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Samstag, 28. April 2012

8. Etappe Hadrianswall in England

28.07.11
22 Km

Die Bilder sind zu sehen:
 http://s366640027.website-start.de/england/hadrianswall/8-harlow-hill-to-scotswood-newcastle/

Von Harlow Hill nach Newcastle/ Elswick

Dank der Decke vom Campingplatz hatte ich eine angenehme Nacht. Die Morgensonne schien doch mein Zelt war sehr nass vom Tau. Jedesmal wenn ich mein Zelt zum Trocknen aufhängen wollte, fand ich immer nur Stacheldrahtzäune. Dabei musste ich immer sehr behutsam vorgehen und das Abhängen war noch schwieriger um das Zelt nicht löchrig zu machen. Engländer mögen wohl Stacheldraht.
 Ich bekam um 8 Uhr einen "Buttie", das ist ein großes weiches Brötchen belegt mit gebratenem Bacon und einen Becher Kaffee. Was anderes gab es nicht doch es schmeckte gut. Mein Zelt war nach einer Stunde noch nicht trocken. Ich packte trotzdem mein Rucksack der gegen 11 Uhr abgeholt werden sollte. Ich versah den Rucksack mit der Hoteladresse und legte das Geld dazu in der Hoffnung, dass der er auch ankommt. Unter dem Vordach wurden gerade einige Rucksäcke von einer anderen Transportfirma angeliefert, die nächsten Gäste sind also schon unterwegs. Ich nahm nur einen Proviantbeutel mit und einen kleinen Regenschirm. Die Übernachtung und das Frühstück zusammen waren sehr preiswert. Der Besitzer ist Rentner und hat noch eine Autowerkstatt dabei, das sind nun seine Hobbis.
Es war ein schöner Tag zum Wandern und es ging los hinunter vom Harlow Hill. Ich hatte den ganzen Morgen hindurch das Lied vom Rooster Hill im Ohr, Country Song von Dave Dudley. Nur weil ich auf einem Hill war dudelte es in meinem Kopf herum. An der nächsten Kreuzung war die Abzweigung zu den Kasernen. Zwischen Landstraße und Kornfeld verläuft der Wanderweg. Es war viel LKW - Verkehr diesen Morgen und es war etwas unangenehm da der Wanderweg etwas tiefer als die Straße liegt. Das Kornfeld neben mir war riesig. Gestern wurden schon angefangen, um die ersten Felder zu mähen.
Auf der nächsten Höhe musste ich die Straße wechseln. Auf der anderen Seite begrüßte mich Roter Mohn. Weiter ging es ein Stück die Landstraße entlang. An der Bushaltestelle Iron Sign macht der Wanderweg einen rechteckigen Umweg um ein B&B Hotel. Auf beiden Seiten der kleinen Nebenstraße sind gepflegte Grundstücke. Dieser Umweg ist wirklich unnötig. Ein Stück weiter liegt das römische Fort Rudchester. Die jetzige Landstraße wurde damals im 18. Jahrhundert als Military Road mitten durch das Fort gebaut und die Steine für den Bau benutzt. Man sieht nur im Gelände eine leichte Erhebung. Am Kissing Gate zur nächsten Weide wird noch einmal gemahnt, Rücksicht auf die Schafe und Lämmer zu nehmen, wird natürlich genommen! Am Ende der Weide verläuft der Wanderweg direkt an der Straße entlang , über die Autobahnbrücke (A69) und dann auf dem Bürgersteig hinein nach Heddon-on-the-Wall. Hier wollte ich etwas essen, einen Kaffee trinken und ein bisschen für meinen Vorrat einkaufen.  Ich folgte erst einmal der  Markierung durch einen kleinen Park, einen Hügel hinauf und weiter zu dem längeren Stück des Hadrianswalles. Das Stück des Walles wird gut präsentiert auf einer Wiese. Es ist für meine Richtung das letzte mal die Mauer zu sehen. Ein Vater erklärte seinen beiden kleinen Jungen die Anlage, sie wollten aber lieber herumklettern. Nun ging ich auf der Hauptstraße zurück, um einen Laden zu finden und Kaffe zu trinken. Fast am Ortseingang liegt ein kleines Einkaufszentrum hinter einem Kindergarten. Dort ging ich zuerst in das Geschäft , die "English Pies" verkauften.
http://www.dingledelldeli.co.uk/
