch bald die Markierung wieder, ganz in der Nähe wo ich Kaffee getrunken hatte. Der Hadrians Path ändert hier seine Richtung und folgt nicht mehr dem Hadrians Wall weil er nach Heddon-on-the Wall und dem Beginn von Newcastle nicht mehr sichtbar ist. Der Wanderweg geht nun hinunter ins Tal und entlang des River Tyne bis zum Wallende. Heddon liegt hoch über dem Tal des Flusses und ich hatte eine schöne Aussicht. Irgendwie waren die Markierungen in diesem Abschnitt nicht so, wie ich sie auch bemerken würde. Also bog ich zu früh ab von der kleinen Straße und ging einen Feldweg hinunter zum Golfplatz. Am Golfplatz kam mir ein junger Mann mit seinem Rad entgegen, er wusste den Weg nach Newcastle nicht obwohl er dort wohnte. Ich glaubte, dass wir an diesem Tag alle ein bisschen durcheinander waren. Ich erklärte im den Weg und wir mussten beide über den Golfplatz gehen. Er war unsicher mir zu folgen und ging hinter mir. Beim Überqueren des Platzes sah ich auch die Markierung wieder, es ist hier erlaubt zu gehen. Ich wäre auch hier lang gegangen wenn die Markierung nicht gewesen wäre denn es war kein Golfspieler weit und breit. Am Fluss trafen wir auf den Wander-und Radweg und der junge Mann bedankte sich und war verschwunden.
 Ich ging durch die Hecke an das Steilufer und bemerkte an dieser Stelle. das viele Schwalben am Steilufer herumschwirrten. Ich hatte Uferschwalben noch nie gesehen außer im Fernsehen. Nach einer Weile der Beobachtung und dem Versuch ein Video zu machen wanderte ich weiter, nicht auf dem Wanderweg sondern immer entlang des Ufers auf einem schmalen Trampelpfad. Von den Schwalben konnte ich auf dem Video nichts erkennen. Es ist halt ein weiter Weg zum erfolgreichen Tierfilmer.
Der Weg am Ufer entlang hat mir gefallen. Das Wasser des Flusses sieht braun und  moorig aus und fließt meistens gemächlich dahin. Am Beginn des Tyne River Park traf ich wieder auf die Markierung. Ein großer Stein lud zum Hinsetzen ein, ein Hadrianswall Erinnerungsstein. Ich bemerkte zum ersten Mal eine Blase am Hacken. Das ist eigentlich verwunderlich nach so viel Tagen ohne Beschwerden. Ein Pflaster versorgte die Blase und es konnte weitergehen. Einem  kleinen Mädchen rollte der Ball die Böschung hinunter und sie getraute sich nicht ihn zu holen, der dicke Vater lief weiter ohne es zu bemerken , er war laut am tratschen mit seiner Begleitung. Ich holte den Ball hinauf und das Mädchen freute und bedankte sich. Der Vater schrie das Mädchen an es solle endlich herkommen doch sie überhörte ihn und bummelte langsam hinterher. Der Park war gut besucht, viele Hunde tollten herum. Das Informationcenter war geschlossen. Am Ausgang des Parkes wurde mit Informationstafeln an die Schlacht von Newburn erinnert. Die Schlacht wurde von den Schotten gewonnen, so hatte ich es verstanden.

http://www2.newcastle.gov.uk/bofn.nsf/a/history

Nun ging es ein Stück weiter am Fluss entlang bis zum Boathouse Inn, Fisch and Chips stand draußen dran und man konnte auch draußen sitzen, ich hatte aber keinen Hunger also ging ich weiter.
