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Samstag, 17. Juli 2010

48. Limes - Etappe, vom Römerturm Mönchsroth zum Kastell Ruffenhofen

13.o7.10

Am Abend vorher war ein Gewitter aufgezogen und es hatte kurz und kräftig geregnet, der Regen hat gut getan und ich erhoffte mir für diesen Tag eine angenehmere Wanderung als gestern in der prallen Sonne. Vom Campingplatz Sonnenhof bei Pfahlheim war es nicht weit bis zum Römerturm vor Mönchsroth zu fahren.







Ich besichtigte den Römerturm und las die Informationen zu diesem Turm, er wurde als Model neu nachgebaut in der Nähe des eigentlichen Standortes. Rechts und links des Turmes wurde noch ein Stück der Mauer angebaut. Eine Holztreppe führt auf den Turmstumpf. Bei Ausgrabungen hier am Limes ist man auch auf eine Reihe von Pallisaden Resten gestoßen.








Für die Wanderung hatte ich nur die neugekaufte Wanderkarte vom bayrischen Limes dabei. Hier ist der Limeswanderweg anders eingezeichnet als in der Baden Württembergischer Karte. Ein Limes 2 verschiedene Wege und keinerlei Markierungen zu sehen. Der Maßstab 1:50000 ist allerdings im Gelände oft zu grob um die richtige Entscheidung zu treffen. Ich meinte es richtig gemacht zu haben, es war aber trotzdem falsch. Ich landete im Wald südlich und versuchte nun auf den alten Limesweg zu treffen. Der verläuft schnurgerade durch den Wald auf die beide Seen an der Höllmühle zu. Ich traf dann auch genau auf diesen Weg, eine Schotterpiste für Sandtransporter, rechts und links der Piste war alles verstaubt, durch den Regen der Nacht wirbelte der Lastwagen, der vorbei fuhr, keinen Staub auf. Hier sind an den Bäumen auch wieder Markierungen zu sehen. An der kleinen Straße nach Mönchsroth ist die staubige Piste zu ende. Der Wanderweg geht aber schnurgerade weiter zu den Seen. Die stechenden Bremsen waren heute die reinste Plage, unentwegt wurden Angriffe gestartet und manche schafften es auch mich zu stechen. DieBiester sind wirklich unangenehm. Der Wanderweg wurde immer unwegsamer weil zugewachsen, aber Markierungen waren noch vorhanden. Als wieder ein Forstweg kreuzte und vor mir der Wanderweg völlig zugewachsen war gab ich auf ihm zu folgen und ging nun auf dem Forstweg nördlich um die Höllseen herum. Es ist besser den neuen Weg weiter nördlich zu gehen.



Die schnurgerade Piste auf dem Bild ist der alte Wanderweg. der neue und wahrscheinliche bessere Weg ist am Waldrand rechts im Bild und dann ein Stück die Landstraße entlang zur Höllmühle.





An der Höllmühle steht eine Info-Tafel. Zwischen den Seen muss der alte Limeswanderweg durchgehen. Ich sah auch ein handgefertigte Markierung, die neu aussah, die in diese Richtung zeigte. Am Römerturm sah man im Westen eine schwarze Wand aufziehen, da es im Osten hell war nahm ich keine Regensachen mit. Doch nun fing es heftig zu regnen an. Ein Holzschuppen mit kleinem Dachüberhang rettete mich. Ich stellte mich unter und ein Menge Wespen kamen angeflogen und krochen durch einen schmalen Spalt im Holz direkt neben mir. Der Regen währte nicht lange die Wespen und ich gingen nun jeder seines Weges.

Ich war nun an dem Limesstein in Wilburgstetten an der B25. Hier kreuzt der Limes die Bundesstraße, ein großes Schild an der Straße weist auf den Limesals Weltkulturerbe hin. Die B25 ist ein Teil der romantische Straße (von Füssen nach Würzburg).






Der Wanderweg ist hier mit handgemachten Markierungen gekennzeichnet und führt zu einem Neubaugebiet am südlichen Rand von Wilburgstetten. Hier wurde das Bauvorhaben zum Schutze des Limes reduziert der hier genau durch das Gebiet verläuft. Weiter geht es um eine Mühle herum bis zur Kreisstraße bei Wolfsbühl und dann am Sägewerk rechts hoch zum Waldrand. Hier wird über die Limes Reichskommission von 1892 informiert, der Abschnittsleiter der Limesstrecke 12 in diesem Raum hier war sehr aktiv.

http://de.wikipedia.org/wiki/Reichs-Limes-Kommission






Nun folgt ein sehr schöner Abschnitt durch den Wald, die Mauerreste sind deutlich zu erkennen. Leider waren die Bremsen hier in diesem Abschnitt nicht abzuschütteln. Für jedes Foto das ich machte, erhielt ich mindestens einen Stich. Ein alter Grenzstein ist zu sehen von 1700, die Jahreszahl konnte ich nicht genau erkennen. Die Wanderwegmarkierung ist mit handgemachten Schildchen vorgenommen worden, teilweise sieht man an den Bäumen noch alte verwaschene Markierungen.



Am Turm 13.8 sieht man sehr gut die Grundmauern und auch ein Stück der Grundmauern des Limes, Alles ist moosbewachsen. Informiert wird hier an der Stelle über das Wohnen am Limes. Hier am Turm steht noch eine Erinnerung in Form eines Kreuzes an Eugen Bechmann, gefallen in Tunesien 1942. Gibt es hier ein Zusammenhang mit dem Limes?




Es geht weiter immer an den Resten der Mauer entlang. Eine weitere Information über die Ausgrabungen am Limes und wie die Steine des Limes nach und nach abgerissen wurden und für andere Zweckebenutzt wurden. Das passierte sogar noch nach den Untersuchungen und Ausgrabungen der Reichslimeskommission. Entlang des Limes wurden Linden gepflanzt, mittlerweile ist viel Gebüsch dazwischen gewachsen und man hat nicht den Eindruck einer Lindenallee.






