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Sonntag, 8. Mai 2011

1. Etappe Odenwald Limes, von Obernburg zum Kastell Hainhaus

08.05.11

Bilder sind zu sehen in meiner Homepage: http://www.s366640027.website-start.de/

Das Schöne Wetter dieser Tage zog mich wieder nach Draussen. Eigentlich wollte ich nun, nachdem ich den Limes erwandert hatte, einzelne Orte besuchen, die bei meiner Wanderung zu kurz gekommen waren. Z.B. das kleine Museum in Obernburg, Osterburken, Walldürn, Bad Ems, Höhr Grenzhausen, um nur einige zu nennen.
Ich schaute mir also an, was gibt es in Obernburg und dabei entdeckte ich, daß am Odenwald Limes entlang ebenfalls ein Wanderweg markiert ist. Der Odenwald Limes war um 100 nach Chr. die römische Grenze, 155 n. Chr. wurde der Limes nach Osten vorgerückt von Miltenberg nach Süden.
Ich bestellte beim Odenwaldklub die Broschüre "Limeswanderwege". Als Karte habe ich: Geo- Naturpark Bergstraße - Odenwald. Als Wanderkarte ist sie nicht besonders geeignet, ich benötige sie hauptsächlich, um meine Etappen zu planen und den jeweiligen Etappenanfang zu finden.
In der Broschüre ist die Etappe beschrieben mit einer Grafik der Höhenunterschiede.
Der Odenwald Limes gehört nicht zum Weltkulturerbe, was mich doch überraschte. Um so erstaunter war ich heute auf meiner Wanderung wie gut die Markierungen angebracht worden sind. Auch die Kastelle und Turmstellen sind Beschildert und die Anlagen sind in einem guten Zustand. Das habe ich am Weltkulturerbe auch zum Teil ganz anders erlebt. Jedenfalls hat der Odenwaldklub und die anderen Beteiligten hier ein dickes Lob verdient. Es sind an jedem Kastell oder Turm Sitzbänke mit Tisch vorhanden oder wenigstens eine Bank, sehr einladend für eine Rast.

