23.07.11
17 km
Die Bilder zu dieser Etappe sind zu sehen auf meiner Homepage:
Crosby on Eden to Banks
Die Nacht war kalt und ich hätte bestimmt gefroren ohne den warmen Schlafsack. Auf dem Bauernhof ging schon sehr früh der Betrieb los. Ein Milchauto kam, um Milch abzuholen, ein Trecker fuhr herum so döste ich noch ein bisschen und stand dann gegen 7:00 Uhr auf. Alles war nass, das Zelt, meine gewaschenen Sachen vom Vortag waren ebenfalls noch nicht trocken. Ich schüttelte alles noch einmal aus und hing das Zelt über den Zaun in der Hoffnung es trocknet bis nach dem Frühstück. Um 8 Uhr wurde ich zum Frühstück gerufen. In der gemütlichen Küche wurde ich vom Bauern und seiner Tochter verwöhnt. Es gab ein gutes , natürlich, englisches Frühstück. Viel Speck, Würstchen, Tomaten, Eier und frische Milch von Lisa nebenan im Stall. Englisches Frühstück wird nur am Wochenende gemacht, da habe ich ja Glück gehabt.
Im Fernsehen wurden die ersten Nachrichten aus Norwegen gezeigt wegen des Überfalls auf Jugendliche. Die ganzen Einzelheiten waren zu diesem Zeitpunkt noch nicht bekannt.
Der Farmer gab mir als Wechselgeld statt Pfund einen 5 Euro Schein heraus, er hatte ihn von einem anderen deutschen Wanderer bekommen. Ich fragte nach einer Einkaufsmöglichkeit auf dem Weg nach Banks und er beschrieb mir den Supermarkt in Irthington und es schien auch die einzige Möglichkeit zu sein. Ich packte alles ein und musste leider auch meine nasse Wäsche in den Rucksack packen, noch ein bisschen Gewicht mehr.
Ich verließ die Crosby Hill Farm, der Junge Mann hatte mir noch einen Wanderstock geschenkt, den ein Wanderer vergessen hatte. Ich passte ihn an meine Länge an und es konnte losgehen.
Nach überqueren der A689 ging es gleich rechts in mooriges Weideland hinein und dann ein Stück Richtung Norden. Ich traf jetzt wieder auf den Verlauf des Hadrianswall. An dieser Stelle liegt der Wall unter der kleinen Landstraße und ich folgte jetzt dem Wall nach Osten. In dem kleinen Wailer Wallhead sollen die Autofahrer auf die kleinen Schäfchen aufpassen, das kommt dann ja auch den Kindern zu Gute. Nach einer Weile biegt die Landstraße ab uns ich musste geradeaus weiterlaufen. Von nun an musste ich ständig Kissing Gates auf und zu machen oder über Weidemauern steigen, manchmal war dass gar nicht einfach mit dem Rucksack durch die kleineren Schleusen zu kommen. Hier auf dieser Weide konnte ich erstmals den Graben (Ditch) vor dem Wall und auf der südlichen Seite den großen Graben (Vallum) erkennen. Der Pfad über diese Weide verläuft genau auf den Resten des Walls. Es wird an mehreren Stellen im Verlauf der Wanderung hingewiesen, dass die Wanderer nicht alle in einer Reihe gehen sollen . Es soll vermieden werden, dass die Grasnarbe aufreisst und dadurch die Erosion den darunter liegenden Wall beschädigt. Nun fühlte ich mich angekommen am Hadrianswall. Nach der Weide las ich den Hinweis, dass man hier in der Nähe zelten kann (Bleatarn), dieser Campingplatz ist nicht auf der Wanderkarte vorhanden. Nach der Farm hörte ich ein lautes Schmatzen und sah unterhalb der Wallerhöhung eine Kuh 2 große Kälber säugen, ich hätte nicht gedacht, dass so große Kälber noch gesäugt werden, ihnen hat es geschmeckt, es war nicht zu überhören und ein Vogel sang noch dazu. Teile der Weiden waren sehr matschig doch bekam ich meine Schuhe immer wieder sauber durch das nasse Gras.
Das Wetter war zum Wandern gerade richtig, Wolken und Sonne wechselten sich ab, es ließ sich gut laufen auf den Weiden, ich wusste mich auf dem Wall und freute mich auf die weitere Wanderung. Kissing Gae auf und zu und dann zum nächsten Gate. Rechter Hand liegt der Flughafen von Carlisle, ich sah ein Leichtmotorflugzeug und einen Hubschrauber landen.
