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Montag, 14. September 2009

36. Limes-Etappe, von Baierbach zum Römerturm vor Gailsbach

05.09.09

Um Baierbach herum sind viele Obstplantagen und an den Hängen des Schwäbisch - Fränkischen Waldes wächst Wein, es sind viele Weinberge zu sehen. Im nächsten Ort wurden schon Birnen gepflückt. Der Wanderweg verläuft hier auf einer Nebenstraße und die Berge kommen immer näher. In Harsberg liegt am Ortseingang eine Gaststätte mit schönem Biergarten, hier werde ich auf meinem Rückweg einkehren. Ein Haus weiter wurde liebevoll ein kleines Fachwerkhaus restauriert. Es ist das kleinste Gefängnis weit und breit. Es besteht aus einem Zimmer im 1. Stock. Im Parterre wurde Schnaps gebrannt, das ganze Haus besteht nur aus diesen 2 Räumen. Das muss qualvoll gewesen sein, wenn unten Schnaps gebrannt wird und oben darf man ihn nicht trinken. Es war doch hoffentlich so?
Nach Harsberg ging es nun steil nach oben, erst durch Obstplantagen auf einen Höhenzug mit schöner Aussicht auf die Weinberge im Steinbachtal und auch nach Norden bis zum Wald vor Pfahlbach. Im Wald war es matschig und der Pfad stieg steil nach oben bis zum 2. Querweg an.
Auf dem Forstweg musste ich ein Stück nach Osten laufen. In einer Kurve mit Ausblick ins Tal bog der Limeswanderweg ab. Über einen Baumstamm, der als Treppe bearbeitet wurde, stieg der Pfad nun wieder steil an bis zum Plateau. Nach einer kurzen Strecke sah ich dann die Grundmauern des Sechseckturmes. Er soll eine strategische Bedeutung bei der Vermessung des geraden Limes gehabt haben. Der Limes macht an dieser Stelle einen Knick, um nach ca. 2 Km wieder den schnurgeraden Verlauf nach Süden aufzunehmen. Die aufgestellten Informationstafeln sind sehr interessant und müssen natürlich gelesen werden.
Vom Sechseckturm lief ich weiter auf dem Limeswanderweg . Vor Untergleichen verließ ich den Wald, am Waldesrand waren Bienenkästen aufgestellt und vor mir lag ein Wildgehege mit Damwild. Am Wegesrand stand ein Auto mit Wildschweinbild, aber in diesem Fall knackte der Jäger im Unterholz und nicht das Wildschwein. Auf dem Forstweg, vor dem Gleichener See, kreuzt sichtbar der Limeswall in einer Senke. Hier wäre auch ein guter Platz für einen Hinweis auf den Limes weil der Wall hier gut zu sehen ist. Der Gleichener See ist ein im 18. Jahrhundert geschaffener See. Er dient den Vögeln als Schutzgebiet. An einer Abzweigung treffen sich Limeswanderweg, Römerstraße und Fürstenweg. Kurz vor dem Forellenhof in Frohnfalls biegt der Limesweg rechts ab steil aufwärts in Richtung Limesstraße, die auf der Höhe bei Neuwirtshaus vorbei führt. Es ging nun ein Stück auf der Landstraße, vorbei an Neuwirtshaus bis zum nächsten Waldrand. Auch hier im Wald ist der Limeswall gut zu sehen, der Wanderweg ist nun nur noch ein Pfad so wie ich es am schönsten finde.
Nach einer kurzen Rast mit Wildsalami aus Pfedelbach, die sehr lecker schmeckte, nahm ich meine Wanderung wieder auf. Eigentlich hatte ich genug, überwand meine Müdigkeit und maschierte weiter. Ich hatte nicht gewusst, daß ich nun durch 4 Schluchten steigen musste. Es folgte nun ein wildromantischer Abschnitt immer am gut sichtbaren Wall entlang. Es ging abwärts in die erste Schlucht, da es matschig war wurde es auch rutschig und in diesen Matsch zu fallen, wollte ich nun wirklich nicht. Über den kleinen Bach führte eine Eisenbrücke, hinauf durch kleine Tannen und hinunter in die nächste Schlucht in der umgefallene Bäume kreuz und quer lagen. Wie haben die Römer diese Schluchten überwacht? Der Wall führt nicht ganz hinunter oder ist schon aufgelöst nach diesen vielen Jahren.
Nach einer kleineren Senke ging es dann hinunter in die tiefste Schlucht. Auf der Südseite erleichterte eine lange Treppe die steil nach oben führt den Aufstieg. Warum haben die Römer hier nicht die Höhe benutzt , um ihren Limes zu bauen, dort wo jetzt die Kreisstraße nach Mainhardt verläuft. Aber vielleicht haben sie schon an uns Wanderer gedacht, ein bisschen Abwechslung kann uns nicht schaden. Schön auch zu lesen an der Südseite, daß es jetzt steil wird, doch wer vom Norden kommt wird nicht gewarnt. Der Pfad verließ nun den Wald, vorbei an einem großen Anwesen sah ich nun den hölzernen römischen Wachturm. Da hier eine Anbindung zur Landstraße ist, beendete ich für heute meine Etappe. Eigentlich wollte ich auf der Landstraße zurück gehen, bin dann aber doch wieder durch die Schluchten zurück gegangen.







Wieder in Harsberg angekommen kehrte ich ein in der Gaststätte zum Löwen und wurde dort bestens mit einer Platte Rauchfleisch verwöhnt. Bei uns heißt das Schinken oder Schinkenspeck und es hat köstlich geschmeckt!!!!















Schloß zu Pfedelbach












Limes, von Baierbach zum Limesturm vor Gailsbach auf einer größeren Karte anzeigen

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