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Donnerstag, 1. Oktober 2009

37. Limes-Etappe, vom Römerturm vor Gailsbach zum Römerturm auf dem Heidenbuckel










27.09.09
Ein schöner Sonntagmorgen, auf dem Römerturm aus Holz waren 2 Kinder und winkten ihrer Mutter zu.
Als die römischen Wachmannschaften hier Wache hielten mussten sie sich selber was kochen oder wurde ihnen das Essen gebracht? Vielleicht lebte ja ihre Familie in der Siedlung neben den Kastellen und vielleicht haben hier auch schon Kinder der Wachmänner gespielt?
Nach dem Turm in der Hecke ist noch ein Wall zu sehen. Nach der Wanderkarte, muss das der Limeswall sein. Für mich sind die Abschnitte des Limeswanderweges die direkt am Wall entlang führen die Schönsten. Diese Abschnitt befinden sich meistens in den Wäldern. An diesen Stellen ist der Wanderweg oft nur ein schmaler Pfad und es läuft sich gut auf dem Waldboden auch wenn es manchmal matschig und nass ist. Heute sollten laut Karte große Abschnitte dieser Art folgen.
Zuerst ging es über asphaltierte Feldwege durch den Weiler Seehäuser und dann durch den Ort Gailsberg. Am Ortseingang steht ein sehr großes Wohnhaus aus Holz, gebaut wie ein Blockhaus, sehr imposant. Vorbei am Pahl -Museum und am Dorfkrug, weiter immer in südliche Richtung. Nach der Ortschaft wanderte ich durch Maisfelder an den Rand des Bachtales der Brettäch. Steil und rutschig ging es nun hinunter und ich hörte die Kirchenglocken von Mainhardt, irgendwie war ich der Meinung , daß Mainhardt im Tal liegt, doch der Glockenklang kam von oben auf der anderen Seite. Unten am Bach führt der Weg über den plätschernden Bach und ich ging weiter den Feldweg entlang und wurde am nächsten Haus von 3 großen Hunden angegiftet und ein kleiner Frecher kam noch von der Wiese herunter. Er bellte erst, dann wedelte er mit dem Schwanz und ließ sich erst streicheln und dann knurrte er wieder wie die anderen 3 auch, Herrchen war auch auf der Wiese und meinte die Hunde seinen nur neugierig, wenn ich neugierig bin knurre ich aber nicht. Hätte ich die Abzweigung gesehen, nämlich daß der Wanderweg links abbiegt hoch zur Straße, hätten mich die Hunde nicht belästigt. Ich meine diese Stelle ist nicht gut markiert. Ich lief also weiter falsch, überquerte die Straße weiter östlich und folgte dem Feldweg hoch nach Mainhardt. Auf der Höhe traf ich meinen Limesweg dann wieder und inzwischen war auch dieKirche aus. Am Rathaus gingen die Bewohner zur Bundestagswahl und hielten auch an, um mit Bekannten zu reden. Ich hatte die Markierung schon wieder verloren und war auf der Suche nach den Resten des Römerkastells. Der Wanderweg ging nicht am Kastell vorbei wie auf der Karte eingezeichnet ist. Vielleicht war es auch so gemeint, daß die ehemalige Ausdehnung des Kastells den Wandeweg berührt. Nach Besichtigung des Kastells machte ich mich auf die Suche und an Hand der Karte fiel es mir nicht schwer meine Wanderung auf dem Limes fortzuführen. Es ging südöstlich hinaus aus Mainhardt zur Bundesstraße 14. Nach Überquerung der Bundesstraße vorbei am Wertstoffhof der Gemeinde konnte ich auf den Wald zuhalten. Die Wiesen waren gerade frisch gemäht und es duftete nach Heu. Über dem Wald stiegen 5 Bussarde auf und nutzten die Thermik. So viel habe ich noch nicht zusammen fliegen sehen. Das Wetter wurde richtig schön, blauer Himmel und angenehm warm. Gleich vorn im Wald wurde auch der Limeswall sichtbar und eine Informationstafel über die Erforschung des Limes. Die Wanderung wurde nun richtig gut. Der Pfad führte nun immer am sichbaren Wall entlang. Er kreuzte ein paar mal eine Forststraße dabei sah ich den Wegweiser zur Wirtschaft Württemberger Hof, wenn das keine Versuchung ist. Vorbei an einem Waldkindergarten, bestehend aus einem Bauwagen musste ich nun hinunter zum Rotbach laufen. Auf halben Weg hinunter sind 2 Klangsteine aufgestellt worden. Kinder probierten sie gerade aus. Man muss mit einem Gummihammer auf den aufgehängten Stein hauen und dann klingt es wie einen Glocke. der andere Stein hat ein Loch und in jenes muss man reinrufen und auch hier erklingt ein Ton, bei mir nur ein krächzen.
Ein Stück weiter ist eine geologische Informationstafel aufgestellt die sehr interessant ist.
Am Rotbach war eine Mühle, die Hankertsmühle aus dem 14. Jahrhundert, es sind noch ein paar Mauern zu sehen. Der Müller wanderte um 1912 aus nach America da seine Frau in der Mühle durch den Treibriemen zu Tode kam. Neben der ehemaligen Mühle ist ein schöner Picknickplatz und ein Stück weiter westlich liegt ein Kleinkastell. DiesesTal ist also ein sehr historischer Ort.
Über die Brücke und dann ging es wieder hinauf auf die nächste Höhe. Am Querweg musste ich mich erst 3 mal drehen um meinen Weg fortsetzen zu können, die Markierung könnte besser sein.
Nach der nächsten Kehre kann man die Grundmauern des Wachturmes auf der Färberhöhe besichtigen. An diesem Punkt verlässt der Limesweg die Forststraße und folgt nun wieder dem gut sichbaren Limes mit Wall und Graben. Man muss nun einen Quergraben bewältigen und dann geht es ziemlich steil nach unten. Der Pfad ist ausgewaschen und nicht einfach zu gehen. Es ist aber nur ein kurzes Stück danach kann man wieder bequem weiter wandern. Nach Erreichen eines Forstweges und einer scharfen Kurve läuft man über ein knackendes Brett über einen ganz kleinen Bach. dann wieder aufwärts und zwar genau auf dem Limeswall. Der Pfad wird von vielen Baumwurzel überquert und es muss aufgepasst werden damit es keine Stolperei wird. Ein Wanderehepaar kam von oben herab und auch sie sahen sich sehr vor. In diesem Wald ist der Limeswall und auch der Graben gut zu sehen bis hinauf zu den Wiesen von Grab, ein sehr schöner Abschnitt. Am Austritt aus dem Wald wird auf einer Informationstafel beschrieben, daß der Limes im Mittelalter nicht mehr als Bauwerk der Römer erkannt wurde. Die Menschen glaubten der Teufel hat hier mitgewirkt (in Butzbach wurde ein Kastell als Hunnenburg bezeichnet).
Hier am Waldesrand machte ich eine Rast bei herrlichem Sonnenschein, so macht Wandern natürlich Spaß. Ich wollte heute bis zum Römerturm auf dem Heidenbuckel gehen und von hier aus war es auch nicht mehr weit. Im Ort Grab war ein Römerturm an eine Fassade gemalt, ein bisschen zu schlank und etwas verdreht in der Perspektive, aber man weiß sofort, ein Römerturm. In Grab war meine Markierung wieder weg aber am Gasthaus, die Terrasse war voll belegt mit Gästen, fand ich meinen Weg wieder. Grab liegt auf einer Hochebene und war vom Heidenbuckel aus gut einsehbar.
Hier an dem Wegweiser bei Grab sind alle 3 Varianten der Fortbewegung am Limes vereint: Limeswanderweg, Limesstraße und Limesradweg