In Oldwall warteten 2 Wanderinnen auf einen Freund seit 2 Stunden, er hat wohl den Weg noch nicht gefunden. Ein paar Häuser weiter steht ein Cottage wie von einer Postkarte. Der Garten voller blühender Blumen. Die Sonne schien, das Gras der Weiden so grün und mir tat die Schulter weh. Vom Hadrianswall soll laut Karte ein Fußweg nach Irthington abgehen, ich sah auch einen Wegweiser, Dr zeigte aber in die gleiche Richtung wie der Wall verlief. Ein Bauer mähte gerade die Wiesen und ich musste durch abgemähtes Gras laufen.
Ich fand die Abzweigung nicht und stand dann an Landstrasse nach Irthington, die Landstrasse führte ziemlich steil hinunter zum Ort, mein einziger Gedanke war, dass ich da auch wieder hinauf muß.
Ich hatte aber keine Wahl, da ich nichts mehr zu Essen hatte. Der Ort liegt romantisch im Tal mit einer alten Kirche. Der Supermarkt war ein kleiner Tante Emma Laden und hatte nicht was ich mir gewünscht hatte zu kaufen. Sie hatten keine Wurst oder ähnliches. Ich erstand ein bisschen Obst, einen Topf mit Frischkäse, weiches Toastbrot (schrecklich) und Briefmarken.
Ich wurde gefragt nach meiner Herkunft und eigentlich war sich die Besitzerin sicher, dass ich aus Deutschland komme. Sie sagte mir, dass nebenan eine Deutsche wohnt und schon griff sie zum Telefon. Nach Ihrem kurzen Anruf wurde ich zum Nachbarhaus geschickt, um die Frau aus Deutschland zu begrüßen. Die nette ältere deutsche Dame lebt schon seit 30 Jahren in Irthington. Sie heiratete einen englischen Soldaten und war mit ihm nach England gezogen, ihr Mann ist verstorben aber es gefällt ihr so gut hier, dass sie nicht nach Deutschland zurück gehen will, obwohl sie den Kontakt nach Deutschland nicht verloren hat. Sie vertraute mir noch ein Geheimnis an, dass unter ihrem Haus eine römische Militärstrasse verlief. Sie zeigte mir noch den Fußweg der mich zurück zum Wall bringen würde. Ich bezahlte im Supermarkt, gönnte mir noch ein Eis und folgte der Anweisung, um zum Fußweg zu kommen. Der Fußweg führte auf eine Pferdeweide und die beiden Pferde waren erschrocken als ich kam. Ich musste aber durch ein Drehtor welches zu klein war für mich und meinen Rucksack und außerdem hatte ich noch ein Eis in der Hand. Erst einmal blieb ich stecken und ich hatte das Gefühl, dass die Pferde Spaß daran hatten. Die Lösung war in dem Drehkreuz auf eine Querstange zu steigen und damit den Rucksack aus der Enge zu bekommen. Die Pferde wieherten zustimmend. Der Fußweg ging noch steiler den Berg hinauf als die Strasse. Ich hatte einen schönen Rundblick, Irthington und südlich Ausläufer der Pennines. Ich musste weiter bergauf aber durch schöne Landschaft. In Newton traf ich wieder auf den Wanderweg. In Newton ging es um ein paar engen Ecken um Häuser und Gärten herum, danach folgte wieder Weideland und es wurde hügeliger. Ich passierte eine Pferdeweide dicht an Häusern vorbei und dann ging es auf einer mit Steinplatten ausgebauten Treppe hinunter zu einer Farm. Um die Farm herum über eine Brücke und weiter zur nächsten Farm. Eigentlich wollte ich im Pub von Walton Mittagessen, doch der Bauer von der Crosby Hill Farm klärte mich auf, dass der Pub geschlossen ist. Er wusste es, weil der Besitzer in seiner Nachbarschaft wohnt. Nach der Farm machte ich eine ausgiebige Rast, das Wetter war sonning und ich hatte Hunger. Unter einem Baum ließ ich mich nieder. Als erstes hängte ich meine nasse Wäsche auf und vesperte vergnüglich.