 Sie haben eine große Auswahl an Fleischpasteten und ich kaufte mir 2 und Kaffee. Es war schönes Wetter und saß gemütlich vor der Tür. Ich war nach einer halben Pastete schon satt. Ich  kaufte mir noch eine lokale Zeitung und genoss den Kaffee. Am Nebentisch diskutierten eifrig 2 ältere Paare über den Wanderweg und wie es weitergehen sollte. Dazu befragten sie mich, sie wollten auf dem Hadrianswall Richtung Westen laufen. Ich erklärte ihnen den Weg zur Tankstelle, es war ganz nah und nicht zu verfehlen. An der Tankstelle beginnt die Ausfallstraße zur Autobahn, die Richtung aus der ich gekommen war. Nachdem ich noch ein paar Sachen gekauft hatte zog ich wieder los. Statt auf die Karte zu schauen ging ich den Weg zurück zu der Mauer in der Annahme der Wanderweg führt in der Richtung der Mauer weiter. Ich fand aber keine Markierungen mehr. Auch der Vater mit seinen Kindern, er war immer noch da, konnte mir nicht helfen. Außerdem sah ich die Beiden Paare die auch, trotz meiner Beschreibung, in die falsche Richtung gelaufen waren. Nach einem Blick auf die Karte ging ich die Hauptstraße zurück und fand dann auch bald die Markierung wieder, ganz in der Nähe wo ich Kaffee getrunken hatte. Der Hadrians Path ändert hier seine Richtung und folgt nicht mehr dem Hadrians Wall weil er nach Heddon-on-the Wall und dem Beginn von Newcastle nicht mehr sichtbar ist. Der Wanderweg geht nun hinunter ins Tal und entlang des River Tyne bis zum Wallende. Heddon liegt hoch über dem Tal des Flusses und ich hatte eine schöne Aussicht. Irgendwie waren die Markierungen in diesem Abschnitt nicht so, wie ich sie auch bemerken würde. Also bog ich zu früh ab von der kleinen Straße und ging einen Feldweg hinunter zum Golfplatz. Am Golfplatz kam mir ein junger Mann mit seinem Rad entgegen, er wusste den Weg nach Newcastle nicht obwohl er dort wohnte. Ich glaubte, dass wir an diesem Tag alle ein bisschen durcheinander waren. Ich erklärte im den Weg und wir mussten beide über den Golfplatz gehen. Er war unsicher mir zu folgen und ging hinter mir. Beim Überqueren des Platzes sah ich auch die Markierung wieder, es ist hier erlaubt zu gehen. Ich wäre auch hier lang gegangen wenn die Markierung nicht gewesen wäre denn es war kein Golfspieler weit und breit. Am Fluss trafen wir auf den Wander-und Radweg und der junge Mann bedankte sich und war verschwunden.
 Ich ging durch die Hecke an das Steilufer und bemerkte an dieser Stelle. das viele Schwalben am Steilufer herumschwirrten. Ich hatte Uferschwalben noch nie gesehen außer im Fernsehen. Nach einer Weile der Beobachtung und dem Versuch ein Video zu machen wanderte ich weiter, nicht auf dem Wanderweg sondern immer entlang des Ufers auf einem schmalen Trampelpfad. Von den Schwalben konnte ich auf dem Video nichts erkennen. Es ist halt ein weiter Weg zum erfolgreichen Tierfilmer.
Der Weg am Ufer entlang hat mir gefallen. Das Wasser des Flusses sieht braun und  moorig aus und fließt meistens gemächlich dahin. Am Beginn des Tyne River Park traf ich wieder auf die Markierung. Ein großer Stein lud zum Hinsetzen ein, ein Hadrianswall Erinnerungsstein. Ich bemerkte zum ersten Mal eine Blase am Hacken. Das ist eigentlich verwunderlich nach so viel Tagen ohne Beschwerden. Ein Pflaster versorgte die Blase und es konnte weitergehen. Einem  kleinen Mädchen rollte der Ball die Böschung hinunter und sie getraute sich nicht ihn zu holen, der dicke Vater lief weiter ohne es zu bemerken , er war laut am tratschen mit seiner Begleitung. Ich holte den Ball hinauf und das Mädchen freute und bedankte sich. Der Vater schrie das Mädchen an es solle endlich herkommen doch sie überhörte ihn und bummelte langsam hinterher. Der Park war gut besucht, viele Hunde tollten herum. Das Informationcenter war geschlossen. Am Ausgang des Parkes wurde mit Informationstafeln an die Schlacht von Newburn erinnert. Die Schlacht wurde von den Schotten gewonnen, so hatte ich es verstanden.