Die Schneise am Römerturm wächst langsam wieder zu und der Turm ist aus Sicherheitsgründen geschlossen, ohne Zeitangabe der Wiedereröffnung, auch die Cicerones (http://www.limes-cicerone.de/) haben die Betreuung von Wanderern im Moment hier eingestellt. Dieses steht auf einem Schild an der Tür des Wachturmes. Das ist Schade, denn es ist wirklich eine schöne Anlage gewesen. Auf dem Heidenbuckel rastete eine Pfadfindergruppe die ein paarTage zu Fuß mit vollem Gepäck unterwegs waren. Sie haben auch im Freien übernachtet, Nachts war es schon sehr kalt.
Für den Rückweg wählte ich den selben Weg, mir hat dieser Abschnitt sehr gefallen und ich kann es nur empfehlen diesen Abschnitt zu erwandern.
In Grab sah ich noch den Limesbus, es stiegen Leute aus, ihre Fahrräder waren auf dem Anänger mitgeführt. Dieser Bus ist eingeführt worden um Wanderer und Fahrradfahren in den Schwäbisch-Fränkischen Wald zu bringen. Näheres kann man auf der Webseite des Limesbusses erfahren.Auf dem Rückweg traf ich 3 Reiter die auch den Limespfad benutzten, an den steilen Stellen mussten sie absteigen.
In Mainhardt habe ich noch das Römermuseum besucht. Die Austellungsstücke sind alle von den Ausgrabungen in den Kastellen von Mainhardt gefunden worden. In einem Schaukasten ist die Schlacht von Kalkriese als Modell dargestellt, so stelle ich mir das auch vor. Das Museum war früher die Kapelle des kleinen Schlosses der zu Hohenlohes hier in Mainhardt. In Gailsbach reichte meine Zeit noch für einen Kaffee im Dorfkrug, ich musste leider auf den Sauerbraten verzichten. Auch für das Pahlmuseum reichte meinen Zeit nicht mehr. Die Besichtigung werde ich aber noch nachholen.








Limes, vom Holzturm Gailsbach zum Römerturm auf dem Heidenbuckel auf einer größeren Karte anzeigen

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