Ein kleines Nickerchen in freier Natur, niemand da der störte, auch keine Wanderer nur die Schafe hörte ich ab und zu. Der Wind und die Sonne trocknete meine Wäsche. Der Aufbruch fällt schwer und die ersten Schritte auch. Doch nach kurzer Zeit war ich wieder in meinem Rhythmus. Nach kurzer Zeit kam ich an eine Brücke und verweilte ein wenig. Das Wasser floss hörbar und war ganz braun, eine kleine Idylle im Weideland. Nun ging es hinauf zu der Farm Sandysike. Die Farm bietet eine Schlafscheune und einen Zeltplatz an. Der Wald, durch den es um die Farm herum geht, ist reiner Morast. Es wurden Steinplatten und Holz in den Morast gelegt, so kam ich ganz gut durch. Noch ein Stück und ich war in Walton. Wie schon geschrieben war der Centurion Inn geschlossen. Zwei Wanderinnen saßen vor dem Inn und waren ganz enttäuscht, dass geschlossen war. Ich erzählte ihnen was ich wusste und dass ich auch gerne richtig zu Mittag gegessen hätte. Da ich meine Rast schon hatte, lief ich die Landstrasse hinunter zum Bach, hier muss eine römische Brücke gewesen sein. Die nun Vorhandene sieht auch alt aus. Im Bach hatten Kinder eine Menge Steintürmchen gebaut und eine Warntafel aufgestellt " Wer sieht, dass jemand die Türmchen zerstört, soll eine bestimmte Telefonnr. anrufen". Nach der Brücke verpasste ich den Pfad der hier links abbiegt. Ich hatte keine Markierung gesehen. Also ging ich auf der kaum befahrenen Landstrasse weiter und bekam dann doch Zweifel ob ich richtig bin. Ein Blick in die Karte zeigte mir, dass der Wanderweg nur einen kleinen Bogen macht, um dann die Landstrasse zu kreuzen auf der Höhe, nach dem Ort Dovecote und dort folgte ich wieder dem Hadrianswall. Nun hieß es wieder Tor auf Tor zu, rechter Hand Reste des Walles und auf den Resten eine Eiche nach der anderen. Ich hatte einen weiten Blick in die schöne Landschaft, die nun bergig wurde. Der Pfad senkte sich jetzt hinunter in das Tal des Baches Burtholme. Reste des Walles wurden immer sichtbarer. Nach dem Bach folgte ein langer Anstieg mit herrlicher Aussicht, ich musste schön schnaufen. Eine fröhliche Wandergruppe ohne Gepäck kam mir entgegen, sie konnten hinunterlaufen, war es doch ein Fehler von West nach Ost zu gehen? Die Frage stellte ich mir ein paar mal in den nächsten Tagen. Der weitere Anstieg nach Hare Hill wurde dann doch noch belohnt, es tauchte ein Erfrischungskiosk, Hytongate auf. Ein paar Tische mit Bänken luden zum verweilen ein. Nach dem Aufstieg hatte ich mir einen Tee verdient. Der Kiosk war liebevoll dekoriert mit lauter Dankeschreiben an den Farmer der den Kiosk betreibt. Ich kochte mir einen Tee und kaufte 2 Riegel mit gesunden Früchten drin. Am Kiosk gab es auch T-Shirts und Kappen mit Hadrianswall Motiven. Ich teilte meine Fruchtriegel mit dem großen schwarzen Hund, der kleine mochte keine Fruchtschnitten dafür liebte er meine Käsetoastbrot.
Ein kleines Nickerchen in freier Natur, niemand da der störte, auch keine Wanderer nur die Schafe hörte ich ab und zu. Der Wind und die Sonne trocknete meine Wäsche. Der Aufbruch fällt schwer und die ersten Schritte auch. Doch nach kurzer Zeit war ich wieder in meinem Rhythmus. Nach kurzer Zeit kam ich an eine Brücke und verweilte ein wenig. Das Wasser floss hörbar und war ganz braun, eine kleine Idylle im Weideland. Nun ging es hinauf zu der Farm Sandysike. Die Farm bietet eine Schlafscheune und einen Zeltplatz an. Der Wald, durch den es um die Farm herum geht, ist reiner Morast. Es wurden Steinplatten und Holz in den Morast gelegt, so kam ich ganz gut durch. Noch ein Stück und ich war in Walton. Wie schon geschrieben war der Centurion Inn geschlossen. Zwei Wanderinnen saßen vor dem Inn und waren ganz enttäuscht, dass geschlossen war. Ich erzählte ihnen was ich wusste und dass ich auch gerne richtig zu Mittag gegessen hätte. Da ich meine Rast schon hatte, lief ich die Landstrasse hinunter zum Bach, hier muss eine römische Brücke gewesen sein. Die nun Vorhandene sieht auch alt aus. Im Bach hatten Kinder eine Menge Steintürmchen gebaut und eine Warntafel aufgestellt " Wer sieht, dass jemand die Türmchen zerstört, soll eine bestimmte Telefonnr. anrufen". Nach der Brücke verpasste ich den Pfad der hier links abbiegt. Ich hatte keine Markierung gesehen. Also ging ich auf der kaum befahrenen Landstrasse weiter und bekam dann doch Zweifel ob ich richtig bin. Ein Blick in die Karte zeigte mir, dass der Wanderweg nur einen kleinen Bogen macht, um dann die Landstrasse zu kreuzen auf der Höhe, nach dem Ort Dovecote und dort folgte ich wieder dem Hadrianswall. Nun hieß es wieder Tor auf Tor zu, rechter Hand Reste des Walles und auf den Resten eine Eiche nach der anderen. Ich hatte einen weiten Blick in die schöne Landschaft, die nun bergig wurde. Der Pfad senkte sich jetzt hinunter in das Tal des Baches Burtholme. Reste des Walles wurden immer sichtbarer. Nach dem Bach folgte ein langer Anstieg mit herrlicher Aussicht, ich musste schön schnaufen. Eine fröhliche Wandergruppe ohne Gepäck kam mir entgegen, sie konnten hinunterlaufen, war es doch ein Fehler von West nach Ost zu gehen? Die Frage stellte ich mir ein paar mal in den nächsten Tagen. Der weitere Anstieg nach Hare Hill wurde dann doch noch belohnt, es tauchte ein Erfrischungskiosk, Hytongate auf. Ein paar Tische mit Bänken luden zum verweilen ein. Nach dem Aufstieg hatte ich mir einen Tee verdient. Der Kiosk war liebevoll dekoriert mit lauter Dankeschreiben an den Farmer der den Kiosk betreibt. Ich kochte mir einen Tee und kaufte 2 Riegel mit gesunden Früchten drin. Am Kiosk gab es auch T-Shirts und Kappen mit Hadrianswall Motiven. Ich teilte meine Fruchtriegel mit dem großen schwarzen Hund, der kleine mochte keine Fruchtschnitten dafür liebte er meine Käsetoastbrot.
