13.06.11
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Das Wetter war trüb am Pfingstmontag doch ich wollte die 2. Etappe wandern. Ich fuhr zu erst zum Kastellbad nach Würzberg und stellte hier mein Rad ab. Ein unschlüssiges Reh auf einer Waldwiese und ein kleines Kaninchen, das auf der Straße vor mir weglief, um dann im Wald zu verschwinden, waren zu sehen. Dann ging es zurück zum Parkplatz am Kastell Hainhaus. Mir schien die Strecke ziemlich weit, doch die Straße zurück zeigte der Tacho nur 12 Km an. Am Parkplatz Hainhaus entschied ich alle Regensachen im Auto zu lassen trotz leichtem Nieselregens. Ich folgte dem "weißen L" direkt in den Vorplatz des ehemaligen Kastells Hainhaus, der Wanderweg führte durch einen Laubdurchgang, der mit einem Anhänger zugestellt war, deswegen war ich etwas im Zweifel wo es weiterging. Doch es ging weiter auf schmalen Pfad parallel zur Landstraße. Zwischen Blaubeersträuchern, Heidekraut und kleinen Binsen. Vor dem Waldende kreuzt der Weg die Landstraße, weiter rechts durch den Wald Richtung Vielbrunn. Oben an der Landstraße sah ich den Nachbau eines Römerturmes, wäre eigentlich gut, wenn der Limesweg an dem Turm vorbei führen würde.
Vor der Kunstofffabrik flogen Mehlschwalben ziemlich tief, ihr "wit, wit", meinte wohl, es könnte Regen geben. Am westlichen Rand von Vielbrunn ging ich durch die Römerstraße hinunter zur Hauptstraße und durch den Faltersweg wieder hinaus aus. Eine Wandergruppe ging hinunter nach Vielbrunn, die Wandergruppe mit Kirche war ein gutes Motiv für ein Foto. Den Weg zur Landstraße hoch verpasste ich, dafür sah ich den Holzplatz und die Glühweinstation. Allerdings sehr einladend sah es nicht aus. Ich musste ein Stück zurück, um dann hoch zur Landstraße, die nach Eulbach führt. Nach einem Stück die Straße entlang liegt ein Hügel mit Graben im Wald, Reste eines römischen Wachturmes.
Es ist unangenehm auf der schmalen Landstraße zu laufen, die Autos fahren zu schnell und wenn sich 2 Autos begegnen heißt es sich in Sicherheit zu bringen. Eine leere Bifi -Verpackung war von 3 Schnecken belagert, ihnen schien es zu schmecken. Ich war froh als der Wanderweg wieder links in den Wald einbog nach ein paar hundert Metern. Gleich darauf im Wald liegt eine nett hergerichtete kleine Quelle, mit Sitzgelegenheit.
Auch hier mitten im Wald geht es elitär zu, der Mensch braucht natürlich mitten im Wald einen Golfplatz. Die Reklametafel verheißt " G0lf mitten in der Natur".
Der Wanderweg bog nun ab durch einen schönen Wald südlich in Richtung B47, so blieb mir die Natur des Golfplatzes erspart.
Im Wald war eine Lichtung mit vielen Fingerhüten, auch ein paar Exemplare in weiß.
Ein paar hohe Blaubeersträucher luden zum Naschen ein, ich hatte ganz vergessen, das die Beeren Finger und Zunge blau färben. Dieser Weg liegt auf der Landesgrenz von Bayer. An Bayern hier zu denken fällt mir schwer, ich habe nichts bayrisches gesehen. Kurz vor der Kreuzung der B47 steht ein Wegweiser der die Richtung zum Wildpark Eulbach zeigt.
Nach Überquerung der B47, man muß schneller sein als die Motorräder, geht der Pfad ein Stück nach Osten entlang der B47. Lärm pur und es ist eine Erholung wieder im Wald zu sein ohne das Dröhnen der Hondas. Vor dem Wailer Mangelsbach am Waldausgang stand eine Bank, wie geschaffen für eine Rast. Auf der Wiese vor den Häusern jagte eine Katze und ließ sich durch nichts stören. Eine dunkle Wolke im Süden sah unfreundlich aus. Ein vorbeigehendes Ehepaar bemängelte, daß die Mangelsbacher keinen direkten Zugang zum Eulbacher Park haben. Der Zaun ist direkt im Wald zu sehen. Vielleicht hilft eine Drahtschere.
Ein ehemaliger Bediensteter des Fürsten, im Mittelalter, hat hier einen unerlaubten Hof errichtet und ihn auch halten können gegen die Versuche des Fürsten ihn wieder raus zu werfen. Im 30 jährigen Krieg soll der Wailer verschont geblieben sein. Was für eine ruhige Idylle.