Es ist ein Stück Geschichte auf der man hier wandert. Ich hatte das Gefühl, wenn ich zu fest auftrete kann ich die Steine der Römer spüren.

Die Bremsen waren an diesem Tage hier in diesem Wald wirklich unerträglich, eigentlich habe ich es in diesem Maße noch nicht erlebt. Es muss wohl ideales Klima für Bremsen gewesen sein, feucht und heiß.

Der Limes trifft nach dem Wald auf die Landstraße nach Weiltingen folgt ihr noch ein kleines Stück und knickt dann ab nach Nordost über die Wörnitz. Als ich in Miltenberg am Limes wanderte, war überall ein Schild zu sehen:“ Limeswanderweg Main Rems Wörnitz“. Zu dem Zeitpunkt wußte ich überhaupt nicht das es die Wörnitz gibt. Hier im Tal schlängelt sich die Wörnitz in vielen Schleifen. Sie sieht hier sehr naturbelassen aus. In den Seitenarmen wachsen viele Seerosen und Schilf wächst an den Ufern.



Der Wanderweg zweigt hier an der Straße rechts ab am Waldrand entlang. Der Weg war so zugewachsen, nicht markiert und die Bremsen so giftig, daß ich mich auf eine gemähte Wiese rettete. Ich ging nun auf Weiltingen zu, noch einmal ein Stück bergauf und traf dann wieder auf den Limeswanderweg in Höhe der keltischen Viereckschanze. An der Informationstafel nutzte ich die Bank zu einer Rast. Nachdem ich ca. 20 Bremsen erledigte, konnte ich mein Vesperbrot doch noch genießen.



Nun ging es weiter nach Weiltingen, am Ortseingang steht eine große alte Linde, sehr beeindruckend. Ich ging hinunter zur Hauptstraße, dem Abzweig des Wanderweges habe ich nicht gesehen. Laut Wanderkarte führt der Wanderweg zum Marktplatz und dann wieder hinaus. Ich ging die Hauptstraße entlang. Einige Geschäfte waren verwaist. Dies ist wohl vernachlässigtes bayrisches Grenzland. An der kleinen Kirche bog ich rechts ab, um nach dem Ortsende links zum Kastell Ruffenhofen abzubiegen. Die Bremsenplage war seit Weiltingen vorbei und ich konnte die Wanderung wieder genießen. Ein Mann mit drei Hunden kam mir entgegen, sie hatten alle drei Maulkörbe an, er nahm sie an die Leine was mir sehr gefallen hat, diese Hunde waren stark und was in aller Welt veranlasst Menschen sich 3 solcher Hunde zu halten.



Ausgrabungen im Kastell Ruffenhofen






Auf dem Weg zum Kastell hinauf hatte ich einen wunderschönen Panoramablick, das ganze Wörnitztal und die Hesselberge, die Gemeinden Weiltingen und Ruffenhofen.







Das Kastell auf dem Plateau ist nicht mehr sichtbar. Jedoch sind alle Grundmauern noch erhalten. Das Kastell ist eingebettet in den Römerpark Ruffenhofen. Hecken wachsen auf den Mauerresten und viele Informationstafeln zeigen auf wo welches Gebäude gestanden hat. Wo der Brunnen war wurden Himbeeren im Kreis angepflanzt und ich hatte Glück sie waren gerade reif und schmeckten köstlich, ich habe auch noch was übrig gelassen für andere Besucher. Sehr schön finde ich die Anpflanzungen der vielen Obstbäume, das wird im Zusammenhang mit der Ernährung der Römer erklärt. Auch die Informationen zu den einzelnen Gewächsen ist sehr interessant.









Am oberen Ende ist ein Hügel zu einem Aussichtsplateau aufgebaut worden. Ein Falke saß auf dem Geländer und blickte mich an, ich ging näher und er ließ sich Zeit mit dem Wegfliegen, er weiß wohl, daß das Gelände des Parkes auch ein Naurschutzgebiet ist. Auf der Wiese unterhalb des Hügels spazierten 4 Störche herum. Im Kastell sah ich noch einen Feldhasen.

Vor dem Aussichtshügel steht ein großes Modell des Kastells. Es gibt immer wieder Zeitgenossen die ihre Finger nicht von den Dingen lassen können, am Kastell Modell sind schon ein paar Schäden angerichtet worden.











An dem Gräberfeld am östlichen Rand des Parkes, steht ein großes Schild mit einem Bild, Ansicht einer Friedhofszene zur Zeit der Römer hier.




Dieser Park wird wohl in Zukunft noch ein beliebtes Ausflugsziel werden. Er liegt aber auch in einer herrlichen Landschaft. Ein Traum wäre es wenn hier das Kastell wieder errichtet würde, einen schöneren Platz dafür kann ich mir gar nicht vorstellen.

Am Beginn des Parkes liegt ein kleiner Badesee, hier kann der Wanderer seine Füße kühlen.

Meine Etappe endete hier, mein Rad hatte ich am Vortag in einem Gebüsch abgestellt.

Zurück fuhr ich auf dem Limesradweg entlang der Wörnitz auf der anderen Seite. In Wilburgstetten saßen Störche in ihrem Nest auf dem Kirchturm.






Die vielen Bremsenstiche haben später keinerlei Beschwerden nach sich gezogen, kein Jucken oder Entzündungen wie das öfters bei Mückenstichen ist, das hat mich sehr gefreut.




48. Etappe Limes, von Mönchsroth zum Kastell Ruffenhofen auf einer größeren Karte anzeigen





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