Der Weg verließ nun den Fluss , Rad- und Wanderweg zusammen. Links Büsche rechts Büsche, so ging es eine Weile weiter bis nach Lemington. Durch die Büsche sah ich das Lemington Community Centre. Lemington schaute aus wie eine typische englische Vorstadt, viele Reihenhäuser aus Backstein und jede Straße sieht aus wie alle anderen.  Nach Lemington macht der Weg eine nördliche Schleife über die Autobahn (A1) hinein in einen großen Park mit geschützten abschnitten damit sich Natur entfalten kann. Typischer englischer Landschaftspark. Durch den Park hinunter und in Scotswood wieder laufen auf dem Radweg zwischen den Büschen. Auf der anderen Seite des Tyne Industriegelände und Reihen von Reihenhäusern schlängelten sich den Hügel hinunter. Irgendwo hier bei Scotswood musste ich abbiegen. Ich hatte mir die Adresse auf einem Zettel notiert und die Information: "Zwischen Elswicker Friedhof und General Hospital liegt das Hotel". Ich fragte einen Mann nach dem Weg zum Hospital und der sagte mir, dass es noch sehr weit sei und ich müsste nach dem kommenden großen Gebäude links abbiegen und den Hang hinauf gehen. Das war doch eine klare Ansage. Ich ging durch einen Park hinauf zu einer Straße und nun? Rechts fuhren viele Autos weiter hinauf also ging ich auch weiter hinauf in der Hoffnung einen Hinweis zum Hospital zu finden. Diese Gegend wirkte heruntergekommen, viel Dreck und ärmlich Läden, ich würde nur zur Not  hier etwas kaufen. Die nächste Querstraße war ebenfalls eine Geschäftsstraße mit abwechselnd ärmlichen - und normalen Geschäften. Ein Stück weiter kam ein großer Friedhof, na also und da war auch ein Schild zum Hospital. Ich machte noch ein Foto von dem Friedhof und ging dann die Straße weiter hinauf Richtung Hospital. An der nächsten Querstraße wollte ich die Adresse auf meinem Zettel lesen aber der Zettel war weg und ich hatte mir weder Namen noch Straße gemerkt. Der Zettel musste beim fotografieren aus der Tasche gefallen sein, zurück zum Friedhof und alles abgesucht, kein Zettel. Was nun? Ich ging zurück auf die andere Straßenseite und ein Auto fuhr vorbei. Ich sah einen Zettel der aufgewirbelt wurde und fing in ein, es war meine Adresse. Manchmal hat man ja auch mal Glück. Wieder die Straße hinauf und nach der zweiten Querstraße konnte ich rechts einbiegen und erreichte dann auch das Hotel. Es war verschlossen. Auch auf mein Klingeln hin rührte sich nichts. Die Besitzerin sagte mir, das sie vor eins nicht da wäre, aber es war nach 3 Uhr. Also wartete ich und mir wurde kalt, ich war verschwitzt und es wehte ein frischer Wind. Ich suchte ein windgeschütztes Plätzchen und musste eine halbe Stunde warten. Als sie kam und aufschloss strahlte sie mich an und war so freundlich und bat um Entschuldigung, ich konnte ihr nicht mehr böse sein. Es ist ein sehr schön eingerichtetes Hotel, ein prima Frühstück, eine kleine Bar, sogar Internet (was ich nicht brauchte, keinen Computer dabei). Das Zimmer war sehr gemütlich, eher ein Damenzimmer
mit Plüsch. Ich musste mein nasses Zelt zum Trockenen aufhängen und noch ein paar andere Sachen. Nach dem Duschen sah das Zimmer nicht mehr Damenhaft aus, eher wie bei einem Trapper in Alaska. Ich machte es mir trotzdem gemütlich bei einer Tasse Tee, Teebeutel und Kaffee liegen im Zimmer zur freien Verwendung und ein Wasserkocher ist auch dabei.
 Es waren gute 22 Km heute und ich war froh wieder in einem Bett schlafen zu können. Ich hatte seit 3 Tagen eine zerbrochene Brille und wollte mir am nächsten Tag eine Ersatzbrille kaufen. Zuerst werde ich  zum Wallende laufen und das Segedunum Fort besichtigen. Danach eine  Brille kaufen in der City von Newcastle.
http://www.cliftonhousehotel.com/
Harlow Hill to Elswick/Newcastle auf einer größeren Karte anzeigen

Freitag, 6. April 2012

7. Etappe Hadrians Wall in England

27.07.11
19 Km
Die Bilder sind zu sehen:
Chollerford nach Harlow Hill
Die Nacht war nicht so kalt wie die letzten Nächte und ich war früh auf. Der herumliegende Rasenschnitt klebte an meinen Schuhen und der Duschraum sah aus wie ein Heustadel. Nach meinem Waschgang fegte ich den Rasenschnitt, den ich ja auch mitgebracht hatte, aus dem Duschraum. Im Waschraum hing kein Spiegel und so musste ich ungesehen das Bad verlassen.