Nach passieren des Wailers kann man das Fundament eines Steinturmes und einen Erdhügel besichtigen. An der Stelle des Hügels war ein römischer Holzwachturm. An der Straße nach Würzburg befindet sich ein Holztor für den großen Wildpark südlich vom Jagdschloß. Nun geht es Richtung Würzberg auf einem breiten Waldweg. Im Wald steht ein Monument auf großen Feldsteinen. Hier hat am 21. Aug. 1883 (XXI Aug. MDCCCLXXXIII) ein gewisser Eberhard G:Z:E seinen letzten Hirsch geschossen, das muss wohl ein ganz großer gewesen sein, ich meine den Hirsch. Wird Eberhard Graf zu Erbach gewesen sein, nicht der Hirsch.
In der Nähe des Senders vor Würzberg biegt der Wanderweg links ab an einer Weide vorbei direkt zum Ortseingang. 2 Esel grasten auf der Weide und auf der anderen beobachteten mich braune Kühe. Der Wanderweg tangiert hier nur den Ort und führt nun vorbei an einem schönen Sportplatz, hier hätte ich auch gerne Fußball gespielt. Am Parkplatz ist auch eine Bushaltestelle. Man kann den Verkehrsbetrieb anrufen um abgeholt zu werden, wie es funktioniert war mir nicht klar, zu kompliziert. Nach dem Friedhof von Würzberg fing es an zu regnen, am Waldkletterpark konnte ich mich gemütlich unter das Dach setzen, einen Kaffee trinken und eine Currywurst essen (keine zünftige Wahl) . Ich lauschte den Abenteuern, die am Tisch erzählt wurden, Tarzan wäre blass geworden. Das Klettern würde mir auch Spaß machen aber ob ich die vielen Schnallen und Karabinerhaken unter Kontrolle hätte? Ich schaute zu wie ein Mädchen mit Geschwindigkeit an einem Seil heranschoß, es sah gekonnt aus, doch der Papa hatte seine Mühe und pflügte nachfolgend ein Stück tief den Waldboden.
Der Regen ließ nach und gestärkt zog ich weiter zum Römerkastell Würzberg vorbei an dem Tierheim, die Hunde bellten laut. Hier gingen viele mit ihren Hunden spazieren, Gassi gehen im Wald. Die Hunde waren aber alle angeleint. Bevor das Kastell erreicht wird kommt man noch an einem Turmfundament vorbei. Auch eine gepflegte Anlage. Das Kastell Würzberg und das Römerbad liegen ebenfalls auf einem gepflegten Grund, es ist eine schöne Anlage mit vielen Informationen. Das Römerbad wurde gerade restauriert und befindet sich jetzt schon in einem guten Zustand. Um die Jahrhundertwende muss das Bad in einem sehr schlechten Zustand gewesen sein, laut Information. Um so erfreulicher ist das heutige Aussehen dieser Anlage. 2 Schutzhütten und eine Hütte mit Informationen befinden sich hier und es waren auch einige Besucher da. Hier war ich mal nicht der einzige Besucher. Auf dem Gelände hat man Esskastanien - und Kirschbäume gepflanzt, das hat vielleicht mit der Ernährung der Soldaten am Limes zu tun.
Ich fuhr nun mit dem Rad zurück zum Englischen Garten, um mir die Bauwerke anzuschauen , die aus dem Material vom Kastell Würzberg and anderen Bauwerken des Limes in dieser Gegend stammen. Der Park und Wildpark macht keinen richtig guten Eindruck, alles sehr lieblos aber ich muß hier ja nicht wieder herkommen. Am Obelisk stehen Grabsteine von römischen Soldaten. Und die anderen Bauwerke stehen im Dunkeln unter alten Bäumen.
Ich fuhr danach zurück Richtung Vielbrunn mit meinem Rad und beim Strampeln fiel meine Kamera aus der Jackentasche auf die Straße, nun scheint ihr Ende gekommen sein. Oberhalb von Vielbrunn steht ein Nachbau eines Römerturmes, er ist offen an Sonn-und Feiertagen und so konnte ich die Aussicht genießen. Es wurde hier ein schöne Anlage aufgestellt, gefördert von der EU, Landwirtschaftsabteilung "unser ländlicher Raum soll auch schön sein" Der Turm ist ein Prunkstück und sehr solide gebaut. Tische und Bänke im Aussenbereich laden zum Picknick ein. Überall Informationstafeln zum Nachbau und über das Leben am Limes.
Zu meinem Auto war es nun nicht mehr weit ein kleines Stück hinauf zum Parkplatz am Kastell Hainhaus. Der Odenwälder Westlimeswanderweg ist gut markiert und abwechslungsreich.
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