http://www2.newcastle.gov.uk/bofn.nsf/a/history

Nun ging es ein Stück weiter am Fluss entlang bis zum Boathouse Inn, Fisch and Chips stand draußen dran und man konnte auch draußen sitzen, ich hatte aber keinen Hunger also ging ich weiter.
Der Weg verließ nun den Fluss , Rad- und Wanderweg zusammen. Links Büsche rechts Büsche, so ging es eine Weile weiter bis nach Lemington. Durch die Büsche sah ich das Lemington Community Centre. Lemington schaute aus wie eine typische englische Vorstadt, viele Reihenhäuser aus Backstein und jede Straße sieht aus wie alle anderen.  Nach Lemington macht der Weg eine nördliche Schleife über die Autobahn (A1) hinein in einen großen Park mit geschützten abschnitten damit sich Natur entfalten kann. Typischer englischer Landschaftspark. Durch den Park hinunter und in Scotswood wieder laufen auf dem Radweg zwischen den Büschen. Auf der anderen Seite des Tyne Industriegelände und Reihen von Reihenhäusern schlängelten sich den Hügel hinunter. Irgendwo hier bei Scotswood musste ich abbiegen. Ich hatte mir die Adresse auf einem Zettel notiert und die Information: "Zwischen Elswicker Friedhof und General Hospital liegt das Hotel". Ich fragte einen Mann nach dem Weg zum Hospital und der sagte mir, dass es noch sehr weit sei und ich müsste nach dem kommenden großen Gebäude links abbiegen und den Hang hinauf gehen. Das war doch eine klare Ansage. Ich ging durch einen Park hinauf zu einer Straße und nun? Rechts fuhren viele Autos weiter hinauf also ging ich auch weiter hinauf in der Hoffnung einen Hinweis zum Hospital zu finden. Diese Gegend wirkte heruntergekommen, viel Dreck und ärmlich Läden, ich würde nur zur Not  hier etwas kaufen. Die nächste Querstraße war ebenfalls eine Geschäftsstraße mit abwechselnd ärmlichen - und normalen Geschäften. Ein Stück weiter kam ein großer Friedhof, na also und da war auch ein Schild zum Hospital. Ich machte noch ein Foto von dem Friedhof und ging dann die Straße weiter hinauf Richtung Hospital. An der nächsten Querstraße wollte ich die Adresse auf meinem Zettel lesen aber der Zettel war weg und ich hatte mir weder Namen noch Straße gemerkt. Der Zettel musste beim fotografieren aus der Tasche gefallen sein, zurück zum Friedhof und alles abgesucht, kein Zettel. Was nun? Ich ging zurück auf die andere Straßenseite und ein Auto fuhr vorbei. Ich sah einen Zettel der aufgewirbelt wurde und fing in ein, es war meine Adresse. Manchmal hat man ja auch mal Glück. Wieder die Straße hinauf und nach der zweiten Querstraße konnte ich rechts einbiegen und erreichte dann auch das Hotel. Es war verschlossen. Auch auf mein Klingeln hin rührte sich nichts. Die Besitzerin sagte mir, das sie vor eins nicht da wäre, aber es war nach 3 Uhr. Also wartete ich und mir wurde kalt, ich war verschwitzt und es wehte ein frischer Wind. Ich suchte ein windgeschütztes Plätzchen und musste eine halbe Stunde warten. Als sie kam und aufschloss strahlte sie mich an und war so freundlich und bat um Entschuldigung, ich konnte ihr nicht mehr böse sein. Es ist ein sehr schön eingerichtetes Hotel, ein prima Frühstück, eine kleine Bar, sogar Internet (was ich nicht brauchte, keinen Computer dabei). Das Zimmer war sehr gemütlich, eher ein Damenzimmer
mit Plüsch. Ich musste mein nasses Zelt zum Trockenen aufhängen und noch ein paar andere Sachen. Nach dem Duschen sah das Zimmer nicht mehr Damenhaft aus, eher wie bei einem Trapper in Alaska. Ich machte es mir trotzdem gemütlich bei einer Tasse Tee, Teebeutel und Kaffee liegen im Zimmer zur freien Verwendung und ein Wasserkocher ist auch dabei.
 Es waren gute 22 Km heute und ich war froh wieder in einem Bett schlafen zu können. Ich hatte seit 3 Tagen eine zerbrochene Brille und wollte mir am nächsten Tag eine Ersatzbrille kaufen. Zuerst werde ich  zum Wallende laufen und das Segedunum Fort besichtigen. Danach eine  Brille kaufen in der City von Newcastle.
http://www.cliftonhousehotel.com/
Harlow Hill to Elswick/Newcastle auf einer größeren Karte anzeigen

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