Das Zelt musste auch vom Gras befreit werden, nur klebte alles am Zeltboden und es brauchte seine Zeit, es zu säubern. Zum Frühstück hatte ich nur noch ein kleines Stück trocken Brot. Die Teestube machte erst um 9 Uhr auf und so lange wollte ich nicht warten. Ich fragte einen Engländer, der gerade mit einem üppigen Frühstück fertig war, ob er wüsste wo das nächste Geschäft ist. Er wusste auch keins. Aber er schenkte mir 1 Dose Makrelen in Tomatensoße, 1Stück Schokoriegel, 2 kleine runde Fladenbrote und einen Apfel. Ich lehnte natürlich erst ab aber ich hatte keine Wahl, er bestand darauf, ich musste es nehmen. Er wohnt in Preston und erklärte mir, dass seine Frau mit viel Arbeit auf ihn wartet, wenn er nun zurück kommt. Er war Soldat und hatte viel Erfahrung mit Camping und Wandern. Er wollte heute noch nach Steelriggs, immerhin 12 Meilen mit vollem Gepäck. Sein Rucksack sah schwerer aus als meiner.
Wir zogen Beide los, er nach Westen und ich nach Osten. Ich ging noch einmal über die alte Brücke über den Nord Tyne und dann die Landstraße hinauf bis zur 1. Kreuzung. Der Wanderweg macht hier eine große Schleife, damit die Wanderer nicht entlang der viel befahrenen Straße laufen müssen, also folgte ich brav dem Wanderweg. Der Bürgersteig ist fast zugewachsen aber das Stück Straße ist nicht weit , man biegt dann wieder ab und zwar hinauf auf den Hügel auf einer schmalen Straße, wieder zurück zur Landstraße. Neben der Landstraße verläuft ein Waldweg der an einer Weide endete. Über die Weide steil hinauf zu dem kurzen Mauerrest. An einem schönen Baum warf ich ein Blick zurück in das Tyne Tal, eine schöne Aussicht. Nach der Mauer musste ich die Straßenseite wechseln und noch weiter hinauf zu dem Heavenfield Battlesite. Ein Schlachtfeld von 734 n. C. Es liegt aber nichts mehr herum. Auf der Höhe stehen ein paar sehr alte Eichen, sie sind nicht sehr hoch, haben aber weit ausladende Äste.
Am meisten habe ich Eichen gesehen, dann Eschen und wenige Buchen.
Es taucht das Schild für die Teestube auf " St. Oswald´s Hill Head", der steile Hügel (180 Höhenmeter?) hatte mich geschafft und so was gleich am frühen Morgen. Ich freute mich auf ein ordentliches Frühstück. Als ich um die Ecke kam, lächelten mich Blumenkästen an und alles sah sehr einladend aus. Nur das Schild " Mittwochs Ruhetag" störte mich denn es war Mittwoch. Die nächste Möglichkeit einzukehren war beim Porgate Inn ein paar Meilen weiter. Nur kein Frust aufkommen lassen denn die Landschaft war schön und es gab weite Blicke nach Norden. Der Wanderweg verläuft hier immer entlang der Landstraße B6318, mal links und mal rechts. Meistens doch mit einem gewissen Abstand, so dass der Verkehr nicht störte. Ein junger Wanderer fragte mich wie weit es bis zur Teestube noch ist. Ich musste im gestehen, dass die Teestube heute geschlossen hatte, er sah verdammt hungrig aus. Ich gab im den Rat nach Chollerford weiter zu gehen, denn die Teestube ist geöffnet.