Ich brachte am frühen Morgen mein Damenfahrrad am Kastell Hainhaus in Stellung und fuhr zurück nach Obernburg. Am Römermuseum sind Parkplätze und der Wanderweg, markiert mit einem weißen L, geht hier vorbei. Der Wanderweg fängt auf der anderen Mainseite in Eisenfeld am Bahnhof an.
Die Broschüre weist für die heutige Strecke 16,5 Km aus. An der kleinen Kapelle, St. Anna, geht man unter der B469 durch und dann rechts, entlang des Maines auf dem Radweg in Richtung Miltenberg. Nach der Brücke über die Mömling, ich sah einige fette Forellen, zweigt der Weg rechts ab und unterquert wieder die B469. Unter der Brücke sind Hochwassermarkierungen angebracht. Das ist schwer vorzustellen, daß ein Bach so anschwellen kann. An der Marienstatue gehts es halblinks hinauf zum Schützenhof "Wilhelm Tell". Am Anfang wird man gewarnt: Achtung Lebensgefahr. Nur die Leute, die von der Karlshöhe kommen können erschossen werden, dort ist kein Warnschild. Und die Anfänger die nach oben über den Rand schiessen?
Ein Radfahrer überholte mich, es geht ziemlich steil hinauf. Diese Straße führt hinauf zum Ausflugslokal Waldhaus. Der Limeswanderweg macht noch einen kleinen Schlenker rechts durch den Wald, um dann auch wieder auf die Straße zu kommen. Auf der Höhe steht ein Sendemast und dahinter liegt im Wald die Grundmauer eines Römerturmes. Ein Stück die Straße weiter liegt das Waldhaus, für mich war eine Einkehr noch zu früh, es ist immer so, wenn ich eine Einkehr gebrauchen könnte, ist weit und breit nichts da. 1989/90 hat hier ein Sturm den Wald verwüstet. Man hat wieder aufgeforstet mit meist einheimischen Bäumen. Es ging weiter auf die Höhe und Am Waldesrand geradeaus. Am kommenden Weg verwirrte mich ein grünes Schild mit der Aufschrift Limeswanderweg. Das L geht aber geradeaus und das grüne Schild nach links. Auf der Hochebene hatte man einen schönen Blick in das Maintal und auf den Spessart. Es ging nun weiter an den östlichen Rand von Lützelbach, kurz zuvor ein Hinweis über Turmstellen im Feld, man kann die Stelle nur aus der Luft erkennen, Wachturm 10/6. Vor Lützelbach verläuft der Wanderweg in südliche Richtung. Am Hundeübungsplatz hörte ich ein agressives Hundegebell sehr nah. Ich erkannte dann, daß das Bellen aus einem kleinen Anhänger kam, Herrchen hat wohl einen gebechert im Clubheim statt mit dem Wau Wau zu üben, wärend der Hund in der Kiste schwitzen musste, ich wär auch wütend gewesen.
Ein Stück weiter liegt das Kastell Lützelbach im Wald. Erdwälle und Hinweisschilder verdeutlichen die Anlage. Es ist ein Tisch mit Bänken vorhanden, sehr einladend für eine Rast, Informationstafeln geben Einblicke zum Kastell. Weiter verläuft der Wanderweg auf einem schmalen Waldweg bis zur Turmstelle im Lützelbacher Bannwald, 10/8. Man fand hier die Fundamente von 2 Holztürmen und einem Steinturm. Um die Stelle führt ein Pfad mit Erläuterungen. Eine sehr schön angelegte Anlage und auch Tisch und Bänke fehlen nicht. Hier machte ich eine Rast und genoss das Vogelzwitschern. Der Wald ist hier voll mit Heidelbeeren. Ob die Römer sie gegessen haben? Es folgt noch eine Turmstelle bevor es hinunter zum Sportplatz von Haingrund geht. An der Landstraße wurden ein paar Palisaden augestellt zur Erinnerung an den Limes an dieser Stelle hier. Parallel zur Landstraße nach Vielbrunn verläuft nun der Wanderweg auf schmalem Pfad durch den Wald. An der Stelle wo der Pfad nahe der Landstraße kommt bin ich dann falsch gelaufen. Die an einem Baum angebrachte Markierung zeigt nach halbrechts und ich bin nun dem Weg vor dem Baum gefolgt, wahrscheinlich hätte ich hinter dem Baum den rechten Pfad entdeckt. Nach einer Weile ohne Markierung war mir klar, ich bin falsch, zumal der Weg nun auch nach Westen einen Bogen machte. Ich war mir sicher, daß noch ein Weg nach oben kommt und ging weiter bis zu einem eingezäunten Gelände. Hier traf ich auf einen Wanderer, der seinen Weg auch nicht mehr wusste. Da wir Beide zum Kastell Hainhaus wollten war mir klar, wir müssten den Weg entlang des Zaunes nach oben gehen. Oben auf der Höhe sind 2 große Windkrafträder, sie rauschten ganz beträchtlich. Vor lauter Schauen übersah ich meine Markierung, die wieder auftauchte, das L. Der Wanderer suchte eine Steinplatte mit Namen Sellenplatte. Er hatte eine alte Wegbeschreibung dabei, die uns aber nicht weiterhalf. Auf meiner Karte sah ich, daß die Sellenplatte der Berg ist auf dem wir standen, wir gingen ein Stück zurück und sahen dann auch das L wieder. Wir folgten den Pfad zurück und trafen dann auf die Turmstelle auf der Sellenplatte. Nun war uns klar, dies war auch die Stelle in der Wanderbeschreibung. Man sieht im Team geht es besser. Ich wäre wahrscheinlich weitergelaufen zum Kastell Hainhaus und der Wanderer hätte den Turm nicht gefunden weil er in der falschen Richtung gesucht hätte. Wir gingen nun das letzte Stück zusammen und wunderten uns gemeinsam über den Stacheldraht an dem Gelände, ein Hinweisschild wies darauf hin: Hier ensteht ein Park für erneuerbare Energie. Der Stacheldraht stammt wohl noch von der Nutzung davor, Militärgelände?
Am Kastell Hainhaus angekommen machten wir erst einmal eine Rast auf den Steinsitzen, die Steinsitze sind nicht von den Römern. In das Kastell wurde ein Jagdhaus gebaut. Der östliche Wall ist noch gut zu erkennen. Die Gebäude rechts werden nicht mehr genutzt und der Verfall droht. Eine Tafel informiert, daß Teile des Kastells im Park Eulbach verbaut wurden.
Der Wanderer musste nun nach Bad König zurück und ich nahm mein Rad, um zurück nach Obernburg zu fahren. Direkt am Kastell ging es hinunter nach Laudenbach, ich bin solche rasanten Abfahrten nicht mehr gewohnt und mir wurde doch ein bisschen mulmig.
Ich wollte noch das Museum in Obernburg besichtigen, befürchtete aber zu spät zu kommen. All mein Strampeln nützte nichts, das Museum wurde gerade geschlossen.

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