Da ich nicht mehr weit laufen musste genoss ich den Platz. Ich sah einen Wanderer den steilen Berg herauf kommen, er war völlig verschwitzt und war unterwegs mit einem ordentlichen Tempo. Es war ein Amerikaner aus Maine, der nur für 4 Tage zum Wandern auf den Hadrianswall gekommen war. Er wollte jeden Tag 15 Meilen gehen. Er kam von Carlisle und musste noch 4 Meilen laufen bis zu seinem Quartier. Er deckte sich mit Wasser ein und schon war er wieder verschwunden. Eine ältere Frau wanderte auch alleine, ihr Mann liebt das Wandern nicht, aber er bringt sie jeweils zum Etappenanfang und holt sie auch wieder ab.
Es wurde Zei,t den gastlichen Ort zu verlassen. Nach Hare Hill sieht man ein Stück hoher Mauer, das erste Mal die Mauer, auch wenn es nur ein Stück ist. Bisher war ich noch nicht sehr verwöhnt worden mit römischen Bauten. Es ging ein Stück hinunter, um dann den steilen Anstieg auf der Strasse nach Banks anzugehen. Am Wegesrand sah ich zum 2. mal die große weiße Glockenblume, das wäre etwas für mein Garten. Der kurze, steile Anstieg brachte mich aus der Puste. Es sollte hier eine Schlafscheune laut meiner Hadrianswall Broschüre sein. An einer Toreinfahrt sah ich ein Zeichen für Camping also entschloss ich mich nachzufragen schließlich schleppte ich ja mein Zelt mit mir herum. Ich klingelte an der Haustür , ich wurde freundlich begrüßt und ich konnte für 5 Pfund zelten und für 2 Pfund duschen. Der Zeltplatz lag auf der anderen Strassenseite hinter den Häusern. Es war ein Wasserhahn und ein Toilettenhäuschen vorhanden, alles einfach aber sauber. Eine Familie auf der Durchreise nach Schottland hatten ihr Zelt schon aufgebaut. Mein Zelt ist sehr schnell aufzubauen und dann ging ich erst einmal duschen im Wohnhaus der Besitzer, man duscht in ihrem eigenen Badezimmer. Duschen ist herrlich nach so einem Wandertag, ich fühlte mich wie neugeboren. Ich suchte mir ein sonniges Plätzchen auf dem Zeltplatz und hielt ein wohlverdientes Nickerchen. In Banks gibt es keine Möglichkeit Essen zu gehen und ich bin nach Wanderungen auch nie richtig hungrig. Ich aß Abendbrot mit Frischkäsetoast und Obst. Der Zeltplatz liegt im Schatten von großen Bäumen, deshalb nahm ich mein Buch, Postkarten und Schreibsachen mit mir und ich setzte mich neben dem Telefonhäuschen in Banks auf eine Bank, herrlich im Sonneschein zu sitzen und den Wandersleuten zu zu schauen die vorbei liefen, manche sahen aus als wenn sie gleich zusammen brechen. Es waren aber nicht wirklich viele Wanderer unterwegs an diesem Tag. Ich schrieb 2 Postkarten, machte meine Aufzeichnungen und las weiter in meinem Buch. Ich hatte eine schöne Aussicht, die Abendsonne und den Sonnenuntergang. Mit der untergehenden Sonne beendete ich diesen schönen Tag und kroch in mein Zelt zum Schlafen.
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