Nach einem Wäldchen ging es hinunter zum Porgate, ein altes römisches Tor, Durchgang nach Norden für Händler und Reisende, doch nichts zu sehen, die Landstraße verdeckt die Reste.
Der Inn war noch geschlossen und machte erst in 1,5 Stunden auf, so lange wollte ich nicht warten. Auf der nächsten Weide lagen ein paar hölzerne Telegrafenmasten auf der Erde, ein guter Rastplatz zum Sitzen. Da mir niemand etwas zu essen verkaufen wollte, griff ich zur Dose Fisch und dem Fladenbrot, es schmeckte köstlich. Zum Nachtisch hatte ich noch den Schokoriegel.
Es kamen vom Osten her eine Wandergruppe mit sehr leichtem Gepäck und alle gut angezogen in fancy outdoor Bekleidung, ich fragte ob es eine deutsche Wandergruppe sei und es war so. Ich wurde nun ausgefragt ob es schöner wird, scheinbar hat es ihnen bis hierher nicht gefallen, ich sagte ihnen: " Es wird noch sensationell" und schon mussten die Fragenden sich beeilen, dass sie wieder zur Wandergruppe aufschließen. Diese Wanderer sind bestimmt mit einem Kulturveranstalter unterwegs. Sie werden unterwegs verpflegt und liegen abends in gemachten Betten. Ich möchte trotzdem nicht mit ihnen tauschen, obwohl ich noch nicht weiß wo ich heute schlafe und die Teestube geschlossen hatte. Sie bekommen keine Dose Fisch geschenkt, denn welcher Wanderer hat schon mehr als 20 Fischdosen in seinem Rucksack.
Bin mal gespannt wie mir der weitere Weg nach Newcastle gefällt.
Es ging weiter über Weiden entlang der Landstraße (Alte Militärstraße). An einem herrschaftlichen großen Eingangstor schaute ich auf meine Karte. Genau an dieser Stelle war ein römisches Fort, Onnum genannt, von dem aber nichts mehr zu sehen ist. Durch das große Tor führt eine Allee hinunter zum Halton Castle. Ich konnte noch ein Stück vom Turm sehen. Hier beginnt auch der Rundwanderweg nach Corbridge über 12 Km. Ich hatte eigentlich vor, Corbridge nach meiner Wanderung mit dem Hadriansbus zu besuchen, was aber leider dann doch nicht mehr geklappt hat.
Ein Stück weiter gab es Probleme mit einem Mähdrescher, der Servicemann war da. Auf der Farm Halton Red House wurden gerade Schafe auf eine andere Weide getrieben und jedes Schaf wollte Erstes sein. Das war alles auf der anderen Straßenseite. Mein Wanderweg bog etwas von der Straße ab um den Down Hill zu umrunden. Hier sieht man noch den Graben (Vallum )besonders gut und wieviel Erdbewegungen nötig waren, um solch einen mächtigen Graben auszuheben, sehr beeindruckend.
Nach dem Hügel wechselte ich die Straßenseite und musste nun eine Weile am Straßenrand entlang wandern. Bei den nächsten Häusern entdeckte ich endlich einen Postkasten und konnte nun meine Postkarten abschicken (wie gesagt, jeden Tag 2 Postkarten). Nach den Häusern von Halton Shields abermals ein Wechsel der Straßenseite. Weiter laufen auf einem separaten Pfad neben der Straße. Am Wegesrand einige schöne Wiesenblumen alle ein bisschen kräftiger als bei uns in Deutschland.
Der schmale Weg rechts der Straße endete natürlich wieder an einem Kissing Gate. Nun wieder auf die nördliche Straßenseite. Dort über eine Mauer klettern, so geht es jeden Tag. An einem Pfahl hing eine große Strohpuppe mit Hinweis auf ein Sommerfest. Ein Schützenpanzer rollte die Straße entlang, lange wird die Straße das nicht mitmachen. Für was benötigt man eigentlich solche Fahrzeuge hier im friedlichen Hinterland?
Langsam macht sich Hunger bei mir breit und es war nicht mehr weit bis zur Vallum Farm dort sollte eine Teestube sein. Die Teestube liegt im hinteren Bereich der Farm und der Parkplatz war gut belegt. Die Teestube war in einem neuen großen Holzhaus untergebracht und es herrschte reger Besuch. Es ist mehr ein nettes Restaurant als eine Teestube und ein verschwitzter Wanderer passt nicht so richtig ins Bild. Mein Blick viel auf einen schönen Kuchen und ohne nachzudenken bestellte ich 1 Stücke und Tee, Tee muss sein in England. Als ich den Kuchen verspeist hatte dachte ich, es wäre wohl besser gewesen was ordentliches zu essen. Ich wollte mir noch einen Vorrat kaufen aber es war nicht viel im Angebot. Ein Stück Käse und eine Packung Milch, sie hatten kein Brot, gaben mir aber 2 Brötchen die sie eigentlich für Hot Dogs brauchten. Die Vallum Teestube bietet selbstgemachtes Eis an, es schmeckte sehr gut, ich genoss es auf der Terrasse denn innen war es fürchterlich warm.
Nach Harlow Hill war es nun nicht mehr weit, der Wanderweg war mit Stofftieren verziert, es waren eine ganze Menge. Auf der heutigen Etappe war ausser einem kleinen Stück keine Mauer zu sehen. Es tauchten aber immer wieder Abschnitte des Vorderen Grabens (Ditch) und des Vallum auf. Bevor es nun hinauf nach Harlow Hill ging kam ich an den Seen vorbei. Reservoirs für Newcastle und Umgebung. Der See war eingezäunt, am Ende des Sees eine Beobachtungsstelle, um Vögel zu betrachten. Nur noch den Hügel hinauf und nach dem kleinen Zeltplatz schauen. Harlow Hill liegt wirklich auf einem Hügel mit Blick in fast alle Richtungen.
Man sieht Flugzeuge im Landeanflug zum Newcastle airport. Die kleine Kirche in Harlow Hill wird als Scheune benutzt. Im letzten Haus sah ich im Garten ein Zelt stehen und der Besitzer kam mir auch gerade entgegen. Der Platz heißt Belvedere Campsite. Der Platz ist nicht sehr groß aber nett. Die Sanitäranlagen sind klein aber in gutem Zustand. Wenn der Platz voll belegt ist könnte es ein bisschen eng werden aber außer mir war nur noch ein Zelt aufgestellt.
Nach Zeltaufbau und erfrischendem Duschgang machte ich mir Gedanken über die nächste Etappe. Bis zum Ende des Walls war es mir zu weit. Ich überlegte mir bis zum Anfang von Newcastle zu laufen. Also brauchte ich dort ein Quatier und ich wollte diese Etappe auch nicht mit vollem Gepäck wandern da es über viele Kilometer über geteerte Straßen geht. Der Besitzer half mir beim suchen von B&B Hotels. Ich telefonierte mit einem Gepäckservice am nächsten Tag und wir wurden uns einig. Es würde nur 6 Pfund kosten den Rucksack transportieren zu lassen.
Normale Hotels wollten mein Gepäck nicht entgegen nehmen und aufbewahren bis zu meinem Eintreffen. Nach mehreren Versuchen hatte ich ein Zimmer in einem B&B in Elswick bekommen " Clifton House Hotel". Somit konnte ich auch den Auftrag für das Gepäck erteilen. Es war richtig ein Stück Arbeit es zu organisieren und teilweise verstand ich auch die Aussprache nicht, es hörte sich fast Schottisch an obwohl ich nicht wirklich weiß wie Schotten reden.
Mein Gastgeber hat mir sehr dabei geholfen Telefonnr. für die Hotels heraus zu suchen und er gab mir auch noch eine warme Decke für die Nacht im Zelt. Nachdem alles geregelt war aß ich mein Abendbrot und genoss den schönen Abend. Ich machte noch einen Spaziergang hinunter zu dem See, beobachtete die Enten und andere Vögel und erlebte dabei einen schönen Sonnenuntergang. Zurück beim Zelt war es Zeit zum schlafen.



Chollerford to Harlow Hill auf einer größeren Karte anzeigen